ElektroautosKaufprämie kommt
Der Bund will künftig den Kauf von Elektroautos mit einer Kaufprämie fördern. Käufer eines rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugs sollen 4.000 Euro Prämie bekommen, für Plug-in-Hybride sind 3.000 Euro vorgesehen. Außerdem soll weiteres Geld in die Lade-Infrastruktur fließen. Insgesamt macht die Bundesregierung für diesen Zweck rund eine Milliarde Euro locker. Das Bundeskabinett soll die Förderung noch im Mai 2016 beschließen. Wie die Bundesregierung mitteilt, sind die Förderungen das Ergebnis eines gemeinsamen Treffens der Bundeskanzlerin, einiger ihrer Kabinettsmitglieder und Vertretern der deutschen Automobilindustrie. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die ebenfalls an dem Treffen teilnahm, erläutert: „Die Kaufprämie ist ein wichtiges Signal, dass wir es ernst meinen mit dem umweltfreundlichen Umbau des Verkehrssektors. Es geht nicht darum, der Autoindustrie einen Gefallen zu tun, sondern um Umwelt, Gesundheit und die Zukunft unseres Industriestandorts.“ Gerade der Verkehrssektor werde in den kommenden 15 Jahren sehr viel an Treibhausgasminderung beitragen müssen. Die Automobilindustrie werde sich außerdem zur Hälfte an der Förderung beteiligen. Hendricks: „Wichtig ist mir auch, dass die Förderung im Massensegment ansetzt und nicht bei Luxusfahrzeugen.“
Mobilität neu denken
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt, dass mit dem angekündigten Maßnahmenpaket jetzt endlich konkrete Vorhaben für die Weiterentwicklung der Elektromobilität auf dem Tisch liegen. BDEW-Hauptgeschäftsführer Martin Weyand sagt: „Besonders erfreulich ist, dass die Bundesregierung auch den Vorschlag des BDEW für ein Infrastrukturprogramm für neue Ladesäulen aufgreift. In den kommenden Jahren ist mit steigenden Zulassungszahlen der Elektrofahrzeuge zu rechnen. Der Verkauf von Elektrofahrzeugen und eine adäquat ausgebaute Lade-Infrastruktur gehen Hand in Hand.“ Eine Grundausstattung mit Ladepunkten, so genannte Normalladesäulen, hält Weyand für unverzichtbar, wenn die Elektromobilität zu einer Erfolgsgeschichte in Deutschland werden soll. Gerade in Städten mit Car-Sharing-Angeboten und vielen Einwohnern ohne eigenen Stellplatz sei ein öffentliches Ladenetz wichtig. Gleichzeitig sei aber auch ein gut ausgebautes Schnellladenetz erforderlich. Auch die Deutsche Energie-Agentur (dena) befindet es für richtig, dass sich die Bundesregierung auf ein Maßnahmenpaket zur Förderung der Elektromobilität geeinigt hat. Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, betont, dass man jetzt genau hinschauen müsse, ob die Maßnahmen tatsächlich greifen. Dabei bewertet auch Kuhlmann den geplanten Ausbau der Lade-Infrastruktur als wichtig. Kuhlmann: „Nur mit einem emissionsarmen und energieeffizienten Verkehr können wir die Ziele der Energiewende insgesamt erreichen. Dafür müssen wir die Mobilität neu denken.“
Kritische Stimmen
Zu den Kritikern der Kaufprämie zählen beispielsweise der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der World Wide Fund for Nature (WWF) und der Ökostromanbieter Lichtblick. So hält VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann die Kaufprämie für den völlig falschen Weg, um das Elektroauto auf die Straße zu bringen. Vielmehr werde sich die Elektromobilität im Individualverkehr nur dann durchsetzen, wenn sie auch ökonomisch konkurrenzfähig zu den traditionellen Antrieben wird. Brodtmann: „Genau das verhindert die Kaufprämie. Sie wird daher nicht mehr als ein Strohfeuer sein, das mit Steuergeldern entfacht wird.“ Sinnvoller sei die beschlossene Unterstützung des Ausbaus der Lade-Infrastruktur. Hingegen vermisse man Investitionen am Anfang der Wertschöpfungskette, wie etwa in Forschung und Entwicklung oder bei der Produktionstechnologie. Viviane Raddatz, Klimaschutz-Expertin vom WWF Deutschland, hingegen sagt: „Eine Kaufprämie nützt nur dann, wenn sie so ausgestaltet ist, dass Elektroautos konventionelle Fahrzeuge vom Markt verdrängen.“ Eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov in Auftrag von WWF und Lichtblick habe hingegen ergeben, dass knapp 70 Prozent der Deutschen bezweifeln, dass die Politik ihr Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 mit dieser Fördermaßnahme erreichen wird. 65 Prozent der Befragten nennen den hohen Anschaffungspreis, 59 Prozent die Reichweite und 57 Prozent die unzureichende Lade-Infrastruktur als größten Hemmschuh für die E-Mobilität. Ralph Kampwirth, Unternehmenssprecher bei Lichtblick, weist auf ein weiteres Problem hin: „Nur Elektroautos, die mit Ökostrom betrieben werden, entlasten das Klima. Die Bundesbürger wollen, dass die Politik ein klares Signal für eine klimafreundliche Verkehrswende setzt.“
Baden-Württemberg: Neue Förderprogramme für Elektro-Lkw
[31.10.2024] Baden-Württemberg unterstützt jetzt den Umstieg auf klimafreundliche Elektro-Lkw mit neuen Förderprogrammen. Das Land bietet finanzielle Anreize für Fahrzeuge und Lade-Infrastruktur, um das Ziel einer klimaneutralen Güterverkehrslogistik bis 2030 zu fördern. mehr...
