Mittwoch, 20. November 2024

BremenGemeinschaftskraftwerk eingeweiht

[13.06.2017] Das Gemeinschaftskraftwerk Bremen wurde nach Verzögerungen in der Bauausführung von insgesamt drei Jahren jetzt offiziell eingeweiht.
Die Beteiligten drücken gemeinsam den Knopf:

Die Beteiligten drücken gemeinsam den Knopf:

v.l.: Matthias Schaup, GKB; Ralph Kraemer, GKB; Dr. Torsten Köhne, swb AG; Michael Bosse-Arbogast, EVI Hildesheim; Christian Weber, Präsident der bremischen Bürgerschaft; Prof. Dr.-Ing. Stephan Reimelt, GE Deutschland; Carsten Sieling, Bürgermeister Breme

(Bildquelle: swb AG)

Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) oder Gemeinschaftskraftwerk Bremen ist jetzt nach sechs Monaten Regelbetrieb von Vertretern aller Anteilseigner offiziell eingeweiht worden. Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) sagte: „Für den Wirtschaftsstandort Bremen ist diese Investition von rund 450 Millionen Euro eine nachhaltige Stärkung. Der Kraftwerksneubau leistet sowohl einen Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze in Bremen als auch einen spürbaren Anteil zur Energiewende.“
Wie die Stadtwerke Bremen und das Gemeinschaftskraftwerk Bremen melden, liefert das Kraftwerk seit dem 1. Dezember 2016 mit wenigen Unterbrechungen Strom im Regelbetrieb. In der Anfangsphase sei die günstige Marktlage aufgrund der schwierigen Situation der Atomkraftwerke in Frankreich in Verbindung mit dem dort kalten Winter dem Betrieb entgegengekommen. Hinzu gekommen seien im ersten Quartal 2017 eine Dunkelflaute und der Strombedarf durch die Deutsche Bahn. Deshalb habe sich die Anlage seit der Aufnahme des Regelbetriebs wirtschaftlich gerechnet.
„Wir konnten bereits im ersten Quartal 2017 die ursprünglich für das
gesamte Jahr geplante Menge produzieren und verkaufen“, freute sich swb-Vorstand Torsten Köhne, schränkte aber auch gleich ein: „Eine verlässliche Prognose für den Rest des Jahres ist leider nicht möglich, weil wir letztlich genau das tun, wofür wir mit dem Kraftwerk angetreten sind, wir produzieren sehr flexibel und gleichen fehlende regenerative Energie im Netz aus.“ Für eine nachhaltige wirtschaftliche Absicherung solcher GuD-Anlagen fehlten nach wie vor die politischen Rahmenbedingungen. Mit den knapp 3.000 Betriebsstunden und rund einer Million Megawattstunden erzeugtem Strom seit Inbetriebnahme seien die beteiligten Unternehmen jedoch sehr zufrieden.
Die Investitionen in die Anlage mit einer Leistung von rund 445 Megawatt elektrisch belaufen sich auf 450 Millionen Euro. Insgesamt kann das Kraftwerk laut einer aktuellen Meldung 1,8 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Dies entspreche dem Jahresverbrauch aller Haushalte einer deutschen Großstadt. Rund 45 Prozent der installierten Leistung gingen aber direkt an die Deutsche Bahn, die sich seit dem Jahr 1964 auf elektrische Energie aus Bremen verlasse. So fahre jeder zehnte Zug bundesweit mit Strom von swb.
An der gemeinsamen Gesellschaft Gemeinschaftskraftwerk Bremen sind insgesamt fünf Unternehmen aus der Energiewirtschaft beteiligt: Hauptgesellschafter ist swb mit 51, 76 Prozent. Daneben ist der Frankfurter Energieversorger Mainova mit 25,1 Prozent, die TOBI Gaskraftwerksbeteiligung mit 16,9 Prozent, das Friedberger Versorgungsunternehmen ovag mit 4,95 und die Deutsche Bahn Energie mit zwei Prozent beteiligt.
Gegründet wurde die Gesellschaft bereits im Jahr 2011. Im gleichen Jahr wurde auch mit dem Bau des Kraftwerks begonnen. Probleme bei der Bauausführung führten insgesamt zu drei Jahren Verspätung, so dass der Regelbetrieb erst im Dezember 2016 aufgenommen werden konnten.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Erdgas
Das Bild zeigt die Gasflamme eines Herds.

Mannheim: MVV legt das Gasnetz still

[11.11.2024] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant den Ausstieg aus der Gasversorgung bis 2035. Die Bürgerinnen und Bürger sollen umfassend beraten werden, um frühzeitig auf zukunftsfähige Heizlösungen umzusteigen. mehr...

LNG aus Abu Dhabi: Vertragsunterzeichnung zwischen EnBW und der Abu Dhabi National Oil Company.

