Samstag, 19. April 2025

Stadtwerke DürenBereit für die digitale Energiewende

[05.06.2018] Die Stadtwerke Düren haben das Geschäftsjahr 2017 trotz schwierigem Umfeld mit einem stabilen Ergebnis abgeschlossen. Zudem konnten erste Erfolge aus dem Zukunftsprojekt SWD 2025 verzeichnet und neue digitale Projekte angestoßen werden.
Stadtwerke Düren: Neue Angebote wie SWD Photovoltaik kommen bei den Kunden gut an.

Stadtwerke Düren: Neue Angebote wie SWD Photovoltaik kommen bei den Kunden gut an.

(Bildquelle: Stadtwerke Düren)

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2017 haben die Stadtwerke Düren (SWD) einen stabilen Jahresüberschuss in Höhe von 5,4 Millionen Euro (2016: 5,9 Millionen Euro) erwirtschaftet. Der leichte Rückgang ist nach Angaben der Stadtwerke unter anderem auf die Entwicklung der Netznutzungsentgelte und Aufwendungen für Projekte zur Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen zurückzuführen. Die Umsatzerlöse seien im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent auf 125,5 Millionen Euro gesunken (2016: 129 Millionen Euro).
Um dem steigenden Konkurrenzdruck sowie herausfordernden Bedingungen entgegenzuwirken, entwickeln die SWD im Rahmen ihrer Unternehmensstrategie SWD 2025 kontinuierlich neue Produkte und Dienstleistungsangebote. „Wir werden unsere rund 60.000 Kunden in Düren und Merzenich noch in diesem Jahr mit vielen neuen – und vielleicht auch überraschenden – Angeboten unterstützen“, kündigt SWD-Geschäftsführer Heinrich Klocke an. „Vom Energie- und Wasserversorger entwickeln wir uns zum kompetenten und innovativen Rundum-Versorgungspartner und Lösungspartner in allen Energiefragen.“ Zur neuen Unternehmensphilosophie gehöre es etwa, dass Kunden ab sofort automatisch und ohne Mehrkosten CO2-neutralen Strom und Erdgas beziehen.

Erste Angebote kommen gut an

Erste Angebote, die aus der neuen Unternehmensausrichtung entstanden sind, sind laut dem Energieversorger bei den Kunden auf ein positives Echo gestoßen – so etwa SWD Photovoltaik. Dabei können Kunden eine Photovoltaikanlage für das eigene Dach mit Unterstützung eines Kundenberaters oder ganz einfach selbst im Internet planen und kalkulieren – den Rest übernehmen die SWD in Zusammenarbeit mit lokalen Handwerksbetrieben. Höchste Flexibilität biete dabei das Pachtmodell für SWD Photovoltaik, bei dem für den Kunden die Investitionskosten entfallen. „Dass das Angebot bereits so gut angenommen wird, hat selbst uns überrascht“, freut sich Geschäftsführer Heinrich Klocke.
Wie die Stadtwerke Düren berichten, entsteht in einem Pilotprojekt in Düren-Niederau zudem gerade ein Energiewendehaus – ein 15-Familienhaus, das primär mit Strom von der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauses versorgt wird. Die Investitionskosten übernehmen die SWD, die das Dach mieten und die Photovoltaikanlage darauf installieren. Damit die Mieter tatsächlich jede Kilowattstunde Sonnenstrom nutzen können, werde im Haus ein Stromspeicher installiert. Geheizt werde ebenfalls klimaschonend über SWD NahWärme: In modernen Wärmepumpen wird die Wärme mit CO2-neutralem Strom erzeugt und zu einem pauschalen Tarif direkt an die Mieter im Energiewendehaus geliefert.
Um die Energiewende auch auf den Straßen voranzutreiben, stehen nach Angaben der SWD einige Projekte für mehr Elektromobilität in Düren auf der Agenda. So wollen die Stadtwerke in diesem Jahr mindestens fünf neue Ladesäulen aufstellen; zudem wurde vor Kurzem eine E-Tankstelle direkt am Kreishaus offiziell eröffnet. Diese gehöre zur neuen Carsharing-Station von Anbieter cambio, die in Düren erstmals auch ein Elektroauto bereitstellen. Zudem erweiterten die SWD und ihr Tochterunternehmen Leitungspartner ihren eigenen Fuhrpark kontinuierlich um neue E-Fahrzeuge. Ziel sei es, zum Full-Service-Anbieter für E-Mobilität in der Region zu werden.

