Mittwoch, 27. November 2024

Strom-MarktEngpässe möglich

[07.11.2014] Wenn die Energieeffizienz nicht deutlich erhöht wird, drohen dem deutschen Strom-Markt bereits ab dem Jahr 2023 Engpässe, warnt das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers.
Kohlekraftwerk Mehrum in Niedersachsen: Drohen dem deutschen Strom-Markt demnächst Engpässe?

Kohlekraftwerk Mehrum in Niedersachsen: Drohen dem deutschen Strom-Markt demnächst Engpässe?

(Bildquelle: Liza Litsch / pixelio.de)

Durch das Abschalten alter Kraftwerke und fehlender Neuinvestitionen droht bereits ab dem Jahr 2023 eine Kapazitätslücke im Strom-Markt – vorausgesetzt es gelingt nicht, den Stromverbrauch deutlich zu senken. Zu diesem Ergebnis gelangt das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) in einer aktuellen Studie, die im Rahmen des PwC-Energiewende-Outlook durchgeführt wurde. Die Studie analysiert, wie sich unterschiedliche Optionen zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit auf Kosten und Emissionen auswirken. „Die Energieeffizienz zu erhöhen, ist der beste und kostengünstigste Ansatzpunkt, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die mit der Energiewende verbundenen Umweltziele zu erreichen“, sagt Norbert Schwieters, der bei PwC den Bereich Energiewirtschaft leitet. „Allerdings steht das Thema in der politischen Diskussion zu sehr im Hintergrund. Gefragt sind klare Rahmenbedingungen und Konzepte zur Verbesserung der Energieeffizienz, um in stärkerem Maße als bisher Investitionen in innovative Technologien oder eine Anpassung des Verbraucherverhaltens voranzutreiben.“ Neben der hohen Bedeutung der Energieeffizienz zeigt die Studie, welche enormen Chancen die Verknüpfung von Strom- und Wärmemarkt bietet. So könnte die intensivere Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zur Schließung der Kapazitätslücke im Strom-Markt bis zum Jahr 2050 Kosten in Höhe von bis zu 30 Milliarden Euro einsparen und gleichzeitig den CO2-Ausstoß um 210 Millionen Tonnen verringern. Auch die Nutzung von Biomasse bietet sich laut PwC an. Im Gegensatz zur Windenergie und Photovoltaik könne sie auch bedarfsgerecht eingesetzt werden. Anders sehe es hingegen bei der Umwandlung von regenerativ erzeugtem Strom in Gas aus: Power to Gas könne unmittelbar keinen Beitrag leisten, die Kapazitätslücke zu schließen, weil eine Rückverstromung entsprechende Kapazitäten an Gaskraftwerken erfordere.



Stichwörter: Energieeffizienz, Politik


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