Baden-WürttembergWindatlas optimiert
Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller hat den neuen Windatlas für Baden-Württemberg vorgestellt. Die Plattform informiert Planungsträger, Projektierer und Genehmigungsbehörden über geeignete Flächen für den Bau von Windkraftanlagen, meldet das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Eine wesentliche Änderung im Vergleich zum bisherigen Atlas sei ein neuer Bewertungsmaßstab für die Flächeneinordnung nach ihrem jeweiligen Windkraftpotenzial. War der Maßstab zuvor die mittlere Windgeschwindigkeit, ist es jetzt die mittlere Windleistungsdichte. Diese beschreibt nicht nur, wie stark der Wind an einem Standort durchschnittlich weht, sondern auch, wie oft er dies in welcher Stärke und mit welcher Luftdichte tut.
„Wir haben mehr und bessere Möglichkeiten als noch vor einigen Jahren, Flächen nach ihren Windverhältnissen zu kartieren“, berichtet Minister Untersteller. „Das liegt an methodischen und technologischen Fortschritten und an der größeren Erfahrung mit Windenergieanlagen im Betrieb. Unterm Strich steht mit dem jetzt aktualisierten Windatlas eine deutlich verbesserte und vor allem zeitgemäße Informations- und Planungsgrundlage zur Verfügung.“
Beste Windverhältnisse im Nord- und Südschwarzwald
Wie das Umweltministerium weiter mitteilt, gibt es in Baden-Württemberg dem neuen Atlas zufolge mehr windkrafttaugliche Flächen als bisher angenommen. Das von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) errechnete theoretische Flächenpotenzial liege bei etwa 6,2 Prozent der Landesfläche, das entspreche etwas mehr als 220.000 Hektar. Hinzu kämen grundsätzlich geeignete, aber für den Windkraftausbau problematische Standorte. Dieses Flächenpotenzial ist jedoch keineswegs gleichbedeutend mit einem Flächenangebot für neue Anlagen, da sich weitere Einschränkungen im Rahmen der Planungs- und Genehmigungsverfahren ergeben können. Relevant sind hier beispielsweise Belange des Artenschutzes oder regionalplanerische Restriktionen.
Weitere Berechnungen der LUBW zu einer möglichen Anlagenzahl und dem potenziellen Energieertrag sollen bis zur Sommerpause vorliegen. Dann sollen die Potenzialkarten veröffentlicht werden. „Der neue Atlas zeigt uns, dass es auch im Südosten des Landes und im Rheingraben durchaus gute Standorte für Windkraftanlagen gibt. Auch in Oberschwaben. Wenig überraschend ist dagegen, dass nach wie vor in den Höhenlagen des Nord- und Südschwarzwalds sowie auf der Schwäbischen Alb die besten Windverhältnisse herrschen“, fasst Umweltminister Franz Untersteller zusammen.
Der Windatlas wurde durch die Firma AL-PRO im Auftrag des Umweltministeriums erstellt. Die Erarbeitung wurde durch den Fachbeirat Windkartierung begleitet. Die Kosten beliefen sich auf rund 218.000 Euro.
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