Samstag, 23. November 2024

Kreis CoesfeldKlimaschutz dank Biomethan

[02.05.2018] Rund 45.000 Tonnen Biomüll werden im Kreis Coesfeld zu Biogas verarbeitet. Für das Projekt erhielt der Kreis jetzt die Auszeichung Energie-Kommune des Monats.
Rund 45.000 Tonnen Biomüll werden im Kreis Coesfeld zu Biogas verarbeitet.

Rund 45.000 Tonnen Biomüll werden im Kreis Coesfeld zu Biogas verarbeitet.

(Bildquelle: Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH)

Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat den Kreis Coesfeld für ein Biomethanprojekt als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Die nordrhein-westfälische Kommune zeige, dass Klimaschutz und Recycling Hand in Hand gehen können. Mithilfe einer Biogasanlage in Coesfeld-Höven wird der Biomüll aus Gärten und Parks für klimafreundliche Energie genutzt. Nach Angaben der AEE versorgt der Kreis Coesfeld mit diesem Projekt rechnerisch 1.400 Haushalte mit Wärme und spart etwa 5.000 Tonnen CO2 im Jahr ein. „Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und eine höhere Versorgungssicherheit sind dank heimischer Energieträger möglich. Der Kreis Coesfeld macht es vor“, sagt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.
Nachdem der jährlich rund 45.000 Tonnen anfallende Biomüll verkleinert und gereinigt wird, entsteht aus dem Gemisch durch Trockenvergärung Biogas. Diese Technik eignet sich besonders gut, um nicht-flüssige Stoffe wie Abfälle zu vergären. So entstehen in Coesfeld rund 600 Kubikmeter Biogas pro Stunde. Die benötigte Wärme für den Prozess liefert eine Holzfeuerung, welche mit Holzhackschnitzeln aus den gesammelten Grünabfällen versorgt wird. Die Reste der Vergärung werden anschließend im benachbarten Kompostwerk zu Dünger verarbeitet und in der Landwirtschaft genutzt.
Das gewonnene Rohbiogas wird in einem Speicher mit 7.000 Kubikmeter Volumen zwischengespeichert, um eine gleichmäßige Beschickung der Anlage zu gewährleisten. Anschließend wird das Biogas veredelt. Eine Aufbereitungsanlage wird CO2, Schwefelwasserstoff, Wasserdampf, Stickstoff, Ammoniak und Sauerstoff entzogen. Das so gewonnen Biomethan wird ins deutsche Erdgasnetz eingespeist und ersetzt dort fossiles Erdgas. Kreisdirektor Joachim L. Gilbeau erklärt: „Wichtige Erfolgsfaktoren für das Gelingen des Projekts waren die vorhandenen gastechnischen Einrichtungen, die bestehende Infrastruktur und das am Standort bereits tätige und geschulte Fachpersonal.“



Stichwörter: Bioenergie, AEE, Kreis Coesfeld


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