Freitag, 11. Oktober 2024

EnergiewendeWissenschaftler fordern Beteiligung

[08.07.2016] In Berlin haben jetzt Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse zu Bürgerbeteiligung und Kommunikation bei der Energiewende vorgestellt. Insgesamt fordern sie ein Mehr an Beteiligung.

Auf der Konferenz „Transformationsprozess Energiewende: Methoden der Partizipation und Kommunikation“ (30. Juni 2016, Berlin) haben Wissenschaftler zwei Forschungsprojekte zum Thema Beteiligung und Kommunikation vorgestellt. Ziel der Projekte ist es, Energiewendeakteuren neue Ideen zu vermitteln und aufzuzeigen, wie sie sensibilisieren und Partizipation organisieren können. Dazu wurden verschiedene Kommunikationsformate entwickelt, wie Serious Games, ein Ausstellungskonzept für jüngere Zielgruppen und ein Methodenbaukasten für die nachhaltige Gestaltung von Innovationsprozessen. Entwickelt wurden diese Angebote in den Verbundprojekten InnoSmart und e-transform. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat die Projektleitung für InnoSmart inne, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg leitet e-transform. Beide Vorhaben werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderinitiative „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ des Programms Sozial-ökologische Forschung (SÖF) gefördert. InnoSmart-Projektleiterin Franziska Mohaupt vom IÖW sagt: „Die Transformation des Energiesystems geht jede und jeden etwas an und muss daher möglichst breit verständlich sein. Umso mehr Hände mit anpacken, desto erfolgreicher wird die Energiewende insgesamt werden.“ Mohaupt nennt vier verschiedene Weisen, wie Bürger aktiv werden können: sie können sich in die politische Entscheidungsfindung ihrer Kommune einbringen, gemeinsam mit Unternehmen an Innovationen arbeiten, selbst in Erneuerbare-Energien-Anlagen investieren oder sich für die Re-Kommunalisierung der Verteilnetze engagieren. Professor Ortwin Renn vom Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) betrachtet offene Optionen als zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Bürgerbeteiligung: „Wenn es keinen Gestaltungsspielraum mehr gibt, weil das gewünschte Ergebnis bereits feststeht, ist Bürgerbeteiligung Gift. Dann muss man sich darauf konzentrieren, die geplanten Maßnahmen überzeugend zu kommunizieren.“ Wenn es außerdem gelänge, die Bürger nicht nur intellektuell sondern auch emotional zu beteiligen, dann könne Beteiligung viel erreichen. Die Energiewende werde so zu einem Element der eigenen Biografie, mit dem sich die Menschen identifizieren könnten. Christiane Hipp, Verbundkoordinatorin des Projektes e-transform, begreift die Energiewende als vielschichtige Kommunikationsherausforderung. Im besten Fall gelänge es, sie als elementaren Baustein einer schlüssigen Erzählung zur Zukunftsgestaltung zu kommunizieren.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Das Bild zeigt das Zeichen H2 für Wasserstoff, das in einer Flüssigkeit schwimmt.

Rheinland-Pfalz: Potenzialregionen für Wasserstoff

[08.10.2024] Eine aktuelle Studie des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zeigt, dass es in Rheinland-Pfalz vielversprechende Regionen für die Produktion von grünem Wasserstoff gibt. mehr...

Foto der Sprecher der Pressekonferenz zur Gründung der EnergieRegion Göttingen GmbH.

Regionale Zusammenarbeit: EnergieRegion Göttingen gegründet

[08.10.2024] Mit der Gründung der EnergieRegion Göttingen soll der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Die Gesellschaft, an der Stadt, Landkreis, Stadtwerke und EAM beteiligt sind, schafft die Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung. Bürger und Kommunen können sich aktiv beteiligen. mehr...

Das Bild zeigt Arbeiter auf einem Strommast.

ÜNB: Netzentgelte vorläufig festgelegt

[07.10.2024] Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben die vorläufigen Netzentgelte für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Das durchschnittliche Netzentgelt steigt um 3,4 Prozent und liegt im kommenden Jahr bei 6,65 Cent pro Kilowattstunde. mehr...

Energy Sharing: Deutschland vor dem Durchbruch?

[07.10.2024] Ein neuer Gesetzesentwurf weckt nun die Hoffnung, dass Energy Sharing auch in Deutschland bald Realität werden könnte. Über die Hürden und Chancen von Energy Sharing diskutieren Expertinnen und Experten auf der diesjährigen Online-Konferenz von Exnaton am 8. Oktober. mehr...

