Samstag, 23. November 2024

FlottenversuchProjekt iZeus abgeschlossen

[27.06.2014] In dem interdisziplinären Forschungsprojekt iZEUS zeigen Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft Wege auf, wie sich Smart-Grid- und Smart-Traffic-Konzepte für die Entwicklung der Elektromobilität effektiv kombinieren lassen.
Zwei Jahre lang hat sich ein Forscher-Team im Projekt iZeus mit der Entwicklung von integrierten Smart-Grid- und Smart-Traffic-Konzepten beschäftigt.

Zwei Jahre lang hat sich ein Forscher-Team im Projekt iZeus mit der Entwicklung von integrierten Smart-Grid- und Smart-Traffic-Konzepten beschäftigt.

(Bildquelle: Markus Breig, KIT)

Die Ziele der Bundesregierung zum Ausbau der Elektromobilität sind ambitioniert: Eine Million Elektrofahrzeuge sollen bis zum Jahr 2020 auf Deutschlands Straßen fahren. Damit dieser Anspruch nicht von der Wirklichkeit überrollt wird, hat sich ein interdisziplinäres Forscher-Team zwei Jahre lang mit der Entwicklung von integrierten Smart-Grid- und Smart-Traffic-Konzepten beschäftigt. Von den Ergebnissen des Projekts „intelligent Zero Emission Urban System“ (iZEUS) konnte man sich am Dienstag (24. Juni 2014) in Stuttgart überzeugen. „iZEUS hat gezeigt, dass die Elektromobilität im urbanen Alltag funktionieren kann“, sagt Alexander Tettenborn vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), welches das Projekt finanziell unterstützt. „Mit einem ganzen Bündel von Lösungskonzepten zum Flotten- und Energie-Management, zu Mobilitäts- und Abrechnungsdiensten sowie zu netzschonenden Ladestrategien bringt iZEUS die Elektromobilität einen großen Schritt voran.“ Gleichzeitig leiste das Projekt einen wichtigen Beitrag für die Bewältigung der Energiewende.

Energie plus Mobilität

Das in iZEUS erarbeitete Konzept verbindet Verkehrs- und Energiesysteme, Roaming- und Abrechnungskonzepte miteinander und zielt auf eine optimierte Integration erneuerbarer Energiequellen sowie auf ein stabiles Energie- und Lade-Management. Die Projektpartner, darunter die Unternehmen EnBW Energie Baden-Württemberg und SAP, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie das Fraunhofer Institut, haben dazu eine Testflotte von rund 60 Elektrofahrzeugen mit einem neuen Navigationssystem ausgestattet und in einem Feldversuch erprobt. Laut den Projektteilnehmern berücksichtigt die Navigation bei der Routenführung die Reichweite des Fahrzeugs und zeigt dem Fahrer Ladestationen auf der Wegstrecke an. Die EnBW stellte dazu ihr gesamtes regionales Ladeverbundsystem mit über 600 Stationen in Baden-Württemberg zur Verfügung. Damit die Ladekosten für die Anwender so gering wie möglich bleiben, haben die Fraunhofer-Institute für System- und Innovationsforschung (ISI) und für Solare Energiesysteme (ISE) ein bidirektionales Ladegerät mit integrierter Funktion zur Echtzeit-Analyse von Verteilnetzen getestet. Das Konzept der Netzüberwachung durch das Fahrzeug zeige einen möglichen Weg, wie in Zukunft ohne schwer finanzierbare Ladeinfrastruktur intelligentes Laden zur besseren Integration von erneuerbaren Energien ermöglicht werden kann. In mehreren Wohnphasen konnte zudem das Energie-Management optimiert werden, so das Ergebnis. SAP und EnBW nahmen sich indes dem Flottenenergie-Management von Elektrofahrzeugen an: Um mögliche Lastverschiebungspotenziale automatisiert zu berechnen und diese Informationen an das Flottenenergie-Management weitergeben zu können, installierten die Projektpartner an verschiedenen Standorten intelligente Lademöglichkeiten. Um den Schwankungen des Energieangebots durch eine intelligente Anpassung der Ladeintensität zu begegnen, entwickelte der Daimler-Konzern Standards des gesteuerten Ladens in Fahrzeugen. Zudem kam ein stationärer Lithium-Ionen-Batteriespeicher des IT-Spezialisten ads-tec zum Einsatz. Solche Speicher sollen laut den Projektbeteiligten künftig erneuerbare Energien in das Energiesystem integrieren, die Regelleistung, Spannung und Last im Netz selbstständig steuern sowie als virtueller Speicher für zahlreiche Nutzer dienen.
„Mit iZEUS ist die Elektromobilität beim Kunden angekommen“, fasst Uwe Fritz von der EnBW, die Ergebnisse des Forschungsprojekts zusammen. Das Pilotprojekt habe Partnerschaften von Ladeverbundsystemen geschaffen und somit den Ausbau der Infrastruktur in der Fläche vorangetrieben. Zudem habe es den Kunden Fahrzeuge mit maßgeschneiderten Navigations- und diskriminierungsfreien Zugangssystemen näher gebracht. „Kurz: iZEUS hat wichtige und richtige Signale für die Realisierbarkeit der Elektromobilität gesetzt.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Elektromobilität