Kaiserslautern: Stadt setzt auf Elektrobusse
[29.10.2024] Ab Mitte 2025 sollen die ersten Elektrobusse in Kaiserslautern im Einsatz sein. Mit der schrittweisen Einführung von 16 batteriebetriebenen Bussen leistet die Stadt einen wichtigen Beitrag zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität und zur Reduktion von CO2-Emissionen im öffentlichen Nahverkehr. mehr...
Düsseldorf: Superschnell laden
[18.10.2024] Im Rahmen des Projekts Multi-Mo-DUS sollen in Düsseldorf bis 2026 insgesamt 18 Mobilitätsstationen mit superschnellen Ladesäulen erreichtet werden. Die erste wurde jetzt in Betrieb genommen. mehr...
E.ON: Speicherpotenzial von E-Autos nutzen
[15.10.2024] Eine Schwarmbatterie aus Elektroautos, die vorbereitet sind für das bidirektionale Laden, könnte rechnerisch die Stromproduktion von mehreren Gaskraftwerken ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Potenzialanalyse von E.ON Deutschland. mehr...
Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU): 46 neue Elektrobusse bis 2027
[15.10.2024] Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) beschaffen bis zum Jahr 2027 46 neue Elektrobusse. Über die Hälfte ihrer Stadtbusse werden dann emissionsfrei betrieben. Die neuen Fahrzeuge sollen bis zum Inkrafttreten des neuen Nahverkehrsplans der SWU vollständig in Betrieb sein und unter anderem bessere Taktungen ermöglichen. mehr...
Mainova: Laden bei REWE
[08.10.2024] Mainova und REWE haben ihr gemeinsames Schnellladenetz für Elektroautos in Frankfurt am Main erweitert. Im August wurden zehn neue Ladepunkte an mehreren REWE-Standorten in Betrieb genommen. mehr...
Sprakebüll: E-Autos in Nordfriesland
[27.09.2024] Die AEE zeichnet im September 2024 Sprakebüll als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist die klimafreundliche Mobilität der nordfriesischen Gemeinde. mehr...
BDEW-Elektromobilitätsmonitor: Lade-Infrastruktur wächst
[24.09.2024] Die Lade-Infrastruktur in Deutschland wächst weiter stark: Im ersten Halbjahr 2024 wurden über 16.000 neue öffentliche Ladepunkte installiert. Gleichzeitig ist die Auslastung der Ladepunkte mit durchschnittlich 14,5 Prozent nach wie vor gering. mehr...
Bremen: Strategie für Lade-Infrastruktur
[06.09.2024] Der Bremer Senat hat jetzt eine Strategie für den Ausbau der Lade-Infrastruktur im öffentlichen Raum beschlossen. Ziel ist es, E-Autos in allen Stadtteilen sozial gerecht mit Ladestationen zu versorgen. Ein entscheidendes Konzept ist die Definition von Suchräumen für Ladepunkte. mehr...
Kassel: Pilotprojekt zum bidirektionalen Laden
[28.08.2024] Ein neues Pilotprojekt in Kassel untersucht die Nutzung von bidirektionalem Laden im Kontext der Energie- und Mobilitätswende. Es soll zeigen, wie Elektrofahrzeuge nicht nur Strom laden, sondern auch ins Netz zurückspeisen können, um Netzstabilität zu fördern und Kosten zu senken. mehr...
Braunschweig: Laden an Laternen
[07.08.2024] An 17 Straßenlaternen in Braunschweig können künftig Elektroautos aufgeladen werden. Das Pilotprojekt bietet Bürgern ohne eigenen Stellplatz eine neue Lademöglichkeit. mehr...
Bonn: 400. öffentlicher Ladepunkt in Betrieb
[05.08.2024] SWB Energie und Wasser hat in Bonn den 400. öffentlichen Ladepunkt in Betrieb genommen. Die neue Ladestation in Bonn-Plittersdorf entstand auf Wunsch der Anwohner und markiert einen bedeutenden Fortschritt im Ausbau des öffentlichen Ladenetzes. mehr...
Thüringen: Förderung emissionsfreier Busse
[02.08.2024] In Thüringen werden in den kommenden Jahren rund 48 emissionsfreie Busse im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt. Das Energieministerium fördert diese Initiative mit Landes- und EU-Mitteln. mehr...
Frankfurt am Main: Weiterer Ausbau der Lade-Infrastruktur
[23.07.2024] Am Stadion am Brentanobad in Frankfurt am Main wurden kürzlich acht neue Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen. Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen von Mainova und der Stadt, die Lade-Infrastruktur im Stadtgebiet zu verbessern und die Elektromobilität zu fördern. mehr...
Frankfurt am Main: Bedarfsanalyse veröffentlicht
[17.07.2024] Das Mobilitätsdezernat Frankfurt am Main hat eine umfassende Bedarfsanalyse zur E-Lade-Infrastruktur im öffentlichen Raum veröffentlicht. Demnach ist eine flächendeckende Versorgung nur durch Kooperationen mit Arbeitgebern und Wohnungsunternehmen möglich. mehr...