Montag, 25. November 2024

IÖW-StudieBiomethan lohnt im Wärmemarkt

[05.05.2015] Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat eine Studie zu den Nutzungsmöglichkeiten von Biomethan im zukünftigen Energiesystem veröffentlicht. Ein Ergebnis: Der Einsatz in KWK-Anlagen ist derzeit nicht wirtschaftlich.

Eigentlich sind sich die Experten einige: Biomethan ist vielseitig einsetzbar und kann wichtige Funktionen im zukünftigen Energiesystem übernehmen. Es kann etwa Regelenergie im Stromnetz bereitstellen oder als Kraftstoff eingesetzt werden, wo Alternativen fehlen. Gegenüber Biogas weist es den Vorteil auf, dass es ins vorhandene Gasnetz eingespeist, dort gespeichert und zu geeigneten Nutzern transportiert werden kann. Viele Energieszenarien gehen daher auch für die Zukunft von relevanten Mengen an Biomethan aus. Bis 2014 wurden die Biogaserzeugung und -aufbereitung zu Biomethan indirekt durch das EEG vergütet. Der bis dahin stetige Zubau ist durch den Einschnitt in den Förderbedingungen zum Erliegen gekommen.
In einer nun veröffentlichten Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) werden die verschiedenen Biogas-Aufbereitungsverfahren aus ökologischer und ökonomischer Sicht verglichen und die Auswirkungen aus den sich veränderten Rahmenbedingungen durch die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) aufgezeigt. Die Studie ist ein Ergebnis aus dem Vorhaben „Optimierung des innovativen Einsatzes eines Membranverfahrens zur Aufbereitung von Biogas zur Einspeisung ins öffentliche Erdgasnetz (MEGAS)“. In dem Vorhaben wurde untersucht, welche Verfahren sich bei welchen Rahmenbedingungen eignen und inwiefern die Aufbereitung Vorteile gegenüber der Vor-Ort-Verstromung von Biogas hat.
Die Studie kommt nun zu dem Schluss, dass alle Verfahren im Vergleich zur fossilen Energieerzeugung Klimagase vermeiden können. Zudem seien die am Markt verfügbaren Aufbereitungsverfahren in der Lage kostendeckend zu arbeiten. Allerdings sei der Einsatz bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) derzeit nicht wirtschaftlich. Der Einschnitt in den Förderbedingungen durch die EEG-Novellierung gefährdet daher den bisher größten Absatzmarkt für Biomethan, schreiben die Autoren der Studie. Der Wärmemarkt für Haushaltskunden bleibe jedoch für mittlere und größere Anlagenkonzepte wirtschaftlich. Das Fazit der Studie: Da die Überlebensfähigkeit der Biogasaufbereitung nun von den Vermarktungsmöglichkeiten im Wärme- und Kraftstoffmarkt abhängt, sind die Entwicklungen der Rahmenbedingungen auf diesen Absatzmärkten in Zukunft von besonderer Bedeutung.





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