Baden-WürttembergMonitoring-Bericht zur Energiewende
Den aktuellen Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes veröffentlicht. Der vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag des Ministeriums erarbeitete Bericht betrachtet den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Versorgungssicherheit und die Netzverfügbarkeit im Land. Er beleuchtet den Ausbau der Stromnetze und der Erdgasinfrastruktur sowie die Entwicklung des Energieverbrauchs und der Energieeffizienz. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit ökonomischen Aspekten wie der Strompreisentwicklung und den Auswirkungen der Energiewende auf den Arbeitsmarkt.
„Der Bericht zeigt, dass die durchschnittliche Unterbrechungsdauer bei der Stromversorgung in Deutschland im Jahr 2017 pro Endkunde um 2,3 Minuten auf 15,1 Minuten gestiegen ist“, sagte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller. „Verantwortlich für diesen Anstieg sind die zunehmenden extremen Wetterereignisse. Im europäischen Vergleich steht Deutschland zwar nach wie vor auf einem der vordersten Plätze. Gleichwohl müssen wir dieses Signal ernst nehmen und in der Energiepolitik auf Bundes- und Landesebene fest im Blick haben“, appellierte Untersteller.
Deutlich voran ging es laut dem Bericht im vergangenen Jahr beim Ausbau der solaren Nahwärme in Baden-Württemberg. „Fast die Hälfte der bundesweit verbauten Kollektorfläche entfällt auf Baden-Württemberg“, berichtet Minister Untersteller. „Erfreulich ist auch das große Interesse an dezentralen Speichern für Solarenergie.“ Im Jahr 2017 seien bundesweit rund 31.700 solcher Speicher in Betrieb genommen worden, knapp 5.500 davon in Baden-Württemberg. Die nutzbare Speicherkapazität habe damit deutschlandweit um 246 Megawattstunden auf rund 600 Megawattstunden zugelegt.
Dauerthema bei der Umsetzung der Energiewende ist der verzögerte Ausbau der Übertragungsnetze. Um das Stromnetz auch bei schwankender Stromerzeugung aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen stabil zu halten, müssen die Netzbetreiber vermehrt so genannte Redispatch-Maßnahmen vornehmen. „Die Redispatch-Mengen sind 2017 bundesweit um rund 60 Prozent angestiegen. In Baden-Württemberg haben sich die Mengen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht. Dadurch sind Kosten in Höhe von elf Millionen Euro entstanden“, teilte Umwelt- und Energieminister Untersteller mit. Dieser Entwicklung müsse dringend Einhalt geboten werden. „Um diese Kosten zu senken, gibt es nur eines: Vollgas beim Netzausbau.“
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