Die Zukunft liegt im Quartier

„Die Zukunft innovativer Energieangebote sehen wir zusammen mit unserem Tochterunternehmen Leitungspartner insbesondere in effizienten Quartierslösungen. Deshalb möchten wir hier verstärkt Dienstleistungen anbieten“, nennt Heinrich Klocke weitere Eckpunkte der Strategie SWD 2025. Dazu gehören laut dem SWD-Geschäftsführer Blockheizkraftwerke oder Photovoltaiklösungen, aber auch die Erneuerung von Heizungsanlagen.
Aktuell ist der Energieversorger etwa am Projekt Bismarck Quartier beteiligt. Der Gebäudekomplex mit Hotel, Kongresszentrum, Büros und Praxen sowie Wohnungen wird künftig mit Nahwärme aus einem Blockheizkraftwerk der Stadtwerke versorgt. Die Anlage wurde im bereits vorhandenen Heizraum im Kreishaus der Stadt Düren installiert, sodass im Bismarck Quartier keine zusätzliche Fläche hierfür benötigt wird. Die dezentrale Wärmeversorgung ist laut den Stadtwerken zudem so dimensioniert, dass nicht nur das Bismarck Quartier selbst, sondern auch das Kreishaus sowie der neue Gebäudekomplex in der Marienstraße mit Kindertagesstätte und Büroräumen mit Wärme versorgt werden. Parallel dazu arbeiten die SWD bereits an weiteren Quartierskonzepten mit.

Bereit für die digitale Wende

Mit digitalen Angeboten wie dem Online-Vertragsabschluss, einer im Aufbau befindlichen Chat-Funktion auf der SWD-Website sowie der Möglichkeit, über WhatsApp zu kommunizieren, bieten die Stadtwerke Düren ihren Kunden nach eigenen Angaben außerdem digitale Kommunikationskanäle an, die viel Zeit sparen und komfortabel sind. Darüber hinaus erhalten Kunden über die im Jahr 2016 gestartete APPsolut Düren nicht nur viele Informationen aus der Region, sondern auch wertvolle Servicetipps und die Möglichkeit, rund um die Uhr eine Störung zu melden. In Kürze werde die App auch Informationen aus der Gemeinde Merzenich enthalten.
Ein weiteres neues Angebot im Portfolio der Stadtwerke Düren ist SpeedNet. Dabei sollen die Gewerbegebiete in Düren mit hochleistungsfähigen Glasfasernetzen ausgestattet werden. Wie die SWD mitteilen, wird das Projekt derzeit gemeinsam mit dem Tochterunternehmen Leitungspartner, der Stadt Düren sowie der Wirtschaftsförderung der Stadt vorbereitet, die ersten Anschlüsse seien für Herbst 2018 geplant.
In Kürze soll darüber hinaus die Leitungspartner APP gestartet werden. Darin können Kunden der Leitungspartner sowie Partner, Installateure oder Tiefbauer Informationen zu größeren Baustellen im Netzgebiet abfragen. Zudem lassen sich darin künftig Zählerstände einfach per Foto melden. Eine Push-Funktion sorge dafür, dass Nutzer direkt über Störungen oder Netzabschaltungen informiert werden. Insbesondere für Installateure ergeben sich durch die App viele Vorteile, denn darüber können laut den SWD auch Anträge gestellt werden, etwa für eine Inbetriebnahme oder Plombierung – das spare Zeit, Papier und Geld.
„Wir sind bereit für die digitale Energiewende“, zeigt sich SWD-Geschäftsführer Heinrich Klocke überzeugt. „Deshalb sehe ich die SWD-Gruppe mit den Stadtwerken Düren und unserem Tochterunternehmen Leitungspartner gut und sicher für die Zukunft aufgestellt – trotz steigendem Konkurrenzdruck und schwierigem Umfeld durch stetig neue Regulierungen und einen extrem volatilen Energiemarkt.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen

Bocholt/Rhede: Stadtwerke fusionieren

[16.04.2025] Bocholt und Rhede planen Stadtwerke-Fusion und folgen damit einem Beschluss der jeweiligen Aufsichtsräte. Damit soll die kommunale Versorgung gestärkt werden. Keine Änderungen soll es für Kunden geben. mehr...

Gütersloh: Rückkauf der Anteile an Stadtwerk

[14.04.2025] Die Stadt Gütersloh und die Stadtwerke Bielefeld haben sich auf zentrale Punkte für den Rückkauf der Anteile an den Stadtwerken Gütersloh verständigt. Ziel ist es, die 2002 veräußerten Gesellschaftsanteile noch in diesem Jahr zurückzuführen – vorbehaltlich der Zustimmung der politischen Gremien. mehr...

