SuedLink/SuedOstLinkErdkabelvarianten veröffentlicht
Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet, TransnetBW und 50Hertz haben jetzt die Vorschläge für mögliche Erdkabelkorridore der Gleichstromverbindungen SuedLink und SuedOstLink veröffentlicht. Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung von Tennet, machte klar: „Wir planen SuedLink als reine Erdkabelverbindung, es geht also um 100 Prozent Erdkabel. Das ist der Wunsch der Bürger, für den die Politik den Weg frei gemacht hat.“ Fachplanungsbüros für Umwelt und Naturschutz haben in einem ersten Schritt mögliche und gut geeignete Verläufe identifiziert, so Hartmann. Nun solle die Bürgerbeteiligung starten, insgesamt 30 Info-Foren sind ab Mitte Oktober bis Mitte November 2016 in den betroffenen Landkreisen geplant. Auch über das Internet ist eine Beteiligung via Online-Planungs- und Beteiligungstool möglich. Hier können auch die möglichen Korridorverläufe sowie Erläuterungen zu allen Themen eingesehen werden. „Noch vor dem offiziellen Antragsverfahren suchen wir den Dialog mit der Öffentlichkeit“, sagte Werner Götz, Mitglied der Geschäftsführung von TransnetBW. „Wir wollen frühzeitig und transparent informieren. Das stellt sicher, dass alle verfügbaren lokalen und regionalen Informationen helfen, die Planung zu optimieren.“ Auch die Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Ilse Aigner (CSU) bezeichnete die aktuelle Diskussion über Varianten von SuedLink und SuedOstLink als Auftakt für die Beteiligung von Mandatsträgern und Bürgern. Aigner: „Es kommt jetzt darauf an, gemeinsam mit den Bürgern die sinnvollste Streckenführung zu entwickeln.“ Energiestaatssekretär Franz Josef Pschierer (CSU), Leiter der Taskforce Netzausbau, ergänzte: „Es ist gut, dass jetzt diejenigen eingebunden werden, die die Gegebenheiten vor Ort kennen. Am Reißbrett lassen sich solche Entscheidungen nicht treffen.“
Ab 2025 soll SuedLink Strom gen Süden transportieren
Laut Hartman und Götz ist die Fertigstellung von SuedLink für das Jahr 2025 geplant. Beide zeigten sich zuversichtlich, dass die Erdkabelplanung schonende Lösungen vor Ort und damit auch zügige Verfahren ermöglicht. Im ersten Quartal 2017 wollen die ÜNB bereits den Genehmigungsantrag auf Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur einreichen. Grundsätzlich basierten die Erdkabelkorridor-Vorschläge auf Kriterien für erdverlegte Leitungen, die sich von denen für Freileitungen maßgeblich unterscheiden. So seien für die Planung von Gleichstrom-Erdkabelverbindungen die Geradlinigkeit und Kürze der Strecke relevant, das Bodenrelief und die Bodenbeschaffenheit. Während der Planungsphase habe man in konstruktivem Austausch mit Fachbehörden und anderen Trägern öffentlicher Belange gestanden. Ilse Aigner machte darauf aufmerksam, dass sich unter den vielen möglichen Varianten erwartungsgemäß auch Streckenführungen befinden werden, die nicht unbedingt gefallen: „Es dürfte inzwischen jedoch hinreichend bekannt sein, dass sich gegen den Widerstand Bayerns keine Leitungsvorhaben umsetzen lassen.“ Deshalb sei auch das Wort Monstertrassen glücklicherweise vom Tisch. „Wir haben 450 Kilometer neue Freileitungen mit 1.500 bis 2.000 neuen Masten quer durch Bayern verhindert.“ Das habe eine Vereinbarung der Koalitionsspitzen vom 1. Juli 2015 durchgesetzt. Nach Fertigstellung seien die neuen Korridore deshalb weitgehend unsichtbar.
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