Bremen: Stadtreinigung präsentiert neue E-Flotte

[20.11.2024] Die Bremer Stadtreinigung hat erstmals seine Flotte von Elektrofahrzeugen vorgestellt, die zur Straßenreinigung und Abfallsammlung eingesetzt werden. Mit dieser Maßnahme wird ein entscheidender Beitrag zur Klimaneutralität der Stadt bis 2038 angestrebt. mehr...

Bis zum Jahr 2025 soll die Hälfte der Busflotte in Konstanz elektrisch fahren.

BMDV: Förderung von E-Bussen

[15.11.2024] Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr zieht Bilanz zum Förderprogramm „Alternative Antriebe von Bussen im Personenverkehr“. Für das Programm stehen rund 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung, rund 250 Verkehrsunternehmen haben bisher Fördermittel erhalten. mehr...

m8mit: Abrechnung diverser Ladeparks

[14.11.2024] Mit seiner cloudbasierten Abrechnungslösung für E-Mobilität begleitet m8mit gemeinsam mit den Unternehmen Autostrom plus und Westfalen Weser Ladeservice die Inbetriebnahme der ersten Ladepunkte des Deutschlandnetzes an der Autobahn. mehr...

Das Bild zeigt eine Frau an einer Ladesäule von EWE.

Netzdienliches Laden: CLS ON integriert Testprozesse

[12.11.2024] Ein neuer Prozess zum netzdienlichen Laden, der von EWE Netz mit Unterstützung von GWAdriga entwickelt wurde, ist in das Projekt CLS ON eingeflossen. Dies ermöglicht den flächendeckenden Einsatz von Steuergeräten zur stabilen und effizienten Steuerung von Elektrofahrzeugen. mehr...

Baden-Württemberg: Neue Förderprogramme für Elektro-Lkw

[31.10.2024] Baden-Württemberg unterstützt jetzt den Umstieg auf klimafreundliche Elektro-Lkw mit neuen Förderprogrammen. Das Land bietet finanzielle Anreize für Fahrzeuge und Lade-Infrastruktur, um das Ziel einer klimaneutralen Güterverkehrslogistik bis 2030 zu fördern. mehr...

Kaiserslautern: Stadt setzt auf Elektrobusse

[29.10.2024] Ab Mitte 2025 sollen die ersten Elektrobusse in Kaiserslautern im Einsatz sein. Mit der schrittweisen Einführung von 16 batteriebetriebenen Bussen leistet die Stadt einen wichtigen Beitrag zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität und zur Reduktion von CO2-Emissionen im öffentlichen Nahverkehr. mehr...

