Stadtwerke GießenNeues Nahwärmenetz in Lollar
Offizielle Einweihung der Heizzentrale für das Neubaugebiet Lumdaniederung in Lollar.
v.l.: Thimo Rieger, Marketing und Vertrieb bei den Stadtwerken Gießen (SWG); Dieter Jünger, Amtsleiter Bauamt der Stadt Lollar; Matthias Funk, Technischer Vorstand bei den SWG; Bernd Wieczorek, Bürgermeister der Stadt Lollar; Thomas Wagner, Leiter Vertrie
(Bildquelle: Stadtwerke Gießen)
Die Stadt Lollar und die Stadtwerke Gießen SWG haben jetzt die moderne Heizzentrale plus Nahwärmenetz in Lollars Neubaugebiet Lumdaniederung offiziell in Betrieb genommen. Dass die Stadt Lollar ihr Neubaugebiet von Beginn an mit einem Nahwärmenetz ausstattet, hat seinen Grund: Wer sein Haus renoviert oder ein neues Eigenheim baut, muss einen Teil des Wärmebedarfs mit regenerativ erzeugter Energie decken. So schreibt es die Bundesregierung im Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz vor, um möglichst viel CO2 einzusparen. Mithilfe von Heizenergie aus einem Nah- oder Fernwärmenetz lässt sich diese Auflage sehr schnell erfüllen, da der Gesetzgeber die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) den erneuerbaren Energien gleichstellt. Im Neubaugebiet Lumdaniederung haben die Stadtwerke Gießen eine Heizzentrale errichtet und Nahwärmeleitungen für mehrere Dutzend Bauplätze verlegt. Bürgermeister Bernd Wieczorek erklärt: „Mit dem Nahwärmenetz schaffen wir für alle Familien die Voraussetzungen, dass sie ihre eigenen vier Wände ganz einfach mit klimaschonend erzeugter und gleichzeitig kostengünstiger Energie versorgen können. Den idealen Partner mit viel Erfahrung auf diesem Gebiet haben wir mit den Stadtwerken Gießen direkt vor der Haustür.“ Wie die Stadtwerke Gießen mitteilen, ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer thermischen Leistung von 109 Kilowatt (kW) und einer elektrischen Leistung von 70 kW das Herzstück der Heizanlage. „Gegenüber der getrennten Wärme- und Stromproduktion handelt es sich bei der KWK um eine effiziente und klimaschonende Versorgungslösung“, sagt Matthias Funk, Technischer Vorstand bei den SWG. „Diese Art der Erzeugung spielt ihre Vorzüge ganz besonders in Kombination mit einem Wärmenetz aus. Worauf wir in Gießen seit Jahrzehnten im großen Format setzen, funktioniert auch im kleinen Stil wie hier in Lollar.“ Insgesamt werde die Anlage den Brennstoffbedarf um etwa 30 Prozent im Vergleich zur getrennten Strom- und Wärmeproduktion reduzieren, den CO2-Ausstoß um etwa 137 Tonnen pro Jahr. Während die Heizenergie direkt vor Ort verbraucht wird, werde der Strom ins öffentliche Netz eingespeist. In ihrer aktuellen Ausbaustufe erzeuge die KWK-Anlage jährlich bis zu 700.000 Kilowattstunden (kWh) Wärme und 420 kWh Strom. Je nach Zahl der fertiggestellten Häuser im Neubaugebiet lasse sich die Produktionsleistung des BHKWs künftig auf 140 kW elektrisch und 218 kW thermisch verdoppeln. „Gemeinsam mit den SWG bieten wir Häuslebauern eine ideale Form der Wärmeversorgung – und zwar in puncto Klimaschutz, Komfort und Sicherheit“, betont Bernd Wieczorek. In Spitzenlastzeiten – beispielsweise in den Morgenstunden im Winter – wird das BHKW zusätzliche Unterstützung von Erdgas-Brennwertheizkesseln erhalten. Diese verfügen über eine thermische Leistung von insgesamt 800 kW oder 1.600 kW im Endausbau. So kann eine sichere Wärmeversorgung der Bewohner jederzeit sicher gestellt werden.
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