Freitag, 11. Oktober 2024

BraunschweigGrundsteine für die Smart City

[30.10.2018] Ein Rahmenkonzept sowie ein flächendeckendes LoRaWAN-Funknetz sollen in Braunschweig die Grundlagen für die Smart City schaffen. Dadurch tun sich neue Entwicklungschancen in der Kommune auf.
Braunschweig legt per LoRaWAN-Funknetz und Rahmenkonzept Grundsteine für die Smart City.

Braunschweig legt per LoRaWAN-Funknetz und Rahmenkonzept Grundsteine für die Smart City.

(Bildquelle: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Daniel Möller)

Mit dem Aufbau eines flächendeckenden LoRaWAN-Funknetzes in Braunschweig hat jetzt BS Energy begonnen. Wie das Versorgungsunternehmen mitteilt, kommen die für den Aufbau erforderliche Hard- und Software von Thüga SmartService. Um eine lückenlose Netzabdeckung zu erreichen, werden in den kommenden fünf Monaten fünf Gateways auf BS-Energy-Anlagen im Stadtgebiet installiert. Diese sammeln die Daten, die von den LoRaWAN-Sensoren in der Umgebung produziert werden. Von den Gateways aus werden die Daten verschlüsselt über das Glasfasernetz von BS Energy weitergeleitet.
Zu den Anwendungsmöglichkeiten von LoRaWAN zählt die Auslesung von Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmezählern. BS Energy plane in diesem Zusammenhang neue Dienstleistungen für Wohnungsbaugesellschaften und Besitzer von Mietshäusern, die über LoRaWAN alle für die Betriebskostenabrechnung erforderlichen Daten erhalten. Als weiteres mögliches Anwendungsfeld nennt das Unternehmen die Umweltsensorik, um beispielsweise die Füllstände von Brunnen oder Wasserstände von Fließgewässern in Echtzeit zu überwachen. Im Smart-City-Bereich lasse sich beispielsweise die Leerung von Mülleimern optimieren. Im Mobilitätsbereich bestünden ebenfalls vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, darunter das Monitoring von Ladesäulen, die Überwachung des Verkehrsflusses oder ein intelligentes Parkraum-Management.
„Vernetzung ist eine entscheidende Voraussetzung für eine Smart City“, erklärt BS-Energy-Vorstand Matthias Henze. „Wir sehen es deshalb als unsere Aufgabe an, die digitale Infrastruktur in Braunschweig konsequent weiterzuentwickeln. LoRaWAN bietet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, von denen nicht nur wir als Unternehmen, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren werden.“ Christoph Ullmer, Leiter des Kompetenzcenters Innovation bei der Thüga AG ergänzt: „LoRaWAN ist eine Art Multitool für die Umsetzung einer Smart City. Die Technologie ist vergleichsweise kostengünstig, hat eine hohe Durchdringung und ist unkompliziert im Aufbau. LoRaWAN ermöglicht ein enormes Spektrum interessanter Anwendungen. Wir haben bereits mehrere Projekte mit unseren Partnerunternehmen erfolgreich umsetzen können und dabei durchweg positive Erfahrungen gemacht.“
In den vergangenen zwölf Monaten hat BS Energy laut eigenen Angaben im Rahmen einer Testphase mehrere IoT-Standards (Internet of Things) getestet. Die LoRaWAN-Technologie habe dabei durch eine hohe Reichweite und einen niedrigen Energiebedarf überzeugt. „Im Vergleich zu einer LTE-Basisstationen hat ein LoRaWAN-Gateway eine etwa 2.000 mal geringere Sendeleistung“, sagt Ralf Richter, Leiter der Abteilung Metering bei BS Energy. „Außerdem senden LoRaWAN-Sensoren anders als Mobiltelefone oder Laptops nur maximal 36 Sekunden pro Stunde Daten. Beide Faktoren tragen dazu bei, dass die Technologie äußerst wenig Energie benötigt.“

