2G EnergyOperative Hemmschwellen reduzieren
Viele regionale Energieversorger und Stadtwerke reorganisieren aktuell ihr Strombeschaffungs- und Erzeugungsportfolio. Mit dem so genannten Utility-Konzept bietet das Unternehmen 2G Energy regionalen Versorgungsunternehmen Unterstützung in Form einer Kooperation an. Das Utility-Konzept des international tätigen Herstellers von Blockheizkraftwerken (BHKW) zielt auf eine Bündelung der jeweiligen energiewirtschaftlichen und technischen Kompetenzen zur Erschließung von neuen BHKW-Standorten. Für Alfred Gayer, Vertriebsleiter von 2G, bietet das aktuelle Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG 2016) neue Optionen für lukrative Geschäftsmodelle: „Modellrechnungen machen deutlich, dass sich Objektversorgungen über Contracting wieder rechnen. Dabei geht es darum, Stromsteuervorteile zu berücksichtigen und Kombigeschäftsmodelle mit Eigenversorgern zu implementieren.“ Das Utility-Konzept von 2G sieht vor, dass durch die Versorger über die Gasverbräuche potenziell geeignete Standorte für den Einsatz von 2G-Kraftwerken ermittelt werden. Der Hersteller ist dann zuständig für die Standortaufnahme, eine projektspezifische Angebotserstellung und übernimmt die Verantwortung für die ermittelte Investitionssumme. Zu den traditionellen Einsatzfeldern von Blockheizkraftwerken gehört die Verstromung von Klärgas. Die schwankende Gasproduktion in Kläranlagen zwang die BHKW-Betreiber bislang dazu, im laufenden Betrieb mehrmals am Tag von reinem Klärgas auf Erdgas als Brennstoff umzustellen, um den Wärme- und Strombedarf abzudecken. 2G hat im Mai 2016 eine neu entwickelte Gasmischanlage vorgestellt, mit der diese Einschränkungen für den effizienten Betrieb von Klärgas-BHKW der Vergangenheit angehören.
Auf die Mischung kommt es an
Frank Grewe, Entwicklungsleiter bei 2G, bewertet die Innovation als einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit: „Um eine konstant hohe Leistung eines Klärgas-BHKW zu erzielen und brennstoffbedingte Start-Stopp-Zyklen zu eliminieren, führt die Gasmischanlage dynamisch während des laufenden Betriebs Erdgas im Mischungsverhältnis von 0 bis 100 Prozent zu und bildet so einen homogenen Brennstoff. Neben der jetzt kontinuierlichen Produktion von Wärme und Strom erhöht sich auch die Leistung des BHKW gegenüber dem reinen Erdgasbetrieb.“ Mit dem Ziel nachhaltiger Strom- und Wärmeproduktion haben viele Stadtwerke in Biogas-BHKW investiert, deren wirtschaftlicher Betrieb nach dem Ende der EEG-Förderung in Frage gestellt ist. Betreiber solcher BHKW können allerdings mit der über zehn Jahre gezahlten Flexibilitätsprämie dafür sorgen, dass ihre Anlagen über den gesamten möglichen Förderzeitraum abgesichert sind, ihren Wert steigern und auf Basis des EEG 2016 auch weiter an Ausschreibungen teilnehmen können. Diese Mehreinnahmen können Anlagenbetreiber mit dem 2G-Flex-Konzept sichern. 2G-Vertriebsleiter Gayer sieht in dem Konzept mit einem Zehn-Punkte-Fahrplan ein wertvolles Hilfsmittel, um die optimale Leistungsgröße des BHKW für den flexiblen Betrieb festzulegen und die komplexen administrativen Prozesse zu beherrschen. „Unsere 2G-Fachberater ermitteln mit dem Netzbetreiber die maximale Einspeiseleistung am Netzzugangspunkt und stimmen auf dieser Basis eine Anlagenauslegung inklusive Gasstrecke und Gasspeicher mit dem Kunden ab“, erläutert Gayer. Von der Investitionsermittlung über den Umbau der Anlage bis hin zur Beauftragung eines Umweltgutachters für das Flex-Gutachten mit dreitägigem Probebetrieb und die anschließende Direktvermarktung des erzeugten Stroms unterstütze 2G die Betreiber bei der Projektabwicklung. Das soll die operativen Hemmschwellen beim Betreiber deutlich reduzieren.
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