Dienstag, 18. November 2025

Rheinland-PfalzDorfwärme Ellern stärkt Wärmewende

[24.03.2017] Im Zuge des Nahwärmeprojekts Dorfwärme Ellern ist im Hunsrück ein Nahwärmenetz für 105 Häuser entstanden. Es wird von einer der größten Solarthermieanlagen des Landes und einer Biomasseanlage gespeist.

Der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Bündnis 90/Die Grünen) hat jetzt den Initiatioren des Nahwärmeprojekts Dorfwärme Ellern einen Förderbescheid über 404.000 Euro aus dem Landesprogramm Zukunftsfähige Energieinfrastruktur (ZEIS) übergeben. Griese erklärte: „Das Projekt Dorfwärme Ellern wird 105 Häuser mit Wärme aus regenerativer Energie versorgen und dabei 87 Prozent CO2 einsparen. Das Projekt ist damit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.“ Die Bürger aus Ellern hatten zunächst den Arbeitskreis Dorfwärme Ellern ins Leben gerufen. Es wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und um Anschlussnehmer geworben. Schließlich entstand das Nahwärmenetz mit Solarthermie- und Biomassefeuerungsanlage. „Die Energiewende ist dezentral: Nur gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, den Eigenbetrieben, mit den Räten und Bürgermeistern werden wir diese große Umgestaltung schaffen, die uns unabhängig von Öl, Atom und Kohle macht“, sagte der Staatssekretär.
Die Anschlussleistung für die 105 Häuser in Ellern liegt bei 1.654 Kilowatt. Ungewöhnlich ist die große Solarthermieanlage mit einer Fläche von fast 1.200 Quadratmetern. Sie wird allein 15 Prozent des Wärmebedarfs liefern. In ganz Rheinland-Pfalz soll es nur eine weitere vergleichbar große Solarthermieanlage geben. Die Heizanlage wird Holz-Hackschnitzel verbrennen. Die Investitionen belaufen sich insgesamt auf 4,7 Millionen Euro. 956.000 Euro sind bei der KfW beantragt, 400.000 Euro wird die Gemeinde Ellern beisteuern.
Ohne eine Wärmewende seien die Klimaschutzziele nicht zu erreichen, sagte der Staatssekretär. Deshalb werde die Landesregierung in der aktuellen Wahlperiode einen Schwerpunkt auf die Wärmewende legen. Dazu gehöre die Wärmeversorgung von Wohngebäuden mit erneuerbaren Energien und die Unterstützung von Nahwärmenetzen, so Griese.





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