Mehr als jede zweite in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde Strom stammt aus erneuerbaren Energien.

BDEW/ZSW: Solarenergie geht voran

[04.10.2024] In den ersten drei Quartalen 2024 deckten erneuerbare Energien rund 56 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland, das sind vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Vor allem die Solarenergie konnte deutlich zulegen. mehr...

NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur betonte die Bedeutung der kommunalen Beteiligung.

Kommunalkongress NRW: Klimaschutz als Zukunftsinvestition

[01.10.2024] Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen stehen vor der Herausforderung, Klimaschutzmaßnahmen trotz knapper Kassen zu finanzieren. Auf dem Kommunalkongress NRW 2024 diskutierten Vertreter aus Politik und Verwaltung Lösungsansätze wie Investitionen in Erneuerbare-Energien-Projekte und Energiesparmaßnahmen. mehr...

Modellprojekt „Klima trifft Kommune“: In Osterburg entscheiden die Bürger über Klimaschutzmaßnahmen.

Osterburg: Bürgerentscheid zum Klimaschutz

[20.09.2024] Erstmals in Deutschland entscheidet die Bevölkerung über Klimaschutzmaßnahmen per Bürgerbegehren und Bürgerentscheid. In der Gemeinde Osterburg steht die Radverkehrsplanung im Mittelpunkt. mehr...

Leizigs OB Burkhard Jung

Ostdeutschland: Faire Netzentgelte gefordert

[13.09.2024] Die positiven Effekte der Energiewende dürfen für die Menschen keine abstrakten Zahlen bleiben, sagt Burkhard Jung, Vizepräsident des Deutschen Städtetags. Der Leipziger Oberbürgermeister fordert finanzielle Beteiligungsmodelle und faire Netzentgelte für ostdeutsche Städte. mehr...

ERK: Deutschland könnte Klimaziele verfehlen

[12.09.2024] Laut einer aktuellen Unterrichtung der Bundesregierung besteht das Risiko, dass Deutschland seine Klimaziele im Rahmen der EU-Klimaschutzverordnung bis 2030 nicht erreicht. Insbesondere die Sektoren Gebäude und Verkehr sind betroffen. mehr...

Umweltbundesamt: Klimaschutzbericht vorgelegt

[11.09.2024] Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind 2023 laut einer Schätzung des Umweltbundesamts um rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Klimaschutzbericht 2024, den die Bundesregierung dem Bundestag vorgelegt hat, dokumentiert diese Entwicklung und den Fortschritt der Klimaschutzmaßnahmen. mehr...

Freiflächen-PV-Anlage im Landkreis Cochem-Zell.

Rheinland-Pfalz: Rekordzubau bei Erneuerbaren

[10.09.2024] Im Jahr 2023 gab es in Rheinland-Pfalz einen starken Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit rund 980 Megawatt an neuen Photovoltaikanlagen und 146 Megawatt an Windkraftanlagen wurde der bisher höchste Zubau erreicht. mehr...

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: Die neue Strategie legt besonderen Wert auf eine sichere und bezahlbare Energieversorgung.

Nordrhein-Westfalen: Strategie für Klimaneutralität

[10.09.2024] Nordrhein-Westfalen will die erste klimaneutrale Industrieregion in Europa werden. Die Landesregierung hat jetzt eine neue Energie- und Wärmestrategie vorgelegt. mehr...

Geothermiebohrung: Genehmigungsverfahren für Erdwärmeanlagen sollen beschleunigt werden.

Bundesregierung: Gesetz pro Geothermie

[09.09.2024] Die Bundesregierung hat Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, um die Genehmigungsverfahren für Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher zu beschleunigen. mehr...

Bundesnetzagentur beschließt Entlastungen für Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Stromerzeugung.

Bundesnetzagentur: Ausgleich für Mehrkosten

[02.09.2024] Die Bundesnetzagentur hat eine wichtige Entscheidung zur Verteilung der Mehrkosten in den Stromverteilnetzen getroffen. Ab dem Jahr 2025 werden Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Stromerzeugung entlastet. mehr...

BEE-Präsidentin Simone Peter bewertet den Referentenentwurf zum EnWG und EEG überwiegend positiv.

EnWG/EEG: Branche begrüßt Referentenentwurf

[02.09.2024] Der aktuelle Referentenentwurf zum EnWG und zum EEG enthält viele positive Ansätze zur Neuregelung des deutschen Energiemarkts, so der Bundesverband Erneuerbare Energie. BEE-Präsidentin Simone Peter lobt insbesondere die Einführung des Energy Sharing. Doch es gibt auch Kritik. mehr...