Dienstag, 15. Oktober 2024

dena-KongressChancen der Digitalisierung

[18.11.2015] Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, hält es für möglich, dass der Energiesektor ein Leitsektor bei der Digitalisierung wird. Hier könnten die Chancen der Digitalisierung für die gesamte Industrie in Deutschland sichtbar werden.

Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), hat den einleitenden Vortrag für das Plenum zur Digitalisierung der Energiewende im Rahmen des dena-Energieeffizienzkongresses (16. bis 17. November 2015) in Berlin gehalten. Dabei ist er sowohl auf die Herausforderungen als auch auf die Chancen der Digitalisierung eingegangen. Da der Umbau der Energieversorgung in Deutschland bereits weit vorangeschritten sei, hat Deutschland aus Sicht von Machnig gute Vorraussetzungen im Energiesektor. Hier könne sogar ein Leitsektor entstehen, in dem die Chancen der Digitalisierung für die gesamte Industrie sichtbar werden. Laut Machnig ist dies entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Noch müssten aber einige Fragen auf dem Weg dorthin geklärt werden. So sei es wichtig, dass man zunächst zu einem gemeinsamen Verständnis von Digitalisierung komme. Weitere Fragen ergeben sich rund um die Themen Kompatibilität, Datensicherheit, Flexibilität und Unternehmenskooperationen. Laut dem Staatssekretär kann kein Unternehmen die vielen Aspekte der Entwicklung allein abdecken. Deshalb seien Lernpartnerschaften zwischen Unternehmen, Wissenschaft und Politik vielversprechend. Die von der dena-Geschäftsführung zu Beginn des Plenums für Anfang 2016 angekündigte Plattform Digitale Energiewelt sei ein wichtiger Vorstoß in diese Richtung. Weitere Impulse erwarte das Bundeswirtschafsministerium von den Modellregionen im Projekt Schaufenster intelligente Energie. Noch stünden diese nicht fest, am Bewerbungsprozess sollen sich jedoch mehr als 200 Unternehmen aus 15 Bundesländern beteiligt haben.

Digitale Netze als wichtige Voraussetzung

In der anschließenden Diskussion waren sich die Teilnehmer darüber einig, dass digitale Netze eine notwendige Voraussetzung für neue Geschäftsmodelle zur Digitalisierung der Energiewelt sind. Laut Sven Behrend, Geschäftsführer des Energiedienstleisters SAG Group, komme dabei auch den Verteilnetzbetreibern eine wichtige Rolle zu. Denn intelligente Messsysteme und Sensorik machten die Netze erst transparent. Dadurch könnten die Betreiber die Netze besser verstehen und so die Entwicklung neuer Dienstleistungen ermöglichen. Allerdings fehle es noch an finanziellen Anreizen für solche Investitionen. Ewald Woste, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Thüringer Energie AG und Mitglied des Aufsichtsrats der GASAG, sprach in diesem Zusammenhang von einem Henne-Ei-Problem. So sei zwar die digitale Infrastruktur eine Voraussetzung für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, letztere seien aber noch nicht konkret in Sicht. Auf jeden Fall würden neue Akteure ins Spiel kommen. Etablierte Energieunternehmen müssten sich aus Sicht der Teilnehmer auf neue Herausforderungen einstellen. Walter Haas, CTO und Mitglied der Geschäftsleitung beim IT-Anbieter Huawei Technologies Deutschland, erwartet, dass die Bedeutung der IT in den Unternehmen zunehmen und der Trend zu einer nie da gewesenen Vernetzung führen wird. Diese Einschätzung teilt Stefan Schaible, CEO Germany & Central Europe von der Unternehmensberatung Roland Berger. Zugleich hat er davor gewarnt, auf Regulierung zu warten. Entscheidend sei die Innovation und nicht die Regulation. Matthias Rebellius, CEO von Siemens Building Technologies, stellte insbesondere den Gebäudebereich heraus. Hier habe es einige gelungene Ansätze zur Digitalisierung und Energieeffizienzsteigerung gegeben. Grundsätzlich würden Gebäude als Erzeuger, Verbraucher und Speicher Bedeutung gewinnen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Die Grafik symbolisiert Zukunftsszenarien für die Energiewende, die sowohl technische als auch soziale Aspekte einbeziehen. Die in blau gehaltene Grafik zeigt Gebäude, Windräder und Strommasten.

Studie: Elektrifizierung im Fokus

[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...

Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...

Das Bild zeigt das Zeichen H2 für Wasserstoff, das in einer Flüssigkeit schwimmt.

Rheinland-Pfalz: Potenzialregionen für Wasserstoff

[08.10.2024] Eine aktuelle Studie des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zeigt, dass es in Rheinland-Pfalz vielversprechende Regionen für die Produktion von grünem Wasserstoff gibt. mehr...

