BremenGemeinschaftskraftwerk eingeweiht
Die Beteiligten drücken gemeinsam den Knopf:
v.l.: Matthias Schaup, GKB; Ralph Kraemer, GKB; Dr. Torsten Köhne, swb AG; Michael Bosse-Arbogast, EVI Hildesheim; Christian Weber, Präsident der bremischen Bürgerschaft; Prof. Dr.-Ing. Stephan Reimelt, GE Deutschland; Carsten Sieling, Bürgermeister Breme
(Bildquelle: swb AG)
Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) oder Gemeinschaftskraftwerk Bremen ist jetzt nach sechs Monaten Regelbetrieb von Vertretern aller Anteilseigner offiziell eingeweiht worden. Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) sagte: „Für den Wirtschaftsstandort Bremen ist diese Investition von rund 450 Millionen Euro eine nachhaltige Stärkung. Der Kraftwerksneubau leistet sowohl einen Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze in Bremen als auch einen spürbaren Anteil zur Energiewende.“
Wie die Stadtwerke Bremen und das Gemeinschaftskraftwerk Bremen melden, liefert das Kraftwerk seit dem 1. Dezember 2016 mit wenigen Unterbrechungen Strom im Regelbetrieb. In der Anfangsphase sei die günstige Marktlage aufgrund der schwierigen Situation der Atomkraftwerke in Frankreich in Verbindung mit dem dort kalten Winter dem Betrieb entgegengekommen. Hinzu gekommen seien im ersten Quartal 2017 eine Dunkelflaute und der Strombedarf durch die Deutsche Bahn. Deshalb habe sich die Anlage seit der Aufnahme des Regelbetriebs wirtschaftlich gerechnet.
„Wir konnten bereits im ersten Quartal 2017 die ursprünglich für das
gesamte Jahr geplante Menge produzieren und verkaufen“, freute sich swb-Vorstand Torsten Köhne, schränkte aber auch gleich ein: „Eine verlässliche Prognose für den Rest des Jahres ist leider nicht möglich, weil wir letztlich genau das tun, wofür wir mit dem Kraftwerk angetreten sind, wir produzieren sehr flexibel und gleichen fehlende regenerative Energie im Netz aus.“ Für eine nachhaltige wirtschaftliche Absicherung solcher GuD-Anlagen fehlten nach wie vor die politischen Rahmenbedingungen. Mit den knapp 3.000 Betriebsstunden und rund einer Million Megawattstunden erzeugtem Strom seit Inbetriebnahme seien die beteiligten Unternehmen jedoch sehr zufrieden.
Die Investitionen in die Anlage mit einer Leistung von rund 445 Megawatt elektrisch belaufen sich auf 450 Millionen Euro. Insgesamt kann das Kraftwerk laut einer aktuellen Meldung 1,8 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Dies entspreche dem Jahresverbrauch aller Haushalte einer deutschen Großstadt. Rund 45 Prozent der installierten Leistung gingen aber direkt an die Deutsche Bahn, die sich seit dem Jahr 1964 auf elektrische Energie aus Bremen verlasse. So fahre jeder zehnte Zug bundesweit mit Strom von swb.
An der gemeinsamen Gesellschaft Gemeinschaftskraftwerk Bremen sind insgesamt fünf Unternehmen aus der Energiewirtschaft beteiligt: Hauptgesellschafter ist swb mit 51, 76 Prozent. Daneben ist der Frankfurter Energieversorger Mainova mit 25,1 Prozent, die TOBI Gaskraftwerksbeteiligung mit 16,9 Prozent, das Friedberger Versorgungsunternehmen ovag mit 4,95 und die Deutsche Bahn Energie mit zwei Prozent beteiligt.
Gegründet wurde die Gesellschaft bereits im Jahr 2011. Im gleichen Jahr wurde auch mit dem Bau des Kraftwerks begonnen. Probleme bei der Bauausführung führten insgesamt zu drei Jahren Verspätung, so dass der Regelbetrieb erst im Dezember 2016 aufgenommen werden konnten.
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