Frankfurt am MainAktiv-Stadthaus setzt Maßstäbe

Das Frankfurter Aktiv-Stadthaus erzeugt mehr Energie als die Bewohner verbrauchen.
(Bildquelle: ABG Frankfurt Holding Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mbH)
Bundesbauministerin Barbara Hendricks und Oberbürgermeister Peter Feldmann (beide SPD) haben in Frankfurt am Main Europas bislang größtes Effizienzhaus Plus eröffnet. Laut einer Pressemeldung der Stadt hat das so genannte Aktiv-Stadthaus 74 Wohnungen und ist europaweit das erste Mehrfamilienhaus im Effizienzhaus Plus Standard, dem der Wandel vom Energie verbrauchenden zum Energie erzeugenden Gebäude gelingt. Das Konzept: Den Strom gewinnt das Gebäude über 330 Photovoltaik-Module an der Fassade und rund 1.000 Hocheffizienzmodule auf dem Dach. Die Energie wird in einer Batterie im Keller des Hauses gespeichert und kann auch nachts genutzt werden. Wärme und Warmwasser werden über eine Wärmepumpe bereitgestellt, die mit dem Solarstrom betrieben wird. Die Wärmepumpe nutzt als Energiequelle den nahegelegenen Abwasserkanal.
Auch die Bauweise des Hauses ist auf einen möglichst geringen Energieverbrauch ausgelegt. Über ein Display kann jeder Mieter des Aktiv-Stadthauses den jeweiligen Energieverbrauch mit der aktuellen Stromerzeugung vergleichen. Ziel ist es, Erzeugung und Verbrauch aufeinander abzustimmen, ohne dass der Mieter sich dabei einschränken muss. Dadurch soll die Ausnutzung des erzeugten Stroms im Aktiv-Stadthaus erhöht und der Bezug von externem Strom aus dem öffentlichen Netz möglichst gering gehalten werden. Abgerundet wird das Konzept durch ein Carsharing-Angebot mit Elektrofahrzeugen, die den zum Fahren benötigten Strom aus der Batterie des Gebäudes erhalten.
Oberbürgermeister Peter Feldmann sagte bei der Eröffnung des Gebäudes: „Frankfurt positioniert sich mit diesem Projekt erneut als Stadt der Energiewende und des wissenschaftlichen Fortschritts.“ Bundesbauministerin Barbara Hendricks erklärte: „In Frankfurts Zentrum bereichert dieser innovative Neubau das Stadtbild, schafft notwendigen bezahlbaren Wohnraum und erzeugt gleichzeitig mehr Energie als die Bewohner für Heizung, Warmwasser, Hausstrom und Mobilität verbrauchen. Damit übertrifft das Haus schon jetzt die hohen klima- und energiegerechten Anforderungen, die die Europäische Union ab 2021 für neue Wohngebäude vorsieht.“
#bild2 Manfred Hegger, Architekt des Aktiv-Stadthauses, unterstrich: „Das Projekt Aktiv-Stadthaus liefert den Beleg dafür, dass nachhaltiges Bauen und ansprechende Ästhetik kein Widerspruch sein müssen.“ Beim Bau sei auf eine Kombination aus gut gedämmter Gebäudehülle, effizienter Gebäudetechnik, regenerativen Energien und sparsamen Haushaltsgeräten gesetzt worden. „Wir machen deutlich, dass Klimaschutz ein ebenso anspruchsvolles wie attraktives Projekt sein kann“, sagte der frühere Inhaber des Lehrstuhls für Energieeffizientes Bauen an der Technischen Universität Darmstadt, der als Vordenker des energieeffizienten Bauens gilt.
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