Dienstag, 24. Dezember 2024

BerlinBEK 2030 beschlossen

[13.06.2016] Der Berliner Senat hat den Entwurf für ein Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) 2030 beschlossen. Dieser wird jetzt dem Abgeordnetenhaus zur Beschlussfassung zugeführt.

Anfang April 2016 ist das Berliner Energiewendegesetz (wir berichteten) in Kraft getreten, welches einen Handlungsrahmen für die Berliner Energie- und Klimaschutzpolitik vorgibt. Aus dem Gesetz ergibt sich unter anderem die Verpflichtung des Senats, ein Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) vorzulegen. Andreas Geisel, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, hat jetzt einen entsprechenden Entwurf für ein Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 in den Senat eingebracht. Nach der Zustimmung des Senats wird der Entwurf nun dem Abgeordnetenhaus zur Beschlussfassung vorgelegt. Mit dem Entwurf verfolgt der Senat das Ziel, Berlin bis zum Jahr 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln und die Kohlendioxidemissionen, bezogen auf das Basisjahr 1990, um mindestens 85 Prozent zu reduzieren. Das Programm enthält konkrete Strategien und Maßnahmen zur Erreichung des Klimaneutralitätsziels. Die Maßnahmen beziehen sich auf die Handlungsfelder Energie, Verkehr, Gebäude und Stadtentwicklung, Wirtschaft sowie private Haushalte und Konsum. Für das Handlungsfeld Energie sieht das BEK 2030 insbesondere den Ausbau der Gas basierten (Bio- und Erdgas) flexiblen Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die Nutzung von Wärme- und Stromspeichern, den Ausbau der Solarenergienutzung, die Nutzung von Wärmepumpen und Geothermie und die Förderung von Power-to-Heat- und Power-to-Gas-Anwendungen vor. Im Handlungsfeld Gebäude und Stadtentwicklung werden vor allem Quartierslösungen für den Bestand und Modellquartiere für den Neubau favorisiert, um die Sanierungsraten im Mietwohnungsbau zu erhöhen. Außerdem sollen Berliner Grünflächen und Wälder, letztere als innerstädtische CO2-Senken, aufgewertet werden. Im Handlungsfeld Verkehr sei geplant, die Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und die Radverkehrsinfrastruktur weiter zu verbessern. Sharing-Angebote sollen ausgeweitet und die Fuhrparks der öffentlichen Hand Vorreiter für die E-Mobilität werden. Im Handlungsfeld Wirtschaft soll die Energieeffizienz erhöht werden. Geplant sei vor allem, das Engagement der Berliner Unternehmen zu forcieren. Wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt mitteilt, ist ein Bericht des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet worden ist, Grundlage für das vom Senat beschlossene BEK 2030. Senator Geisel sagt: „Mit den Investitionen in Klimaschutz sind vielfältige positive Effekte für die Bereiche Gesundheit, Umweltschutz, Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit für unsere Stadt verbunden. Gleichzeitig werden aber auch wesentliche wirtschaftliche Impulse gesetzt.“ Außerdem schafften Investitionen in Energieeffizienz und Wärmewende durch verbesserte Ressourceneffizienz im Gebäudesektor Arbeitsplätze in Wirtschaft und Handwerk. Entscheidend für den Erfolg des Programms sei die Einbindung der Berliner Stadtgesellschaft: Die Schaffung von Begleitstrukturen und die Information der Öffentlichkeit seien vorgesehen.



Stichwörter: Klimaschutz, Berlin


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

Laupheim: Startschuss für klimaneutrales Wohnquartier

[20.12.2024] In Laupheim entsteht jetzt ein energieautarkes Wohnquartier mit über 100 Wohneinheiten. Die Energieversorgung basiert auf Geothermie und Photovoltaik. mehr...

Mönchengladbach: Energiekonzept beschlossen

[20.12.2024] In Mönchengladbach hat der Stadtrat jetzt ein Energiekonzept beschlossen. Es definiert konkrete Maßnahmen und Entwicklungsrichtungen und lädt Bürgerinnen und Bürger zur Mitgestaltung ein. mehr...