Personen vor einer Schnellladesäule in Düsseldorf

Düsseldorf: Superschnell laden

[18.10.2024] Im Rahmen des Projekts Multi-Mo-DUS sollen in Düsseldorf bis 2026 insgesamt 18 Mobilitätsstationen mit superschnellen Ladesäulen erreichtet werden. Die erste wurde jetzt in Betrieb genommen. mehr...

Grafik zum Speicherpotenzial bidirektional-fähiger E-Autos

E.ON: Speicherpotenzial von E-Autos nutzen

[15.10.2024] Eine Schwarmbatterie aus Elektroautos, die vorbereitet sind für das bidirektionale Laden, könnte rechnerisch die Stromproduktion von mehreren Gaskraftwerken ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Potenzialanalyse von E.ON Deutschland. mehr...

Elektrobus der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm.

Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU): 46 neue Elektrobusse bis 2027

[15.10.2024] Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) beschaffen bis zum Jahr 2027 46 neue Elektrobusse. Über die Hälfte ihrer Stadtbusse werden dann emissionsfrei betrieben. Die neuen Fahrzeuge sollen bis zum Inkrafttreten des neuen Nahverkehrsplans der SWU vollständig in Betrieb sein und unter anderem bessere Taktungen ermöglichen. mehr...

Das Bild zeigt einen Schnelllader in der Tiefgarage eines REWE-Markts.

Mainova: Laden bei REWE

[08.10.2024] Mainova und REWE haben ihr gemeinsames Schnellladenetz für Elektroautos in Frankfurt am Main erweitert. Im August wurden zehn neue Ladepunkte an mehreren REWE-Standorten in Betrieb genommen. mehr...

Elektromobilität auf dem Land: Wegen Sprakebülls klimafreundlicher Mobilität wurde die Gemeinde Klimakommune des Monats.

Sprakebüll: E-Autos in Nordfriesland

[27.09.2024] Die AEE zeichnet im September 2024 Sprakebüll als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist die klimafreundliche Mobilität der nordfriesischen Gemeinde. mehr...

Bei Ultraschnelllader (HPC) verzeichnet der BDEW-Elektromobilitätsmonitor ein besonders starkes Wachstum.

BDEW-Elektromobilitätsmonitor: Lade-Infrastruktur wächst

[24.09.2024] Die Lade-Infrastruktur in Deutschland wächst weiter stark: Im ersten Halbjahr 2024 wurden über 16.000 neue öffentliche Ladepunkte installiert. Gleichzeitig ist die Auslastung der Ladepunkte mit durchschnittlich 14,5 Prozent nach wie vor gering. mehr...

Bremen: Strategie für Lade-Infrastruktur

[06.09.2024] Der Bremer Senat hat jetzt eine Strategie für den Ausbau der Lade-Infrastruktur im öffentlichen Raum beschlossen. Ziel ist es, E-Autos in allen Stadtteilen sozial gerecht mit Ladestationen zu versorgen. Ein entscheidendes Konzept ist die Definition von Suchräumen für Ladepunkte. mehr...

Ein neues Pilotprojekt in Kassel untersucht die Nutzung von bidirektionalem Laden im Kontext der Energie- und Mobilitätswende.

Kassel: Pilotprojekt zum bidirektionalen Laden

[28.08.2024] Ein neues Pilotprojekt in Kassel untersucht die Nutzung von bidirektionalem Laden im Kontext der Energie- und Mobilitätswende. Es soll zeigen, wie Elektrofahrzeuge nicht nur Strom laden, sondern auch ins Netz zurückspeisen können, um Netzstabilität zu fördern und Kosten zu senken. mehr...

Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (2.v.l.) nimmt einen Ladepunkt an einer Straßenlaterne in Betrieb.

Braunschweig: Laden an Laternen

[07.08.2024] An 17 Straßenlaternen in Braunschweig können künftig Elektroautos aufgeladen werden. Das Pilotprojekt bietet Bürgern ohne eigenen Stellplatz eine neue Lademöglichkeit. mehr...