SchnorbachSozialverträgliche Energiewende
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat die Gemeinde Schnorbach in Rheinland-Pfalz zur Energie-Kommune des Monats ernannt. Wie die AEE mitteilt, ist das Schnorbacher Modell wegweisend für den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Gemeinde. Auf gemeindeeigenen Flächen wurden im Jahr 2014 zwei Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 6.400 Kilowatt in Betrieb genommen. Ein Großteil der Pachteinnahmen wird für den Klimaschutz im Ort verwendet. Hierfür unterstützt die Gemeinde die Einwohner, um an der Energiewende mitzuwirken. Jeder Haushalt kann sich von unabhängigen Experten der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zu Energiesparmaßnahmen beraten lassen. Die Kosten übernimmt die Gemeinde. So erfahren Bürger, an welchen Stellen sie im eigenen Haushalt Energie sparen können. „Für Schnorbach bedeutet die Energiewende, alle teilhaben zu lassen, denn nur wenn die Energiewende sozialverträglich und mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam umgesetzt wird, ist sie erfolgreich“, sagt Bernd Kunz, Ortsbürgermeister in Schnorbach.
Vorbild für 40 Orte
Ein Beispiel dafür war auch der LED-Tauschtag, an dem alle Privathaushalte im Ort ihre alten Stromfresser gegen LED-Leuchtmittel tauschen konnten – auf Kosten der Gemeinde. In mehr als 40 Orten werden bereits Leistungen nach dem „Schnorbacher Modell“ ausgezahlt und in weiteren 20 Gemeinden LED-Tauschtage angeboten, informiert die AEE. Darüber hinaus hat die gemeindeeigene Solarstromanlage im Juni über 6.300 Kilowatt Strom erzeugt. Der Stromverbrauch des Gemeindehauses sowie der Straßenbeleuchtung im Ort wird damit zu 97 Prozent gedeckt. Seit Kurzem schaffte sich die Gemeinde außerdem einen Batteriespeicher an. Und auch die Bürger machen mit: 18 private Haushalte haben mittlerweile mit finanzieller Förderung der Gemeinde Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern installiert. Die nächste Investition in die Energiewende ist ein vom Landkreis bereitgestelltes Elektro-Dorfauto, das sich die etwa 250 Einwohner kostenfrei ausleihen können. Ökostrom tankt das Auto an der eigenen Ladesäule, die direkt mit der gemeindeeigenen Photovoltaikanlage verbunden ist. Damit leiste die Gemeinde nicht nur einen Beitrag für mehr Klimaschutz, sondern stellt sich auch den Herausforderungen von Mobilität im ländlichen Raum, meldet die AEE.
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