Montag, 25. November 2024

FriedrichshafenSektorübergreifende Nahwärme

[17.02.2017] Das Friedrichshafener Quartier Heinrich-Heine-Straße wird mit Abwärme aus dem Rolls Royce-Tochterunternehmen MTU versorgt. Als Dienstleister für beide Seiten tritt das Stadtwerke am See auf. Für den Transport hat es ein 1.200 Meter langes Nahwärmenetz gebaut.
In der neuen Wärmeübergabestation wird Wärme aus dem MTU-Netz in das Nahwärmenetz des Stadtwerks am See eingespeist und von dort an die Abnehmer weitergeleitet.

In der neuen Wärmeübergabestation wird Wärme aus dem MTU-Netz in das Nahwärmenetz des Stadtwerks am See eingespeist und von dort an die Abnehmer weitergeleitet.

v.l.: Albin Berg, Infrastrukturverantwortlicher bei MTU; Paul Stampfer, Geschäftsführer SWG; Alexander-Florian Bürkle, Geschäftsführer Stadtwerk am See; Dr. Stefan Köhler, Erster Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen

(Bildquelle: STADTWERK AM SEE GmbH & Co. KG)

Das Stadtwerk am See und das Unternehmen MTU Friedrichshafen, eine Marke der Rolls-Royce Power Systems, haben heute im Friedrichshafener Norden die Energiezentrale für das Quartier Heinrich-Heine-Straße in Betrieb genommen.
Ziel ist es, Abwärme, die bei der Industrieproduktion entsteht, nutzbar zu machen. Partner, für das vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekts sind neben dem Stadtwerk am See, Industriebetrieben und der Stadt Friedrichshafe, die Städtische Wohnbaugesellschaft (SWG). Vor einem Jahr wurde der erste Bauabschnitt des Nahwärmenetzes gestartet, jetzt werden 258 Wohnungen von SWG mit Wärme versorgt. Diese stammt aus dem Wärmenetz des benachbarten MTU-Werks.
Albin Berg, Infrastrukturverantwortlicher bei MTU, erläutert: „MTU startet dieses Projekt der Nahwärmeversorgung über ihr bereits bestehendes Wärmenetz, zu dem auch ein Blockheizkraftwerk von MTU Onsite Energy gehört. In einem zweiten Schritt werden wir auch Industrieabwärme, beispielsweise von Motorenprüfständen, einspeisen.“ Auch für SWG-Geschäftsführer Paul Stampfer handelt es sich um ein Vorzeigeprojekt: „Unsere Mieter bekommen ökologische Wärme zum günstigen Komplettpreis. Und wir als SWG ersparen uns die Kosten für neue Heizungen – und die fälligen Wartungen und Reparaturen gleich mit dazu.“
Zentraler Dienstleister für beide Seiten ist das Stadtwerk am See. Nach eigenen Angaben kauft es die Wärme von der Industrie und liefert sie an die SWG-Wohnungen und ein benachbartes Obdachlosenheim. Dazu hat das Stadtwerk ein 1.200 Meter langes Nahwärmenetz aufgebaut. „Das Projekt ist ein Ausblick in die Energiezukunft“, betont Stadtwerk-Geschäftsführer Bürkle. „Wir verbinden in diesem städtischen Quartier die ansässige Industrie mit Wärmeverbrauchern in der Nachbarschaft. Damit sparen wir rund 500 Tonnen CO2 pro Jahr ein.“ Dieser Öko-Vorteil habe das Projekt auch für eine Förderung durch die Landesregierung und die Europäische Union ausgezeichnet.
Auch der erste Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen Stefan Köhler lobt: „Industrie, Wohnungsbau, Stadtwerk und Stadt gemeinsam haben hier ein Vorzeigeprojekt von europäischer Dimension geschaffen.“ Das Projekt zeige, dass es Friedrichshafen ernst meine mit dem Klimaschutz und hierfür auch starke Partner habe. Den Fördergebern von Land und EU dankte das Stadtoberhaupt.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Nordrhein-Westfalen: Wärmeplanung auf Kurs

[25.11.2024] Eine Umfrage von NRW.Energy4Climate zeigt, dass viele Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen ihre Wärmeplanung bereits vorantreiben. Zwei Drittel der Kommunen arbeiten dabei eng mit Stadtwerken oder lokalen Energieversorgern zusammen. mehr...

SWTE Netz: Baustart für Nahwärmenetz

[22.11.2024] In der Stadt Hörstel haben die Bauarbeiten für ein innovatives Nahwärmenetz begonnen. Die Wärme wird nachhaltig aus oberflächennaher Geothermie gewonnen und künftig mehr als 40 Haushalte und öffentliche Gebäude versorgen. mehr...

Baden-Württemberg: Förderung für nachhaltige Wärmeversorgung

[21.11.2024] Das Umweltministerium Baden-Württemberg unterstützt jetzt mit 700.000 Euro den Ausbau und die Erweiterung von energieeffizienten Wärmenetzen in Mengen, Uttenweiler und Dürmentingen. mehr...

Heidelberg: Flusswärmepumpe am Neckar geplant

[20.11.2024] Der Gemeinderat Heidelberg hat die Machbarkeitsstudie für den Bau einer Flusswärmepumpe an der Ernst-Walz-Brücke genehmigt. Damit können die Planungen für das innovative Projekt zur klimafreundlichen Wärmeversorgung weiter vorangetrieben werden. mehr...