EnBW: LNG aus den Emiraten

[10.05.2024] Die Abu Dhabi National Oil Company wird die EnBW ab 2028 mit verflüssigtem Erdgas beliefern. Einen entsprechenden Vertrag haben die Unternehmen jetzt unterzeichnet. mehr...

Die Fertigstellung der EWE-Zukunftsleitung wurde mit einem Festakt gewürdigt.

EWE: Zukunftsleitung in Betrieb genommen

[02.04.2024] Innerhalb von nur 22 Monaten hat das Unternehmen EWE eine 70 Kilometer lange Erdgasleitung realisiert und an das LNG-Terminal in Wilhelmshaven angebunden. Bereits ab 2028 könnte die Leitung wesentlicher Bestandteil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes werden. mehr...

Öko-Institut: Erdgasverbrauch drastisch senken

[27.02.2024] Eine neue Studie des Öko-Instituts fordert, den Erdgasverbrauch in Deutschland schnell zu senken, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

evm hat das Projekt Erdgasumstellung abgeschlossen.

evm: Erdgasnetz auf H-Gas umgestellt

[20.12.2023] Alle Gasgeräte im Versorgungsgebiet der evm wurden von L- auf H-Gas umgestellt. Das bisher größte Infrastrukturprojekt des Unternehmens kostet rund 85 Millionen Euro. mehr...

Trianel Gaskraftwerk Hamm erhält jetzt nächstes Leistungsupgrade.

Hamm: Gaskraftwerk erhält Upgrade

[31.08.2023] Der zweite Block des Trianel Gaskraftwerks in Hamm geht jetzt in Revision. Danach soll es über mehr Leistung und einen höheren Wirkungsgrad verfügen. mehr...

BDEW: Neues Fundament für Erdgas

[31.08.2023] Ein Jahr nach dem russischen Gaslieferstopp zieht der BDEW ein positives Fazit: Die Gasversorgung sei erfolgreich auf ein neues Fundament gestellt worden. mehr...

Zukunft Gas: Stellungnahme des Verbands

[01.08.2023] Der Verband Zukunft Gas wehrt sich gegen Vorwürfe, Erdgas als klimafreundlichen Energieträger zu bewerben. Eine Stellungnahme. mehr...

Klima-Bündnis: Keine Zukunft für Gas

[31.07.2023] Mit dem Aufruf „Unsere Stadtwerke raus aus der Gaslobby!“ will das Klima-Bündnis Deutschland die kommunalen Mitgliedsunternehmen von Zukunft Gas zum Austritt aus dem Verband bewegen. mehr...

Gasmarkt-Studie: Bedeutung von LNG steigt

[06.03.2023] Das EWI hat untersucht, wie sich die globalen Gasmärkte bis 2035 entwickeln werden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Gaspreise wieder sinken und Norwegen und die USA die wichtigsten Gaslieferanten für Europa werden. mehr...

Baden-Württemberg: Biogas statt Erdgas

[10.10.2022] Biogasanlagen im Südwesten könnten durch Leistungssteigerung dank flexibler Einsatzzeiten Erdgas in Teilen schnell ersetzen, so eine Berechnung der Plattform EE BW. mehr...

enervis: Atomkraft spart Gas

[30.09.2022] Nach einer enervis-Studie erhöht der AKW-Weiterbetrieb die Versorgungssicherheit und reduziert den Gasverbrauch. mehr...

LNG-Terminal (3D-Darstellung): Vor allem die USA werden Flüssiggas nach Europa liefern.

EWI-Studie: Erdgas aus den USA muss es richten

[23.09.2022] Eine EWI-Studie betrachtet die Folgen ausbleibender Gasmengen aus Russland auf die globalen Gasmärkte bis 2030. Flüssigerdgas aus den USA hat demnach das größte Potenzial für Lieferungen nach Europa. mehr...

Das Trianel Gaskraftwerk in Hamm wird jetzt einer Revision unterzogen.

Hamm: Gaskraftwerk erhält Leistungs-Upgrade

[02.09.2022] Das Trianel Gaskraftwerk in Hamm wird nach 15 Jahren Betrieb jetzt technisch überprüft. Im Zuge der Revision soll die Leistung des Kraftwerks gesteigert und am Einsatz von Wasserstoff gearbeitet werden. mehr...

Der Brunsbütteler Elbehafen wird zum Standort für ein schwimmendes Flüssiggasterminal.

Brunsbüttel: Zeitplan für Flüssiggasterminal steht

[25.07.2022] Im Elbehafen Brunsbüttel in Schleswig-Holstein wird künftig ein schwimmendes Flüssiggasterminal dazu beitragen, die Gasversorgung in Deutschland zu sichern. Bereits zum Jahreswechsel 2022/2023 soll es den Betrieb aufnehmen. 
  mehr...