WeltklimaratReaktionen auf dritten Bericht
Die international vereinbarte Obergrenze von maximal zwei Grad kann mit ambitionierter Klimapolitik eingehalten werden. Das meldet das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit Blick auf den jetzt vorgelegten dritten Teilbericht des Weltklimarats IPCC. Der Bericht widmet sich den Treibhausgasemissionen. „Wir müssen jetzt alles daran setzen, im Klimaschutz beherzt voran zu gehen. Deutschland kann dabei eine wichtige Rolle spielen, wenn wir der Welt am praktischen Beispiel zeigen, dass Klimaschutz in einem Industrieland funktioniert“, sagt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). „Auf nationaler Ebene wollen wir nun in allen Bereichen nach den effizientesten Lösungen für den Klimaschutz suchen, um unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Auf internationaler Ebene ist es wichtig, dass in diesem und nächsten Jahr die Weichen für ein verbindliches, weltweites Abkommen für die Zeit nach 2020 gestellt werden.“ Europa muss laut Hendricks hier die Führung übernehmen. „Darum wollen wir so schnell wie möglich ein EU-weites Klimaziel von mindestens 40 Prozent bis 2030 festlegen. Der Bericht des Weltklimarats zeigt, dass erneuerbare Energien und Energieeffizienz zentrale Bausteine für mehr Klimaschutz sind. Darum brauchen wir auch eigene Ziele für diese beiden Bereiche.“ Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) ergänzt: „Der Bericht der IPCC-Wissenschaftler zeigt: Die Klimaforschung und die Forschung für die Energiewende müssen mit Hochdruck fortgeführt werden.“
Klimaschutz ist Wertschöpfung vor Ort
Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sieht mit dem Bericht das Gerücht, dass wirtschaftliche Dynamik und ein stärkerer Klimaschutz sich gegenseitig ausschließen, eindrucksvoll widerlegt. „Die lokale Anpassung an den Klimawandel und auch der kommunale Klimaschutz sind konkrete Wertschöpfungen vor Ort“, sagt Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen). „Sie fördern Innovationen, sichern und bringen Arbeitsplätze zum Beispiel im Handwerk oder der Landwirtschaft. Nichts zu tun würde uns langfristig viel mehr kosten als jetzt endlich aktiv zu werden.“ Der stärkere Ausbau der erneuerbaren Energieträger ist laut dem hessischen Ministerium die Kernforderung des Teilberichts. Der Schwerpunkt liege dabei auf Wind- und Sonnenkraft. Ebenso wichtig sei die effiziente Energienutzung. „In Hessen kann und muss noch viel mehr getan werden, um den Energieverbrauch in Häusern, industriellen Anlagen und dem Straßenverkehr zu senken“, sagt Hinz. Jetzt wieder die Karte des angeblich sauberen Atomstroms zu spielen sei dabei absurd. Deutschland habe den Ausstieg ein für alle Mal beschlossen. „Wir müssen uns jetzt auf den Ausbau der erneuerbaren Energieträger konzentrieren – darin liegt die Zukunft.“ Die Bundesregierung sollte die Aussagen des Teilberichts laut Hinz als klare Handlungsanweisung betrachten. „Die bisher gemachten Vorschläge des Bundes zur Klima- und Energiepolitik bis 2030 greifen zu kurz.“ Es brauche jetzt feste und verbindliche Ziele für erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
EU in der Pflicht
Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bewertet den dritten IPCC-Teilbericht als fundierte Grundlage für die anstehenden Entscheidungen der Klimapolitik. „Die heute vorgestellten Ergebnisse machen deutlich, dass dringend ein ambitionierter und verlässlicher politischer Rahmen für CO2-Minderungsmaßnahmen benötigt wird. Nur so ist ein effektiver und wirksamer Klimaschutz erreichbar“, so Müller. Dazu müsse die EU mit einem ambitionierten CO2-Reduktionsziel von mindestens 40 Prozent und einem Erneuerbare-Energien-Ziel von mindestens 27 Prozent für 2030 vorangehen.
BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus
[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...
Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen
[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...
Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten
[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...
Energieblogger: Energiewende in Krisenzeiten
[05.11.2024] Wie kann man Menschen trotz globaler Krisen und Konflikte für die Energiewende gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 12. Barcamp Renewables Mitte November in Kassel. mehr...
Stuttgart: Status zur Wärmeplanung
[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...
EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen
[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...
Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf
[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...
AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken
[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...
Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen
[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...
Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren
[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...
Studie: Elektrifizierung im Fokus
[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...
Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen
[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...
Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung
[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...
Rheinland-Pfalz: Potenzialregionen für Wasserstoff
[08.10.2024] Eine aktuelle Studie des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zeigt, dass es in Rheinland-Pfalz vielversprechende Regionen für die Produktion von grünem Wasserstoff gibt. mehr...
Regionale Zusammenarbeit: EnergieRegion Göttingen gegründet
[08.10.2024] Mit der Gründung der EnergieRegion Göttingen soll der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Die Gesellschaft, an der Stadt, Landkreis, Stadtwerke und EAM beteiligt sind, schafft die Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung. Bürger und Kommunen können sich aktiv beteiligen. mehr...