Projektleiterin Sarah Klähne (SachsenEnergie), Christopher Schmid (seecon Ingenieure GmbH), Energiemanager Matthias Herfter, Oberbürgermeister Frank Höhme und Gunnar Schneider (Leiter des Kommunalvertriebs bei SachsenEnergie, v.l.n.r.) gehen die Kommunale Wärmeplanung für Radeberg gemeinsam an.

SachsenEnergie: Wärmeplan für Radeberg

[18.11.2024] Die Erstellung eines Wärmeplans für Radeberg nimmt Fahrt auf. SachsenEnergie hat dafür den Zuschlag erhalten. Der Plan soll bis September 2025 fertiggestellt werden. mehr...

Im prämierten Abwärmeprojekt Dresden wandeln drei Wärmepumpen die Abwärme der Supercomputersysteme in Fernwärme um. Foto: Oliver Killig

SachsenEnergie: Preis für Abwärmenutzung

[14.11.2024] Drei Großwärmepumpen wandeln künftig die Abwärme der Hochleistungsrechner der TU Dresden in Fernwärme um. SachsenEnergie, die TU Dresden und der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement erhalten dafür den renommierten Energy Efficient Award. mehr...

Wärmepumpe der 2G Energy AG.

2G Energy: Zukunft mit Industriewärmepumpen

[08.11.2024] 2G Energy erweitert sein Portfolio um industrielle Großwärmepumpen. Das Unternehmen sieht darin einen wichtigen Wachstumsbereich. mehr...

Saarland: Hilfe für Kommunen beim Wärmeplan

[08.11.2024] Der saarländische Energieminister Jürgen Barke informierte über den aktuellen Stand des Gesetzgebungsverfahrens zur kommunalen Wärmeplanung. mehr...

In der geplanten Wärmezentrale sind zu sehen: Stefan Prziklang, Stadtwerke Bayreuth; Carsten Lages, Geschäftsführer Blaha; Sabine Steininger, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen und Unabhängigen; Oberbürgermeister Thomas Ebersberger; Dr. Stefan Specht, Fraktionsvorsitzender CSU; Mirko Matros, CSU-Stadtrat; Frank Hofmann, 1. Vorsitzender der Bayreuther Gemeinschaft – Freie Wähler e.V.; Markus Rützel, Geschäftsführer Stadtwerke Bayreuth

Stadtwerke Bayreuth: Baustart einer neuen Wärmezentrale

[07.11.2024] Mit industrieller Abwärme und einer Wärmepumpe wollen die Stadtwerke Bayreuth den Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung der Stadt ebnen. Dazu wird eine innovative Wärmezentrale errichtet. mehr...

Die Grafik zeigt die Verteilung von Heizsystemen in Neubauten.

BDEW: Bauherren bevorzugen Wärmepumpen

[06.11.2024] In Deutschland setzen Bauherren verstärkt auf Wärmepumpen. Mit einem Anteil von mehr als 64 Prozent sind sie im Jahr 2023 das am häufigsten eingesetzte Heizsystem in neuen Wohngebäuden. mehr...

Stadtwerke Düsseldorf: Kooperation mit Henkel

[04.11.2024] Dank einer Kooperation speisen die Stadtwerke Düsseldorf künftig industrielle Abwärme aus dem Henkel-Kraftwerk ins Fernwärmenetz ein. Die Energiezentrale, realisiert durch Bilfinger, unterstützt damit die Dekarbonisierung der städtischen Wärmeversorgung und spart jährlich rund 6.500 Tonnen CO₂. mehr...

Das Bild zeigt einen Wärmespeicher der Gemeinde Bundorf. Diese wurde Energie-Kommune des Monats auch wegen der schon nachhaltigen und innovativen Wärmeversorgung. Das Foto ist von der EGIS eG.

Bundorf: Bürgerenergie im ländlichen Raum

[31.10.2024] Die AEE zeichnet im Oktober 2024 die Gemeinde Bundorf als Energie-Kommune des Monats aus. Einer der Gründe ist eine schon in großen Teilen regenerative Wärmeversorgung sowie Solarstrom. mehr...

Auf dem Bild ist die Großwärmepumpe zu sehen, die die Stadtwerke Neustadt in Holstein als Deutschlands erste Meerwasser-Wärmepumpe in Betrieb nehmen wollen. Das Foto ist von Johnson Controls.

Neustadt in Holstein: Erste deutsche Meerwasser-Wärmepumpe

[29.10.2024] Johnson Controls hat Deutschlands erste in ein größeres Wärmenetz integrierte Meerwasser-Wärmepumpe an die Stadtwerke Neustadt in Holstein ausgeliefert mehr...

Sachsen: Projekt zu Aquathermie erhält Förderung

[29.10.2024] Das Forschungsprojekt AQVA HEAT III zur Nutzung von Aquathermie in Sachsen geht jetzt in die nächste Phase. Mit einer Förderung von über 3,7 Millionen Euro will das sächsische Energieministerium den Einsatz von Gewässern als Energiequelle für Wärmepumpen vorantreiben und so zur Wärmewende beitragen. mehr...

Das Bild zeigt das Rathaus der Stadt Goch mit Flaggen im Vordergrund.

Goch: Wärmeplanung startet

[24.10.2024] Die Stadt Goch hat den nächsten Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität beschlossen. Mit der kommunalen Wärmeplanung will die Stadt eine Strategie entwickeln, wie die Wärmeversorgung ökologisch, wirtschaftlich und technisch sinnvoll gestaltet werden kann. mehr...