Bundestag/BundesratRatifizierung des Pariser Abkommens
Bundestag und Bundesrat haben jetzt dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Ratifizierung des Weltklimavertrags zugestimmt. Damit kann das Gesetz zur Ratifizierung wahrscheinlich im Oktober 2016 in Kraft treten. Barbara Hendricks (SPD), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, warb in ihrer Rede vor dem Deutschen Bundestag: „Wir haben viele Jahre für dieses Abkommen gekämpft. Lassen Sie uns jetzt einen Beitrag dazu leisten, dass es unumkehrbar wird.“ Wie die Bundesregierung erläutert, sind die Ratifizierungsverfahren in jedem Land anders geregelt. Laut dem Grundgesetz müssten in Deutschland Bundestag und Bundesrat einem völkerrechtlichen Vertrag per Ratifizierungsgesetz zustimmen. Vollendet sei der Prozess dann, wenn die Ratifizierungsurkunde bei den Vereinten Nationen in New York hinterlegt ist. Die Unterstützung des Abkommens, so Hendricks, bleibe nicht ohne Auswirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Hendricks: „Wir sollten nicht so tun, als sei Strom aus fossilen Brennstoffen auf Dauer zukunftsfähig. Oder als würden Autos noch lange von Diesel und Benzin angetrieben.“ Die Ministerin zeigte sich zuversichtlich, dass auch die EU ihre Ratifizierung in den kommenden Wochen bei den UN hinterlegen kann. Die ersten 60 Länder haben ihre Ratifizierungsurkunden beim Generalsekretär der Vereinten Nationen in New York bereits eingereicht. Damit ist laut Hendricks die erste Hürde zum Inkrafttreten des Pariser Klimaschutzabkommens genommen. Denn: Wenn 55 Staaten mit einem Treibhausausstoß von mindestens 55 Prozent das Abkommen ratifiziert haben, trete es 30 Tage später automatisch in Kraft. „Weite Teile der Staatengemeinschaft sind bereit, ihrem Versprechen Taten folgen zu lassen“, sagte Hendricks. „Wir werden das Quorum voraussichtlich schon in den kommenden Wochen erreichen.“ Bislang kämen die beigetretenen Länder auf einen Emissionsanteil von knapp 48 Prozent. In der EU setzt sich Hendricks dafür ein, dass EU und Mitgliedstaaten, die schon so weit sind, bereits jetzt ratifizieren können. Rechtsexperten hätten bereits Wege identifiziert, um das Ratifizierungsverfahren massiv zu beschleunigen. Ziel sei es, schon vor der Klimakonferenz im November dieses Jahres in Marrakesch mit der konkreten Umsetzung des Abkommens zu beginnen, sagte die Ministerin. Das Abkommen sieht vor, die Erderwärmung deutlich unter zwei, möglichst unter 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu halten. Ein weiteres Ziel: In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts soll Treibhausneutralität erreicht werden. Dazu müssten die reichen Industrieländer bis zum Jahr 2020 einen konkreten Finanzierungsplan aufstellen, teilt die Bundesregierung mit.
Energie- und Umweltverbände begrüßen die Entscheidung
Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch begrüßt die Annahme des Pariser Klimaabkommens durch den Bundestag. Es sei ein wichtiges Signal für den Abschied von Kohle, Öl und Gas. „60 Staaten haben das Abkommen bereits ratifiziert – dass Deutschland ab morgen auch dabei sein wird, ist ein wichtiges Signal. Es ist jetzt nahezu sicher, dass das Abkommen noch in diesem Jahr in Kraft treten wird“, sagte Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. Entschieden negativ bewertet Germanwatch hingegen die Tatsache, dass bisher keine glaubwürdige Umsetzung der Klimaziele in Deutschland erkennbar ist. Der Klimaschutzplan 2050 müsse zumindest die Minimalanforderungen an einen Klimaschutzplan erfüllen. Dazu zähle eine Anhebung des Ambitionsniveaus an die Ergebnisse von Paris, die Definition ambitionierter CO2-Reduktionsziele für die einzelnen Sektoren sowie ein klares Bekenntnis zu einem zügigen Kohleausstieg. Dass bei der Überreichung der Ratifizierungsurkunden auf der UN-Generalversammlung am 21. September 2016 die EU und Deutschland noch nicht dabei waren, sei durchaus aufgefallen, sagte Lutz Weischer, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch. Auch Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneurbare Energie (BEE) bezeichnete die Zustimmung des Bundestags als wichtiges Signal an die deutsche Wirtschaft. „Ein kohlenstofffreies Zeitalter ist existenziell notwendig und machbar“, sagte Falk. „Wir freuen uns, dass Deutschland das Klimaabkommen abgesegnet hat und damit ermöglicht, dass der Klimavertrag weltweit schnell in Kraft tritt. Er ist ein Meilenstein für die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft und seit vielen Jahren überfällig.“ Auch Falk mahnte an, den hehren Worten nun auch Taten folgen zu lassen. Dazu sei ein Klimaschutzplan, der dem Pariser Abkommen zu 100 Prozent gerecht wird, nötig. Falk: „Die Erneuerbare-Energie-Verbände stehen der Politik als Partner mit konstruktiven Vorschlägen zur Umsetzung einer sauberen Energieversorgung zur Seite.“
Schleswig-Holstein: Stadt und Land dekarbonisieren
[15.11.2024] 23 Stadt- und Gemeindewerke im Norden präsentieren Maßnahmenpläne zur CO2-Reduzierung. Minister Tobias Goldschmidt sichert Unterstützung zu. Maßnahmen könnten bis 2023 rund 520.000 Tonnen CO2 einsparen. mehr...
