Freitag, 22. November 2024

DollnsteinKaltes Netz sorgt für Wärme

[20.05.2015] In der bayerischen Marktgemeinde Dollnstein ist ein intelligentes Nahwärmenetz in Betrieb gegangen.
Die oberbayerische Gemeinde Dollnstein regelt ihre Energieversorgung über ein so genanntes kaltes Nahwärmenetz.

Die oberbayerische Gemeinde Dollnstein regelt ihre Energieversorgung über ein so genanntes kaltes Nahwärmenetz.

(Bildquelle: ratiotherm Heizung + Solartechnik GmbH)

Seit Herbst 2014 verfügt die Gemeinde Dollnstein über ein eigenes Nahwärmenetz – nun wurde es offiziell in Betrieb genommen. Im Mittelpunkt der Eröffnungsfeier stand die Vor-Ort-Begehung der Heizzentrale des Nahwärmenetzes. Herzstücke dieser Anlage sind zwei große Schichtspeicher: ein zentraler 27.000 Liter fassender Schichtspeicher mit einer Temperatur von 80 Grad sowie ein 15.000 Liter fassender Niedertemperatur-Speicher von 30 Grad. Sie werden mit Grundwasser aus dem Uferbereich der Altmühl gespeist, welches zuvor von den Solarthermie-Kollektoren auf dem Dach der Anlage erwärmt wird. Eine 440-Kilowatt-Wärmepumpe sorgt für die temperaturtechnische Aufbereitung des Grundwassers auf Heizungsniveau. Komplettiert wird die Heizzentrale durch ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie einen Gas- Spitzenlastkessel. Hinzu kommen in der Peripherie für jeden angeschlossenen Haushalt noch jeweils eine Wärmepumpe als Übergabestation sowie ein Speicher mit mindestens 300 Liter Fassungsvolumen. Verantwortlich für die Konzeption und Umsetzung des Systems ist ratiotherm. Wie das Unternehmen mitteilt, besteht die Besonderheit des System in der Variante des so genannten kalten Netzes. Hierbei wird in den Sommermonaten auf eine Netztemperatur zwischen 25 und 30 Grad abgesenkt und die niedrigere Sommerheizlast zu 100 Prozent über eine Solarthermie-Kombination abgedeckt. Hohe Netzverluste könnten in den Sommermonaten dadurch deutlich verringert werden. Mit dem Nahwärmenetz will die Gemeinde Dollnstein ihren Energieaufwand künftig um rund 70 Prozent vermindern. Der CO2-Ausstoß soll ebenfalls um 70 Prozent zurückgehen. Hierfür investierte die Gemeinde insgesamt 1,3 Millionen Euro.





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