EnBW: Neue Gesellschaft gegründet

[19.12.2024] EnBW und elf Kommunen aus Südbaden haben eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, um die klimafreundliche Stromerzeugung in der Region voranzutreiben. Kernprojekt von „Klima vernetzt Südbaden“ ist die kommunale Beteiligung am modernen Wasserkraftwerk Rheinhausen. mehr...

Grüne Wärme für Dörfer und Städte: Neue Termine für 2025 bekanntgegeben

[12.12.2024] Die FNR führt die Seminarreihe „Grüne Wärme für Dörfer und Städte“ auch im kommenden Jahr fort. Die Online-Veranstaltungen widmen sich der nachhaltigen kommunalen Wärmeversorgung und bieten praxisnahe Informationen für Kommunen und Gemeinden. mehr...

Ökompark Heide-Westrich: Zukunftsfähige Gewerbegebiete

[11.12.2024] Der Landkreis Birkenfeld zeigt, wie zukunftsorientierte Gewerbegebiete gestaltet werden können. Der Ökompark Heide-Westrich setzt auf klimagerechte Planung und innovative Maßnahmen, die nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich überzeugen sollen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Innovative Quartiere Klimaschutz ausgezeichnet

[06.12.2024] Vier Projekte in Aachen, Düsseldorf, Neuss und Wuppertal wurden von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen jetzt als KlimaQuartier.NRW prämiert. mehr...

Stadtwerke Tübingen: 11. Umweltpreis verliehen

[05.12.2024] Die Stadtwerke Tübingen haben jetzt den 11. swt-Umweltpreis in Tübingen vergeben. Über 70 Projekte aus der Region hatten sich beworben. Die Jury prämierte sechs Initiativen, darunter die Klima-Taskforce Nürtingen. mehr...

AEE: Neue Animation zeigt Fortschritte der Energiewende

[04.12.2024] Eine neue Animation der AEE zeigt jetzt, wie die Bundesländer ihre regionalen Potenziale für die Energiewende nutzen. mehr...

Die Fahrradbrücke West „Ann Arbor Bridge“ in Tübingen ist Teil des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes. Foto: Universitätsstadt Tübingen

Tübinger Weg: Klimaneutral durch grünen Strom

[29.11.2024] Die Universitätsstadt Tübingen wurde im November von der AEE als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Ausschlaggebend war der bereits hohe Anteil an regenerativ erzeugtem und genutztem Strom. Die Stadt setzt auch auf Nachhaltigkeit bei Wärme und Verkehr. mehr...

VSHEW-Vorstandsvorsitzender Andreas Wulff (l.) und Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt mit der unterzeichneten Dekarbonisierungsvereinbarung. Foto: PR

Schleswig-Holstein: Stadt und Land dekarbonisieren

[15.11.2024] 23 Stadt- und Gemeindewerke im Norden präsentieren Maßnahmenpläne zur CO2-Reduzierung. Minister Tobias Goldschmidt sichert Unterstützung zu. Maßnahmen könnten bis 2023 rund 520.000 Tonnen CO2 einsparen. mehr...

Klimaaktive Kommune 2024: Vorbildliche Projekte prämiert

[13.11.2024] Sechs deutsche Kommunen wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2024“ für ihre herausragenden Klimaschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Die Gewinner erhalten jeweils 40.000 Euro Preisgeld, das in weitere Klimaprojekte fließen soll. mehr...

Bayern: Modellvorhaben klimagerechter Städtebau

[17.10.2024] Der Klimawandel ist eine Herausforderung für Städte und Gemeinden. Acht bayerische Kommunen haben im Rahmen eines Modellvorhabens des Bauministeriums Konzepte zur Klimaanpassung entwickelt. Bayerns Bauminister Bernreiter stellte nun die Ergebnisse und einen digitalen Leitfaden für alle Kommunen vor. mehr...

Bis 2040 soll die Kommunalverwaltung klimaneutral sein. Das steht unter anderem im Vorreiterkonzept Klimaschutz. Ein Werk mit mehr als 300 Seiten – hinzu kommt ein umfangreicher Anhang.

Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040

[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...

Preisträgerinnen und Preisträger des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal 2024“.

Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet

[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...

Bremen: CO2-Reduktion stagniert

[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...