Thüringer StrombrückeTeilinbetriebnahme vor dem Winter
Der erste von zwei im Bau befindlichen Stromkreisen der Thüringer Strombrücke soll noch im Jahr 2015 in Betrieb gehen. Dies teilt jetzt der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz mit. Damit könnte ein Teil der Stromverbindung von Thüringen nach Bayern bereits vor den Wintermonaten für Entlastung beim Stromtransport sorgen. Auch eine Stabilisierung des Großraums Grafenrheinfeld sei nach Abschaltung des dortigen Atomkraftwerks möglich. Ursprünglich war geplant, die gesamte Leitung im Frühjahr ans Netz zu nehmen. Die Gründe für eine frühzeitige Inbetriebnahme des ersten Stromkreises sind nach Angaben von 50Hertz systembetrieblicher und volkswirtschaftlicher Natur. So sei einerseits das Netz in den Wintermonaten besonders stark belastet. Andererseits seien in diesem Jahr die Kosten für das Netzengpass-Management sprunghaft angestiegen. Allein für das Netzgebiet von 50Hertz rechnet der ÜNB mit zusätzlichen Kosten von 300 bis 400 Millionen Euro für die Bewirtschaftung temporärer Engpässe. Diese Kosten werden an die privaten, gewerblichen und industriellen Verbraucher weitergegeben. Eine vorgezogene Inbetriebnahme des ersten Stromkreises könne einen Teil der Engpass-Kosten an der Nahtstelle zwischen Thüringen und Bayern einsparen. Zudem würde die Übertragungskapazität nach Süden rechtzeitig vor dem Winter erhöht. Insbesondere die hochbelastete Leitung von Remptendorf in Thüringen nach Redwitz in Bayern, die bislang einzige Verbindung zwischen den zwei Bundesländern, könne so entlastet werden.
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