HessenNeue Landesenergieagentur gegründet
Die neue Landesenergieagentur (LEA) soll der Energiewende und dem Klimaschutz den Weg in Hessen bereiten. Ziel ist es vorhandene und neue Initiativen der Landesregierung besser zu koordinieren, effektiver umzusetzen und zugleich Synergien zu heben. So fördere die hessische Landesregierung die Energiewende bereits heute mit zahlreichen Förderprogrammen und Beratungsangeboten. Die Landesenergieagentur soll hier zentraler Ansprechpartner werden.
„Wir beobachten immer wieder, dass Förderprogramme der EU, der Bundesregierung aber auch vom Land Hessen nicht wirklich ausgeschöpft werden. Aus den Rückmeldungen wird deutlich: Viele wissen gar nicht, für welche Maßnahmen eine Förderung beantragt werden kann. Oder sie schrecken vor den umfangreichen Antragsunterlagen zurück“, sagte der hessische Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen) in der vergangenen Woche in Frankfurt. „Ihnen wollen wir mit der Landesenergieagentur unter die Arme greifen.“
Laut der hessischen Umwelt- und Klimaschutzministerin Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen) soll die LEA außerdem eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Integrierten Klimaschutzplans 2025 einnehmen (wir berichteten). „Bis 2050 wollen wir in Hessen klimaneutral sein! Die Landesenergieagentur wird als zentrale Anlaufstelle dabei praktische Hilfe geben und beraten“, sagte die Ministerin. „Hessen ist vielfältig. Darum müssen wir beim Klimaschutz, bei der Anpassung an den Klimawandel und bei der Energiewende individuelle Lösungen finden. Bei der Landesenergieagentur sind die dafür erforderlichen Kompetenzen gebündelt.“ Darüber hinaus werde die LEA das Bündnis der 172 hessischen Klima-Kommunen betreuen, deren Vernetzung weiter vorantreiben und neue Kommunen anwerben. „Nicht jede einzelne Kommune hat die Kapazitäten, ein eigenes Klimakonzept zu entwickeln oder einen Klima-Manager einzustellen. Da bietet es sich an, sich mit anderen zusammenzutun“, sagte die Umweltministerin. Außerdem werde die Landesenergieagentur Weiterbildungen für kommunale Mitarbeiter anbieten. Der Schwerpunkt liege hier auf der Einbindung von Bürgern in Klimaschutzaktivitäten.
Al-Wazir verwies vor allem auf die Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Hessen. „Alleine die in den vergangenen drei Jahren installierten Windenergieanlagen erzeugen Strom für knapp 400.000 Haushalte. Insgesamt konnten im Jahr 2015 rechnerisch über 1,8 Millionen Haushalte mit erneuerbaren Energien versorgt werden“, so der Minister. Aber auch Einsparungen und Effizienzgewinne seien wichtig. Beispielhaft nannte Al-Wazir die hohe Anzahl energetischer Modernisierungsmaßnahmen in kommunalen Liegenschaften und betriebliche Energieeffizienz-Netzwerke hessischer Unternehmen.
Wie die Pressestelle des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung meldet, werde die Landesenergieagentur als eigene Abteilung der Hessen Agentur (HA) aufgebaut. Förderung für unabhängige Initiativen werde es vom Hessischen Wirtschafts-, Umwelt- und Finanzministerium geben. Insgesamt plane die Landesregierung Mittel in Höhe von neun Millionen Euro ein. Karsten McGovern, ehemaliger Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Marburg-Biedenkopf, wird die zwölf Mitarbeiter der Landesenergieagentur leiten. McGovern sagte: „Aktivieren, koordinieren und umsetzen. Dies sind unsere Aufgaben und damit wollen wir die Energiewende und den Klimaschutz in Hessen weiter voranbringen.“ Dabei sollen Kommunen als wichtige Vorreiter im Klimaschutz und bei der Energiewende an erster Stelle von einem Beratungsangebot und Unterstützung bei der Antragsstellung für Fördermittel profitieren.
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