Foto der Sprecher der Pressekonferenz zur Gründung der EnergieRegion Göttingen GmbH.

Regionale Zusammenarbeit: EnergieRegion Göttingen gegründet

[08.10.2024] Mit der Gründung der EnergieRegion Göttingen soll der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Die Gesellschaft, an der Stadt, Landkreis, Stadtwerke und EAM beteiligt sind, schafft die Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung. Bürger und Kommunen können sich aktiv beteiligen. mehr...

Das Bild zeigt Arbeiter auf einem Strommast.

ÜNB: Netzentgelte vorläufig festgelegt

[07.10.2024] Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben die vorläufigen Netzentgelte für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Das durchschnittliche Netzentgelt steigt um 3,4 Prozent und liegt im kommenden Jahr bei 6,65 Cent pro Kilowattstunde. mehr...

Energy Sharing: Deutschland vor dem Durchbruch?

[07.10.2024] Ein neuer Gesetzesentwurf weckt nun die Hoffnung, dass Energy Sharing auch in Deutschland bald Realität werden könnte. Über die Hürden und Chancen von Energy Sharing diskutieren Expertinnen und Experten auf der diesjährigen Online-Konferenz von Exnaton am 8. Oktober. mehr...

Mehr als jede zweite in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde Strom stammt aus erneuerbaren Energien.

BDEW/ZSW: Solarenergie geht voran

[04.10.2024] In den ersten drei Quartalen 2024 deckten erneuerbare Energien rund 56 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland, das sind vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Vor allem die Solarenergie konnte deutlich zulegen. mehr...

NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur betonte die Bedeutung der kommunalen Beteiligung.

Kommunalkongress NRW: Klimaschutz als Zukunftsinvestition

[01.10.2024] Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen stehen vor der Herausforderung, Klimaschutzmaßnahmen trotz knapper Kassen zu finanzieren. Auf dem Kommunalkongress NRW 2024 diskutierten Vertreter aus Politik und Verwaltung Lösungsansätze wie Investitionen in Erneuerbare-Energien-Projekte und Energiesparmaßnahmen. mehr...

Modellprojekt „Klima trifft Kommune“: In Osterburg entscheiden die Bürger über Klimaschutzmaßnahmen.

Osterburg: Bürgerentscheid zum Klimaschutz

[20.09.2024] Erstmals in Deutschland entscheidet die Bevölkerung über Klimaschutzmaßnahmen per Bürgerbegehren und Bürgerentscheid. In der Gemeinde Osterburg steht die Radverkehrsplanung im Mittelpunkt. mehr...

Leizigs OB Burkhard Jung

Ostdeutschland: Faire Netzentgelte gefordert

[13.09.2024] Die positiven Effekte der Energiewende dürfen für die Menschen keine abstrakten Zahlen bleiben, sagt Burkhard Jung, Vizepräsident des Deutschen Städtetags. Der Leipziger Oberbürgermeister fordert finanzielle Beteiligungsmodelle und faire Netzentgelte für ostdeutsche Städte. mehr...

ERK: Deutschland könnte Klimaziele verfehlen

[12.09.2024] Laut einer aktuellen Unterrichtung der Bundesregierung besteht das Risiko, dass Deutschland seine Klimaziele im Rahmen der EU-Klimaschutzverordnung bis 2030 nicht erreicht. Insbesondere die Sektoren Gebäude und Verkehr sind betroffen. mehr...

Umweltbundesamt: Klimaschutzbericht vorgelegt

[11.09.2024] Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind 2023 laut einer Schätzung des Umweltbundesamts um rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Klimaschutzbericht 2024, den die Bundesregierung dem Bundestag vorgelegt hat, dokumentiert diese Entwicklung und den Fortschritt der Klimaschutzmaßnahmen. mehr...

Freiflächen-PV-Anlage im Landkreis Cochem-Zell.

Rheinland-Pfalz: Rekordzubau bei Erneuerbaren

[10.09.2024] Im Jahr 2023 gab es in Rheinland-Pfalz einen starken Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit rund 980 Megawatt an neuen Photovoltaikanlagen und 146 Megawatt an Windkraftanlagen wurde der bisher höchste Zubau erreicht. mehr...

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: Die neue Strategie legt besonderen Wert auf eine sichere und bezahlbare Energieversorgung.

Nordrhein-Westfalen: Strategie für Klimaneutralität

[10.09.2024] Nordrhein-Westfalen will die erste klimaneutrale Industrieregion in Europa werden. Die Landesregierung hat jetzt eine neue Energie- und Wärmestrategie vorgelegt. mehr...