Freitag, 8. November 2024

Smart Meter Roll-outLändle hat die Nase vorn

[03.02.2020] Beim derzeit startenden Smart Meter Roll-out dürften Kommunen in Baden-Württemberg die Nase leicht vorn haben. Denn 113 von ihnen haben sich bereits mit den intelligenten Messsystemen durch Netze BW ausstatten lassen, so Dettenheim, Ötigheim, Aichwald oder Altshausen.
Mehrere hundert Kommunen und Privathaushalte in Baden-Württemberg haben sich bereits auf freiwilliger Basis Smart Meter einbauen lassen.

Mehrere hundert Kommunen und Privathaushalte in Baden-Württemberg haben sich bereits auf freiwilliger Basis Smart Meter einbauen lassen.

(Bildquelle: PPC)

Am 31. Januar 2020 hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die lange erwartete „Markterklärung“ abgegeben. Damit läuft die gesetzliche Frist zur Umstellung größerer Verbraucher und dezentraler Einspeiser auf intelligente Messsysteme (iMSys), auch Smart Meter Roll-out genannt. In Baden-Württemberg ergibt sich daraus allein für Netze BW die Verpflichtung, bis 2032 über eine halbe Million Stromzähler umzustellen. Mehrere hundert solcher Smart Meter hat die EnBW-Tochter bereits auf freiwilliger Basis in Liegenschaften von 113 Kommunen installiert, die sich davon Vorteile beim Energie-Management versprechen, so in Dettenheim (Landkreis Karlsruhe), Ötigheim (Landkreis Rastatt), Aichwald (Landkreis Esslingen) oder Altshausen (Landkreis Ravensburg, wir berichteten).
Mit 2.000 Pflichteinbaufällen will die EnBW-Tochter im März 2020 als einer der ersten beginnen. „Wir haben unsere Kunden bereits im vergangenen Jahr über die anstehenden Zählerwechsel informiert und können unsere Monteure in der Fläche auf die zusätzlichen Anforderungen einstellen“, erklärte Arkadius Jarek, Leiter des Messstellenbetriebs. Gegenüber einfachen elektronischen Zählern, die bereits zu Hunderttausenden verbaut wurden, gehörten dazu vor allem die Einhaltung der sicheren Lieferkette sowie die kommunikative Anbindung mithilfe der Smart Meter Gateways. Die bilden den eigentlichen Kern der iMSys und unterliegen allerhöchsten Sicherheitsanforderungen. Gemäß dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende waren die Geräte dreier Hersteller vom BSI vor dessen Markterklärung in puncto Datenschutz und Datensicherheit zu zertifizieren.
Ursprünglich sollte die Umstellung der mechanischen Zähler auf iMSys bereits 2017 starten. Verpflichtet sind dazu inzwischen alle Anschlüsse mit einem Verbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden im Jahr. Den gedeckelten Mehrkosten steht laut Jarek der „präzise Überblick über den eigenen Stromverbrauch“ gegenüber. Die Daten böten eine sehr gute Grundlage zur Umsetzung von Energiesparmaßnahmen, weshalb iMSys auch bereits von Gewerbetreibenden und Privatkunden nachgefragt würden. Mithilfe der Digitalisierung des Messwesens will der Gesetzgeber insbesondere dazu beitragen, dass sich Stromnetze angesichts der zunehmend dezentralen Erzeugung nachhaltig sicher betreiben lassen.





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