PlattformAntworten auf Glasfaser-Fragen
Am Thema Glasfaserausbau kommt kein Stadtwerk mehr vorbei – das ist völlig unbestritten. Doch die Frage ist, wie man dieses Thema am besten angeht. Eine neue Kompetenzplattform liefert hier Hilfestellung.
„Für Stadtwerke bietet die Digitalisierung enorme Chancen, neue Geschäftsfelder aufzubauen und sich als zentraler Ansprechpartner für dieses Thema im eigenen kommunalen Umfeld zu positionieren. Die dafür notwendige Expertise ist jedoch vielerorts nicht ausreichend vorhanden. Hier setzt unsere Plattform ihr-digitaler-weg.de an“, erklärt Dirk Fieml, Geschäftsführer des Unternehmens tktVivax, die Ausgangsidee für das neue Angebot. Denn beim Breitband-Ausbau sind nicht nur technische Herausforderungen zu stemmen. „Stadtwerke müssen hier einen Spagat meistern. Auf der einen Seite sollen sie die politischen Wünsche erfüllen, die vonseiten der Kommune – welche ja in der Regel auch Hauptgesellschafter ist – an sie herangetragen werden. Auf der anderen Seite muss der Glasfaserausbau wirtschaftlich gestaltet werden. Sprich: Man muss letztendlich Produkte anbieten, mit denen sich auch Geld verdienen lässt“, umreißt Dirk Fieml die Problemstellung.
Wegpunkte und Meilensteine
Entsprechend breit gefächert sind die Themen, die auf ihr-digitaler-weg.de behandelt werden, etwa die vielen „Wegpunkte & Meilensteine“, die vor einem Breitband-Projekt zu beachten sind. Eine der wichtigsten Fragen vor jedem Glasfaser- und 5G-Projekt ist nach Aussage von Fieml die nach möglichen Fördermitteln. Schließlich sieht die Breitband-Strategie der Bundesregierung und der Bundesländer eine finanzielle Förderung des Ausbaus vor. Dabei werden beispielsweise unterschiedliche kommunale Vorhaben zur Erschließung in Gebieten unterstützt, in denen sich ein wirtschaftlicher Ausbau für einen Netzbetreiber nicht lohnt. Um derartige Fördermittel abrufen zu können, gilt es zunächst, mögliche Fördertöpfe zu identifizieren und die entsprechenden Anträge zu stellen. Dazu müssen aber zahlreiche Hausaufgaben erledigt werden, etwa Marktanalysen, Versorgungs- oder Bedarfsabfragen.
Netzausbau publikumswirksam starten
In der Regel sind zudem Konzeptionen, Projektbeschreibungen, Kostenermittlungen und andere Dokumentationen sowie oftmals schon fertige Ausschreibungen zur Versorgung von Gebieten oder zum Betrieb kommunaler Netze notwendig. Weitere „Wegpunkte & Meilensteine“ sind dann die Netzplanung und Cluster-Analyse. Laut Dirk Fieml möchte die politische Seite oftmals, dass der Netzausbau publikumswirksam in der Innenstadt startet, während sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht der Aufbau von Glasfasernetzen eher in der Peripherie rechnet: in Wohngebieten, in denen viele Menschen und damit potenzielle Kunden zu Hause sind.
Vom Nachbarn lernen
Wie die unterschiedlichen Ausbaustrategien in der Praxis aussehen, können interessierte Stadtwerke auf der Plattform in der Rubrik Erfahrungsberichte nachvollziehen. Dort werden Projekte etwa der Stadtwerke Ludwigsburg und Bühl oder des Heilbronner Energieversorgers ZEAG vorgestellt. „Auch wenn das Thema Digitalisierung im kommunalen Umfeld jetzt erst Fahrt aufgenommen hat, muss man das Rad nicht immer neu erfinden. Im Gegenteil. Es eignet sich ideal, um vom Nachbarn zu lernen. Schließlich sind diese Projekte immer regional angelegt, die Stadtwerke stehen also nicht in direkter Konkurrenz zueinander“, so Fieml.
Das gilt insbesondere für die Wegpunkte „Geschäftsmodelle“ und „Produktentwicklung“. Denn hier stehen die Stadtwerke oft in direkter Konkurrenz zu den etablierten Telekommunikationsanbietern und müssen dabei stets wettbewerbsfähige Produkte entwickeln. Fieml nennt das Beispiel IPTV: „Auf diesem Feld gibt es bisher nur wenige Anbieter in Deutschland, der Markt ist nicht besonders transparent und die Preisspannen sind sehr groß. Die Wahl des richtigen IPTV-Partners ist also ein ganz zentraler Baustein für ein konkurrenzfähiges Angebot.“
Spezielles Kunden-Management
Wichtig sind auch Fragen der Prozess- und Organisationsentwicklung sowie der IT. „Die Abläufe, die mit dem Aufbau und Betrieb von Breitband-Netzen und -Angeboten einhergehen, unterscheiden sich grundlegend von den Prozessen des herkömmlichen Stadtwerkegeschäfts. Das gilt auch für die eingesetzten IT-Lösungen“, sagt Fieml und verdeutlicht dies am Beispiel des Kunden-Managements. Mit einem herkömmlichen Stadtwerke-Customer-Relationship-Management komme man bei der Vermarktung von Breitband-Produkten nicht weit, denn damit könne beispielsweise keine Provisionierung eines Neukunden durchgeführt werden. Auch ständen hier wichtige Netzinformationen nicht zur Verfügung, die für einen Anschluss wichtig seien.
Fachinformation im Vordergrund
Diese Themenvielfalt gab für Dirk Fieml Ende 2018 den Ausschlag, die Plattform ihr-digitaler-weg.de aufzubauen. Denn bis dato musste man sich alle Informationen mühsam aus unterschiedlichen Quellen zusammensuchen. Damit möglichst viele Aspekte des Glasfaserausbaus und der Digitalisierung abgedeckt werden können, entschloss er sich, auch andere Anbieter und Dienstleister an Bord zu holen. Dazu gehören beispielsweise das Unternehmen GasLINE, das deutschlandweit ein flächendeckendes Glasfaser-Übertragungsnetz mit einer derzeitigen Trassenlänge von mehr als 25.000 Kilometern aufgebaut hat, oder BrightBlue, einer der wenigen IPTV-Dienstleister, der Stadtwerken eine IPTV-Lösung als White-Label-Gesamtprodukt anbietet. Damit dafür auch die entsprechenden Inhalte und TV-Programme zur Verfügung stehen, unterstützt content4tv die neue Plattform als weiterer Partner. „Natürlich haben auch wir als tktVivax ein Interesse daran, unsere Dienstleistungen entsprechend zu vermarkten. Doch das tun wir auf unseren eigenen Kanälen. Auf ihr-digitaler-weg.de steht die Fachinformation im Vordergrund“, betont Fieml.
Seit seinem Start auf der diesjährigen E-world werden auf dem Portal neben Blog-Beiträgen und Case-Studies auch News rund um die Digitalisierung sowie ein Begriffslexikon angeboten.
Dieser Beitrag ist im Juni Sonderheft 2019 von stadt+werk zur Digitalisierung der Energiewirtschaft erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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