Sonntag, 24. November 2024

Deutscher SolarpreisDer Wolfhager Weg

[22.10.2015] Eine dezentrale und sozial gerechte Energiewende kann nur mit einer demokratischen Mitsprache an der öffentlichen Daseinsvorsorge gelingen, hieß es in der Laudation zur Verleihung des deutschen Solarpreises an die Stadtwerke Wolfhagen.
Solarpreis für den Wolfhager Weg.

Solarpreis für den Wolfhager Weg.

v.l.: Dr. Axel Berg, Vorsitzender Eurosolar Deutschland; Prof. Peter Droege, Präsident Eurosolar; Christina Holzhauer, Prokuristin Stadtwerke Wolfhagen; Ronald Feisel, Laudator

(Bildquelle: SPITZLICHT FOTOGRAFIE)

Am vergangenen Samstag (17. Oktober 2015) erhielten die Stadtwerke Wolfhagen in Schwelm den deutschen Solarpreis (22426+wir berichteten). Damit ehrt die europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien, Eurosolar, schon seit 1994 wegweisende Akteure der Energiewende. Stadtwerke-Prokuristin Christina Holzhauer nahm den Preis entgegen und betonte: „Dass wir von dem Verband, den Herrmann Scheer gegründet hat, ausgezeichnet werden, ist eine große Ehre.“ Die Ideen des im Jahr 2010 verstorbenen Energiewende-Vordenkers Scheer hätten wichtige Impulse für die Entwicklung in Wolfhagen geliefert. So habe der Träger des alternativen Nobelpreises für Energieerzeugung nah am Verbraucher durch den Verbraucher plädiert. In Wolfhagen sei das heute Realität.
Bereits im Jahr 2008 hatten die Stadtverordneten der 13.000-Einwohner-Kommune im Landkreis Kassel beschlossen, den Strom, den die Stadt im Jahr benötigt, erneuerbar vor Ort zu produzieren und die Bürger direkt daran zu beteiligen. Holzhauer berichtete, dass die Wolfhager Bürger diesen Kurs immer wieder bestätigten – an der Wahlurne, in politischen Gremien und Debatten, durch persönliches Engagement und nicht zuletzt durch die Gründung der BürgerEnergieGenossenschaft Wolfhagen (BEG), der seit 2012 ein Viertel der Stadtwerke und dadurch auch des Windparks und des Solarparks der Stadtwerke gehört. Eine solch weitreichende Form der Mitbestimmung und der konsequenten demokratischen Kontrolle und Legitimation ist für Eurosolar Voraussetzung für den erfolgreichen Umbau des Energiesystems. In der Laudatio hieß es: „Der Wolfhager Weg macht deutlich, dass die Umsetzung einer dezentralen und sozial gerechten Energiewende nur mit der Öffnung zu einer demokratischen Mitsprache an der öffentlichen Daseinsvorsorge gelingen kann.“ Darin, so Christina Holzhauer, sei auch ein Auftrag formuliert: „Mitbestimmung und demokratische Teilhabe weiter mit Leben füllen.“





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