Donnerstag, 14. November 2024

KölnErster Strom fließt

[16.07.2015] Das längste innerstädtische 380.000-Volt-Erdkabel Deutschlands ist nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb. Es verbindet das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Niehl 3 in Köln mit dem Höchstspannungsnetz.

Erstmals floss jetzt Strom zwischen dem neuen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Niehl und dem Höchstspannungsnetz in Opladen. Wie RheinEnergie meldet, ist die rund 16 Kilometer lange Verbindung aus Erdkabeln und 380.000-Volt-Freileitung nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk soll im Frühjahr 2016 ans Netz gehen. Für den Kölner Energieversorger handelt es sich um eine Verbindung der besonderen Art: Sie umfasst nicht nur das längste innerstädtische 380.000-Volt-Erdkabel Deutschlands, sondern auch die erste Anlage, die der Energieversorger auf dieser Spannungsebene baut und betreibt. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Anschlusses sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur effektiven, klimafreundlichen und günstigen Stromversorgung Kölns. Dank des Anschlusses an das Höchstspannungsnetz könne jederzeit der gesamte in Niehl 3 produzierte Strom abgeleitet werden. Die Anlage sei somit in der Lage, Schwankungen in der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie auszugleichen. Andreas Cerbe, Netzvorstand bei RheinEnergie: „Wir sind sehr stolz und glücklich, dass wir in enger Zusammenarbeit mit den zahlreichen projektbeteiligten Firmen ein technisch so komplexes Vorhaben termingerecht umsetzen konnten. Es waren zwei spannende Jahre, in denen wir einiges an Erfahrung auf für uns bisher neuen Gebieten sammeln konnten und gemeinsam mit allen Beteiligten jede Herausforderung erfolgreich gemeistert haben.“
Insbesondere der Kabelzug war laut RheinEnergie eine Herausforderung. „Die Kabel haben einen Durchmesser von etwa 13 Zentimetern und lassen sich nicht abknicken oder in engen Kurven legen. Der Biegeradius darf vier Meter nicht unterschreiten“, erklärt Gesamtprojektleiter Ulrich Wiesmann. „Jede Kurve hat eine Erhöhung der so genannten Zug- und Radialkräfte zur Folge, die die Kabel mechanisch belasten und beschädigen könnten.“ So musste eine Trasse ohne viele Kurven gefunden werden, die außerdem wenige Straßen, Brücken und Gleise kreuzt. Während des Baus vergab RheinEnergie eigenen Angaben zufolge über 500 einzelne Aufträge an Ingenieurbüros, Gutachter, Baufirmen und Anlagenlieferanten.





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