BadenovaKWK-Strom direkt vermarkten
Mit einem neuen Angebot zur Direktvermarktung von Strom aus Blockheizkraftwerken spricht das Unternehmen Badenova jetzt Stadtwerke und andere Anlagenbetreiber an. Schon heute können Anlagenbetreiber ihre KWK-Strommengen direkt vermarkten. Das geschieht, indem sie ins Netz des örtlichen Netzbetreibers einspeisen und dafür nach dem Kraftwärmekopplungsgesetz (KWKG) nach einem festgelegten Index eine Vergütung vom Netzbetreiber erhalten. Nach eigenen Angaben garantiert Badenova eine über diesem Index liegende Vergütung. Dafür vermarktet der kommunale Versorger die entsprechenden Strommengen selbst über die hauseigene Beschaffungsabteilung. Dieses Angebot gelte vorerst für Anlagen mit einer Leistung ab mindestens 200 Kilowatt elektrisch.
Der Vorteil für Badenova liege darin, dass der auf diese Weise erzeugte KWK-Strom unmittelbar in den eigenen Strommix einfließe und direkt vermarktet werden könne. Badenova will sich so weiter vom Einkauf von Graustrom lösen und das Ziel, möglichst bald komplett atomstromfrei zu sein, noch schneller erreichen. Kim Dethlof, bei Badenova zuständig das neue Angebot kwk-direkt, sieht noch weitere Perspektiven: „Wir können uns mit unserem Know-how im Bereich der dezentralen Einspeiser noch weitere Dienstleistungen vorstellen, etwa die Steuerung von Anlagen Dritter, eine optimierte Einspeisung, das Thema Pufferspeicher und vieles mehr.“
Denkbar seien auch Direktvermarktungsmodelle mit regionalem Bezug rund um eine Erzeugungsanlage. Wenn man den in einer solchen Anlage erzeugten Strom im Umkreis von weniger als 4,5 Kilometern vermarkte, falle keine Stromsteuer an. Damit könne für Kunden ein echter Preisvorteil erzielt werden. In ersten Pilotprojekten werde dieses Modell derzeit mit dem Betreiber einer landwirtschaftlichen Biogasanlage in der Nähe von Ulm und mit einem Stadtwerk in Bayern erprobt.
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