Rahmenkonzept für ein smartes Braunschweig

Braunschweig soll nun außerdem ein Smart-City-Rahmenkonzept erhalten. Das schlägt die niedersächsische Stadt dem Wirtschaftsausschuss vor. Wie die Kommune mitteilt, soll das Konzept unter Berücksichtigung der Erfahrungen anderer Städte Entwicklungschancen für Braunschweig ergründen. Erstellt werden soll es von einem externen Beratungsunternehmen, das bereits andere Kommunen in Digitalisierungsfragen beraten hat. Die abschließende Entscheidung treffe der Verwaltungsausschuss am 11. Dezember 2018.
Das Thema betreffe die gesamte Stadtgesellschaft. Ziel der Verwaltung sei es, alle Beteiligten von Prozessbeginn an mitzunehmen. „Die große Herausforderung für die Verwaltung besteht in der Weiterentwicklung von internen Prozessen und Angeboten für die Bürgerinnen und Bürger und die Braunschweiger Unternehmen“, erläutert Organisations-, Personal- und Ordnungsdezernat Claus Ruppert. „Aufgrund der Komplexität von Digitalisierungsprozessen, die alle Dezernate der Stadt gleichermaßen betreffen, bedarf es einer abgestimmten Vorgehensweise, die die Ziele für die Stadt in Einklang bringt.“
Das Thema Smart City ist laut der Braunschweiger Pressemeldung ein Rahmenprojekt im integrierten Stadtentwicklungskonzept der Kommune, über das der Rat am 6. November 2018 entscheidet. Erste Smart-City-Projekte und -Initiativen seien bereits gestartet. Unter anderem wurde demnach das Handyparken eingeführt und die Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge ausgebaut. Auch ein öffentliches WLAN ist in zentralen Bereichen der Innenstadt etabliert worden. „Wir haben uns mit diesen und weiteren Projekten, die wir in den letzten Jahren angeschoben haben, bereits auf den Weg zu einer smarteren Stadt Braunschweig gemacht“, sagt Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa. „Nun wollen wir uns mit externer Unterstützung einen Überblick über die Potenziale und künftigen Handlungsfelder verschaffen. Nach Beratung und Beschluss in den Gremien soll ein strategisches Rahmenkonzept entstehen, das als Orientierung für die weitere Entwicklung Braunschweigs zur Smart City dient.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Das Bild zeigt einen Radfahrer, im Hintergrund ist ein Smart-Light-Lichtmast zu sehen.

enercity: Smartes Licht am Maschsee

[08.10.2024] Die Landeshauptstadt Hannover und enercity realisieren ein innovatives Beleuchtungsprojekt am Maschsee. Das Smart.Light-System verbindet Energieeffizienz, Insektenschutz und Digitalisierung und ist Teil der Smart City Initiative #HANnovativ. mehr...

Olpe: Am Abend sorgt die Beleuchtung der Solarbank für ein schönes Ambiente.

Olpe: Solarbänke spenden Strom und WLAN

[07.08.2024] In Olpe stehen seit etwa neun Monaten zwei smarte Solarbänke. Sie bieten nicht nur Sitzmöglichkeiten, sondern auch kostenlose WLAN-Hotspots und Lademöglichkeiten für mobile Geräte. mehr...

Der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong

Kreis Mayen-Koblenz: LoRaWAN-Antenne installiert

[27.06.2024] Auf dem Dach des CJD-Berufsförderungswerks in Vallendar ist jetzt eine LoRaWAN-Antenne installiert – sie ist ein wichtiger Baustein des Projekts „Smarte Region MYK10“. mehr...

Aachen: Start eines LoRaWAN-Projekts

[24.06.2024] Im Netz der StädteRegion Aachen soll jetzt in einem Gemeinschaftsprojekt von Regionetz, NetAachen und regio iT bis Ende 2025 ein leistungsfähiges, innovatives Kommunikationsnetzwerk aufgebaut werden, um alle netzdienlichen Anwendungsfälle von Regionetz innerhalb des Netzgebiets abzudecken. mehr...

In Würzburg funkt seit Kurzem die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns.

Würzburg: Erste 5G-Straßenleuchte Bayerns

[22.04.2024] In Würzburg wurde jetzt die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns in Betrieb genommen. Sie ist das Ergebnis eines Pilotprojekts von O2 Telefónica, 5G Synergiewerk und den Stadtwerken Würzburg. mehr...

