Donnerstag, 7. November 2024

Bundesverband eMobilitätBrief an Sigmar Gabriel

[07.04.2014] Energie- und Mobilitätswende müssen gemeinsam gedacht und angepackt werden. Das ist eine Forderung im offenen Brief des Bundesverbands eMobilität. Demnach hält der Verkehrssektor unter anderem wesentliche Lösungen bereit, die bislang zu wenig Beachtung finden.

In einem offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) macht der Bundesverband eMobilität auf die Bedeutung des Verkehrssektors bei der Energiewende aufmerksam. Der Verkehrssektor habe in Deutschland einen Anteil am Endenergieverbrauch von etwa 30 Prozent. Auch der Anteil des Verkehrs am CO2-Ausstoß sei mit circa 20 Prozent erheblich. „Berücksichtigt man zudem die seit Jahren steigende Verkehrsleistung, so machen die Zahlen deutlich: Ohne den Verkehrssektor geht es nicht – Energie- und Mobilitätswende müssen gemeinsam gedacht und angepackt werden.“ Der Verband fordert zum einen eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen im Verkehr. Elektromobilität auf Basis erneuerbarer Energien könne dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern. Auch zur Energieautarkie sowie zum Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesrepublik könne sie beitragen. „Zum anderen hält der Verkehrssektor auch spannende technische Lösungen für die Energiewende bereit, die bisher zu wenig Beachtung finden“, heißt es in dem Schreiben weiter. „So bergen zum Beispiel intelligente Stromnetze in Verbindung mit rückspeisefähigen Elektrofahrzeugen das Potenzial, die Lastspitzen regenerativer Stromerzeugung abzupudern, indem sie als mobile Energiespeicher fungieren.“ Aktuell vermisse die Branche ein klares Bekenntnis zur Energie- und Mobilitätswende. „Forderungen aus den Reihen der großen Koalition, die umstrittene Fracking-Technik als Alternative zu russischem Gas in Betracht zu ziehen, sind die völlig falsche Antwort auf die Energiefrage. Vielmehr sollte das Ziel sein, so schnell wie möglich unabhängig von fossilen Rohstoffen gleich welcher Herkunft zu werden.“

Konkrete Forderungen

Der Bundesverband fordert in dem Schreiben deshalb, dass der Verkehrssektor viel stärker als bislang im Sinne einer ganzheitlichen Lösung in die Energiewende einbezogen wird. Ein geschlossenes, engagiertes Auftreten aller an der Energie- und Mobilitätswende beteiligten Ministerien sei ebenfalls erforderlich. „Leider beobachten wir in der politischen Praxis, dass häufig streng nach Zuständigkeit der Ministerien wichtige Teilaspekte der Mobilitätswende ausgeblendet werden oder Kompetenzgerangel sachdienliche Lösungen verzögert oder gar verhindert“, so der Bundesverband.
Da die Finanzierung aus dem Energie- und Klimafonds nicht funktioniere, müssen außerdem die Fördermittel für E-Mobilitätsprojekte wieder aus dem Bundeshaushalt kommen. Eine öffentliche Beschaffungsinitiative, die Bund, Länder und Kommunen bei der Umstellung ihrer Fuhrparks auf saubere Antriebe unterstützt ist eine weitere Forderung in dem Schreiben.
Die jüngst bekannt gewordenen Pläne zur Verabschiedung eines Elektromobilitätsgesetzes sind laut Verbandsangaben grundsätzlich begrüßenswert und ein Schritt in die richtige Richtung. „Nach einer langen Phase des Beinahestillstands im Bereich Elektromobilität drängen wir nun nachdrücklich auf eine schnelle Umsetzung der Pläne, damit den vielfachen Ankündigungen auch endlich sichtbare Taten folgen.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Elektromobilität

Baden-Württemberg: Neue Förderprogramme für Elektro-Lkw

[31.10.2024] Baden-Württemberg unterstützt jetzt den Umstieg auf klimafreundliche Elektro-Lkw mit neuen Förderprogrammen. Das Land bietet finanzielle Anreize für Fahrzeuge und Lade-Infrastruktur, um das Ziel einer klimaneutralen Güterverkehrslogistik bis 2030 zu fördern. mehr...

Kaiserslautern: Stadt setzt auf Elektrobusse

[29.10.2024] Ab Mitte 2025 sollen die ersten Elektrobusse in Kaiserslautern im Einsatz sein. Mit der schrittweisen Einführung von 16 batteriebetriebenen Bussen leistet die Stadt einen wichtigen Beitrag zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität und zur Reduktion von CO2-Emissionen im öffentlichen Nahverkehr. mehr...

Personen vor einer Schnellladesäule in Düsseldorf

Düsseldorf: Superschnell laden

[18.10.2024] Im Rahmen des Projekts Multi-Mo-DUS sollen in Düsseldorf bis 2026 insgesamt 18 Mobilitätsstationen mit superschnellen Ladesäulen erreichtet werden. Die erste wurde jetzt in Betrieb genommen. mehr...