Stadtwerk am See: Vertrag mit Bürkle verlängert

[09.04.2025] Der Aufsichtsrat des Stadtwerks am See hat den Vertrag mit Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle ein Jahr vor Ablauf um fünf Jahre verlängert. Bürkle soll den erfolgreichen Kurs des Energieversorgers der Bodenseeregion fortsetzen. mehr...

Trianel: Fortschritte bei Nachhaltigkeitsberichterstattung

[08.04.2025] Eine aktuelle Trianel-Studie zeigt: Stadtwerke kommen bei der Umsetzung der EU-Nachhaltigkeitsrichtlinie CSRD zunehmend voran. mehr...

Stadtwerke Amberg: Übernahme von Tiefbauunternehmen

[08.04.2025] Die Stadtwerke Amberg haben zum April 2025 das traditionsreiche Tiefbauunternehmen Arbogast übernommen. Damit sichern sie 28 Arbeitsplätze, erweitern ihr Leistungsspektrum und stärken ihre Rolle in der regionalen Energiewende. mehr...

enercity: Solides Ergebnis

[04.04.2025] Das Energieunternehmen enercity ist mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2024 zufrieden. Der Umsatz lag bei 7,35 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (EBIT) bei 389 Millionen Euro. Trotz eines Rückgangs gegenüber 2023 liegen die Zahlen über den Vorjahreswerten. mehr...

Stadtwerke Münster: Nachhaltigkeit im Fokus

[04.04.2025] Obwohl die EU die verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung erst ab 2026 vorsieht, wollen die Stadtwerke Münster bereits in diesem Jahr einen Report über ihre ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Leistungen vorlegen. mehr...

BET Consulting: Hölscher als Partner gewonnen

[04.04.2025] Der Energieexperte Heinz-Werner Hölscher verstärkt als assoziierter Partner das Beratungshaus BET Consulting. Mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Branche soll er insbesondere die Bereiche Netze, Wärme und erneuerbare Energien voranbringen. mehr...

MVV: Clemens übernimmt

[02.04.2025] Gabriël Clemens übernimmt ab den 1. April 2025 den Vorstandsvorsitz der MVV Energie AG. mehr...

Stadtwerke Hürth: KI-gestützte Kundenkommunikation

[02.04.2025] Die Stadtwerke Hürth setzen als erster kommunaler Versorger in Deutschland auf eine vollständig KI-gestützte Kundenkommunikation per WhatsApp. Das System beantwortet Anfragen eigenständig und automatisiert, ohne dass Mitarbeiter eingreifen müssen. mehr...

MVV/Ostrom: Kooperation für dynamische Stromtarife

[01.04.2025] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV und der Berliner Stromanbieter Ostrom arbeiten künftig zusammen, um Haushalte bei der Nutzung dynamischer Stromtarife zu unterstützen. mehr...

Langmatz Symposium: Netzausbau verzahnen

[28.03.2025] Der gemeinsame Ausbau von Daten- und Stromnetzen stand im Mittelpunkt des diesjährigen Langmatz Symposiums. Ein Beispiel aus Österreich zeigte, wie dies funktionieren kann. mehr...

Robotron: Kooperation mit Cosmo Consult

[20.03.2025] Robotron Datenbank-Software und Cosmo Consult haben jetzt eine strategische Partnerschaft geschlossen, um die Abwicklung energiewirtschaftlicher Abrechnungsprozesse zu optimieren. Durch die Integration einer neuen Finanzbuchhaltungssoftware in die Robotron-Energiemarkt-Plattform soll der Meter-to-Cash-Prozess effizienter und nahtloser gestaltet werden. mehr...

EWP: Teil der Leipziger Energiebörse

[10.03.2025] EWP ist seit dem 27. Februar 2025 Mitglied an der Leipziger Energiebörse EEX. Damit sichert sich der Potsdamer Versorger die Möglichkeit, Strom und Gas direkt an der Börse zu handeln und so unabhängiger von Krisen am Energiemarkt zu werden. mehr...

Trianel Energieprojekte: Ganzheitlicher Ansatz

[04.03.2025] Trianel Energieprojekte hat im vergangenen Jahr das Geschäft mit erneuerbaren Energien weiter ausgebaut. Der kommunale Projektentwickler errichtete bundesweit neue Solarparks und erhielt wichtige Genehmigungen für Windkraftanlagen. mehr...