Ein Mitarbeiter der Smart City Solutions GmbH installiert die Sensoren an Gas- und Wasserzählern in einer Hagener Kita.

Hagen: Erfassung des Energieverbrauchs

[11.04.2024] In der Stadt Hagen erfassen intelligente Messsysteme und Sensoren seit Anfang Februar den Energieverbrauch in städtischen Gebäuden. mehr...

Freuen sich über die neue Wetterstation im Konstanzer Herosé-Park*

Konstanz: Wetterstationen für die Smart Green City

[22.12.2023] Zwölf Wetterstationen liefern in Konstanz künftig genaue Klimadaten. Diese sollen unter anderem für die Stadtplanung und zur effizienten Steuerung des Winterdienstes genutzt werden. mehr...

Sensor für das Parkraum-Management.

Mainova/evm: Kräfte gebündelt

[12.12.2023] Um Kommunen auf dem Weg zur Smart City zu unterstützen, arbeiten Mainova und die Energieversorgung Mittelrhein (evm) enger zusammen. Beide Unternehmen wollen ein gemeinsames Smart-City-Portfolio entwickeln. mehr...

Wird mit einem Regler von energielenker gesteuert: Smartes Quartier Harsefeld.

energielenker: Regler steuert smartes Quartier

[15.11.2023] Ein Regler von energielenker steuert die Energieflüsse in einem smarten Quartier Harsefeld. mehr...

GISA: Webinare zur Smart City
 

[17.10.2023] Anhand von Praxisbeispielen stellt das Unternehmen GISA in drei Online-Sessions seine Plattform für Smart-City-Anwendungen vor. Interessierte Kommunen können sich noch anmelden. mehr...

Funky Rüsselsheim: Die Wohnhäuser des Max-Beckmann-Wegs senden ihre Verbrauchsdaten über ein LoRaWAN an die Stadtwerke.

Rüsselsheim: Stadt hat den Funk

[06.09.2023] In Rüsselsheim erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner des Max-Beckmann-Wegs monatlich Daten über ihren Energieverbrauch per Funk. Möglich macht dies ein von den Stadtwerken installiertes LoRaWAN. mehr...

Thomas Wilken und Dr. Stefan Plesser (v.l.) vom Forschungsinstitut SIZ energieplus und Stadtbaurat Hans-Georg Leuer kamen zur Unterzeichnung des LoI.

Braunschweig: Vorbereitung eines Förderantrags

[04.09.2023] Braunschweig bereitet derzeit einen Förderantrag für das Forschungsprojekt C2T vor. Im Rahmen des Projekts soll die Braunschweiger Bahnstadt zu einem der größten Reallabore für die nachhaltige Transformation der Wärme- und Kälteversorgung in Deutschland werden. mehr...

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Braunschweig und Volkswagen Financial Services.

Braunschweig/VWFS: Kooperation für Smart Green City

[18.07.2023] Die Stadt Braunschweig und Volkswagen Financial Services haben eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Deren Ziel ist es, die Stadt zu einer Modellstadt für nachhaltige und integrierte urbane Mobilität sowie zur Vorreiterin der Digitalisierung in der Verwaltung weiterzuentwickeln. mehr...

Sonja Gröntgen (3. v. l.) vom Landkreis Mayen-Koblenz und Christian Schröder (4. v. r.) von der evm freuen sich mit ihren Teams auf die zukünftige Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts MYK10.

Kreis Mayen-Koblenz: Region wird smart

[14.07.2023] Energieversorger evm unterstützt jetzt den Landkreis Mayen-Koblenz beim Aufbau eines flächendeckenden LoRaWAN. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms Modellprojekte Smart Cities gefördert. mehr...

Studierende des Masterstudiengangs Engineering and Management der Hochschule Pforzheim haben gemeinsam mit der Stadt und den Stadtwerken ein Smart-City-Forschungsprojekt gestartet.

Pforzheim: Smart-City-Forschungsprojekt

[23.05.2023] Studierende des Masterstudiengangs Engineering and Management der Hochschule Pforzheim haben gemeinsam mit der Stadt und den Stadtwerken Pforzheim ein Smart-City-Forschungsprojekt gestartet. Dieses beinhaltet die Installation von Sensoren zur Erfassung von Umweltdaten. mehr...