Klimaaktive Kommune 2024: Vorbildliche Projekte prämiert
[13.11.2024] Sechs deutsche Kommunen wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2024“ für ihre herausragenden Klimaschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Die Gewinner erhalten jeweils 40.000 Euro Preisgeld, das in weitere Klimaprojekte fließen soll. mehr...
Bayern: Modellvorhaben klimagerechter Städtebau
[17.10.2024] Der Klimawandel ist eine Herausforderung für Städte und Gemeinden. Acht bayerische Kommunen haben im Rahmen eines Modellvorhabens des Bauministeriums Konzepte zur Klimaanpassung entwickelt. Bayerns Bauminister Bernreiter stellte nun die Ergebnisse und einen digitalen Leitfaden für alle Kommunen vor. mehr...
Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040
[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...
Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet
[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...
Bremen: CO2-Reduktion stagniert
[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...
Niedersachsen: Elf Sieger bei „Klima kommunal“
[05.09.2024] Elf niedersächsische Kommunen wurden für vorbildlichen Klimaschutz im Wettbewerb „Klima kommunal“ 2024 ausgezeichnet. mehr...
Chemnitz: Bürger gestalten Energiewende mit
[02.09.2024] Die AEE zeichnet im August 2024 die Stadt Chemnitz als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist das gemeinsame Gestalten der Energiewende mit Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft. mehr...
Karlsruhe: Fördermittel komplett abgerufen
[09.08.2024] Bereits jetzt sind die Mittel des städtischen Förderprogramms „KlimaBonus Karlsruhe“ in Höhe von zwei Millionen Euro vollständig ausgeschöpft. mehr...
Münster: Fortschritte auf dem Weg zur Klimastadt
[02.08.2024] Die Stadt Münster verzeichnet erhebliche Fortschritte in ihren Klimaschutzprojekten. Unternehmen, Institutionen und Bürger tragen dabei zum Klimastadt-Vertrag bei und setzen zahlreiche Maßnahmen um. mehr...
Magdeburg: Neuer Klimabeirat nimmt Arbeit auf
[02.08.2024] In Magdeburg hat jetzt ein 18-köpfiges Expertengremium seine Arbeit aufgenommen. Es soll die Landeshauptstadt bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ unterstützen. mehr...
Metropolregion Nürnberg: Neuer Klimapakt beschlossen
[01.08.2024] Mit der Verabschiedung eines aktualisierten Klimapakts hat die Metropolregion Nürnberg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040 gemacht. Im Mittelpunkt steht die interkommunale Zusammenarbeit. mehr...
Kehl: Ökostromanschlüsse für Hafen
[30.07.2024] Das Land Baden-Württemberg und der Bund unterstützen jetzt den Bau von Landstromanlagen im Hafen Kehl mit rund 1,1 Millionen Euro. Diese Anlagen versorgen Schiffe mit erneuerbarer Energie und reduzieren dadurch die CO2-Emissionen in der Binnenschifffahrt. mehr...
Baden-Württemberg: Energieverbrauch übermittelt
[29.07.2024] In Baden-Württemberg haben 547 von 1.136 Kommunen und Landkreisen ihre Energieverbräuche für 2023 fristgerecht veröffentlicht. Die KEA-BW erstellt auf Basis dieser Daten individuelle Steckbriefe, die den Gemeinden helfen, ihre Energiedaten zu analysieren und Einsparpotenziale zu identifizieren. mehr...
Gütersloh: Stadt setzt sich Klimaschutzziele
[23.07.2024] Auf dem dritten Klimagipfel OWL in Detmold haben die Stadt Gütersloh und 71 weitere Kommunen ein neues Kommuniqué unterzeichnet. Schwerpunkte sind die klimafreundliche Wärmeplanung, der Ausbau der Windenergie und eine Wissensoffensive zur Förderung der Akzeptanz lokaler Klimaschutzprojekte. mehr...