Grafik zum Speicherpotenzial bidirektional-fähiger E-Autos

E.ON: Speicherpotenzial von E-Autos nutzen

[15.10.2024] Eine Schwarmbatterie aus Elektroautos, die vorbereitet sind für das bidirektionale Laden, könnte rechnerisch die Stromproduktion von mehreren Gaskraftwerken ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Potenzialanalyse von E.ON Deutschland. mehr...

Elektrobus der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm.

Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU): 46 neue Elektrobusse bis 2027

[15.10.2024] Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) beschaffen bis zum Jahr 2027 46 neue Elektrobusse. Über die Hälfte ihrer Stadtbusse werden dann emissionsfrei betrieben. Die neuen Fahrzeuge sollen bis zum Inkrafttreten des neuen Nahverkehrsplans der SWU vollständig in Betrieb sein und unter anderem bessere Taktungen ermöglichen. mehr...

Das Bild zeigt einen Schnelllader in der Tiefgarage eines REWE-Markts.

Mainova: Laden bei REWE

[08.10.2024] Mainova und REWE haben ihr gemeinsames Schnellladenetz für Elektroautos in Frankfurt am Main erweitert. Im August wurden zehn neue Ladepunkte an mehreren REWE-Standorten in Betrieb genommen. mehr...

Elektromobilität auf dem Land: Wegen Sprakebülls klimafreundlicher Mobilität wurde die Gemeinde Klimakommune des Monats.

Sprakebüll: E-Autos in Nordfriesland

[27.09.2024] Die AEE zeichnet im September 2024 Sprakebüll als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist die klimafreundliche Mobilität der nordfriesischen Gemeinde. mehr...

Bei Ultraschnelllader (HPC) verzeichnet der BDEW-Elektromobilitätsmonitor ein besonders starkes Wachstum.

BDEW-Elektromobilitätsmonitor: Lade-Infrastruktur wächst

[24.09.2024] Die Lade-Infrastruktur in Deutschland wächst weiter stark: Im ersten Halbjahr 2024 wurden über 16.000 neue öffentliche Ladepunkte installiert. Gleichzeitig ist die Auslastung der Ladepunkte mit durchschnittlich 14,5 Prozent nach wie vor gering. mehr...

Bremen: Strategie für Lade-Infrastruktur

[06.09.2024] Der Bremer Senat hat jetzt eine Strategie für den Ausbau der Lade-Infrastruktur im öffentlichen Raum beschlossen. Ziel ist es, E-Autos in allen Stadtteilen sozial gerecht mit Ladestationen zu versorgen. Ein entscheidendes Konzept ist die Definition von Suchräumen für Ladepunkte. mehr...

Ein neues Pilotprojekt in Kassel untersucht die Nutzung von bidirektionalem Laden im Kontext der Energie- und Mobilitätswende.

Kassel: Pilotprojekt zum bidirektionalen Laden

[28.08.2024] Ein neues Pilotprojekt in Kassel untersucht die Nutzung von bidirektionalem Laden im Kontext der Energie- und Mobilitätswende. Es soll zeigen, wie Elektrofahrzeuge nicht nur Strom laden, sondern auch ins Netz zurückspeisen können, um Netzstabilität zu fördern und Kosten zu senken. mehr...

Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (2.v.l.) nimmt einen Ladepunkt an einer Straßenlaterne in Betrieb.

Braunschweig: Laden an Laternen

[07.08.2024] An 17 Straßenlaternen in Braunschweig können künftig Elektroautos aufgeladen werden. Das Pilotprojekt bietet Bürgern ohne eigenen Stellplatz eine neue Lademöglichkeit. mehr...

Bonn: 400. öffentlicher Ladepunkt in Betrieb

[05.08.2024] SWB Energie und Wasser hat in Bonn den 400. öffentlichen Ladepunkt in Betrieb genommen. Die neue Ladestation in Bonn-Plittersdorf entstand auf Wunsch der Anwohner und markiert einen bedeutenden Fortschritt im Ausbau des öffentlichen Ladenetzes. mehr...

Verkehrsunternehmen in Suhl

Thüringen: Förderung emissionsfreier Busse

[02.08.2024] In Thüringen werden in den kommenden Jahren rund 48 emissionsfreie Busse im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt. Das Energieministerium fördert diese Initiative mit Landes- und EU-Mitteln. mehr...

Frankfurt am Main: Weiterer Ausbau der Lade-Infrastruktur

[23.07.2024] Am Stadion am Brentanobad in Frankfurt am Main wurden kürzlich acht neue Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen. Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen von Mainova und der Stadt, die Lade-Infrastruktur im Stadtgebiet zu verbessern und die Elektromobilität zu fördern. mehr...

Die Stadt Frankfurt am Main setzt den Ausbau seiner E-Lade-Infrastruktur weiter fort.

Frankfurt am Main: Bedarfsanalyse veröffentlicht

[17.07.2024] Das Mobilitätsdezernat Frankfurt am Main hat eine umfassende Bedarfsanalyse zur E-Lade-Infrastruktur im öffentlichen Raum veröffentlicht. Demnach ist eine flächendeckende Versorgung nur durch Kooperationen mit Arbeitgebern und Wohnungsunternehmen möglich. mehr...