BDI-StudieBillionen für den Klimaschutz
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat heute (18. Januar 2018) in Berlin die Studie „Klimapfade für Deutschland“ vorgestellt. Demnach ist eine Reduktion von Treibhausgasen von 80 Prozent bis zum Jahr 2050 gegenüber 1990 grundsätzlich technisch und ökonomisch machbar. Um dieses Ziel zu erreichen, sind nach Berechnungen der Studie allerdings Investitionen in Höhe von 1,5 Billionen Euro bis 2050 nötig. Um die Investitionen auszulösen, müsse die Politik Anreize setzen. Ohne zusätzliche politische Anstrengungen sind 61 Prozent Treibhausgasminderung bis 2050 realistisch, heißt es in der Studie.
BDI-Präsident Dieter Kempf erklärte: „Politische Fehlsteuerung bleibt für den Klimaschutz das größte Umsetzungsrisiko.“ Der Staat müsse realistische und verlässliche Ziele vorgeben und die Umsetzung den Unternehmen überlassen. „Unflexible Sektorziele, Technologieverbote, beispielsweise von Verbrennungsmotoren, oder planwirtschaftliche Instrumente wie eine E-Auto-Quote sind der falsche Weg“, sagte Kempf. Der BDI-Präsident kritisierte zudem, dass sich die deutsche Klimaschutz- und Energiepolitik auf einem gefährlichen Schlingerkurs befinde. Kempf warnte: „Nach wie vor viel zu hohe Stromkosten, das Schneckentempo bei der energetischen Gebäudesanierung und eine fehlende gemeinsame Vision der zukünftigen Mobilität beunruhigen die deutsche Industrie. Wir brauchen dringend einen Strategiewechsel im politischen Management der Energiewende von einer Strom- hin zu einer umfassenden Effizienzwende.“
Die Studie wurde im Auftrag des BDI von der Boston Consulting Group und Prognos erstellt. Nach deren Angaben waren an der Untersuchung fast 200 Personen sowie 68 Verbände und Unternehmen beteiligt.
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