Freitag, 22. November 2024

StudieDeutschlands Stromrechnung senken

[21.03.2014] Mehr Energieeffizienz würde die Energiewende in Deutschland deutlich günstiger machen. Laut einer Studie sind Einsparungen von bis zu 20 Milliarden Euro pro Jahr möglich. Auch der Netzausbau könnte deutlich verringert werden.
Die Initiative Agora Energiewende hat eine Studie über die positiven Effekte auf den deutschen Stromsektor veröffentlicht.

Die Initiative Agora Energiewende hat eine Studie über die positiven Effekte auf den deutschen Stromsektor veröffentlicht.

(Bildquelle: www.agora-energiewende.de)

Mehr Energieeffizienz kann die Energiewende deutlich günstiger machen. Das geht aus einer Studie der Initiative Agora Energiewende hervor. „Energie die nicht verbraucht wird, muss nicht produziert, transportiert und bezahlt werden“, erklärt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Würde das Stromsparziel aus dem Energiekonzept von 2010 umgesetzt, führte dies zu jährlich steigenden Einsparungen, die im Jahr 2035 insgesamt zwölf Milliarden Euro erreichen.“ In der Studie sind die Stromgestehungs- und Systemkosten innerhalb Deutschlands berechnet worden, um Effizienzgewinne beziffern zu können. Demnach zahlt sich mehr Energieeffizienz von Jahr zu Jahr stärker aus. Im Jahr 2050 könnten somit zwischen 15 und 28 Milliarden Euro eingespart werden. Zudem könnte der Netzausbau im Übertragungsnetz bis dahin von etwa 8.500 auf etwa 4.000 Kilometer reduziert werden. Wie Agora Energiewende mitteilt, ist in der Studie erstmals ein Wert für jede eingesparte Kilowattstunde ermittelt worden. „Die eingesparte Kilowattstunde ist die günstigste“, sagt Friedrich Seefeldt von der Prognos AG. „Erstmalig können wir dieser Aussage jetzt einen Preis beimessen: Demnach bewirkt jede eingesparte Kilowattstunde Strom eine Kosteneinsparung im Stromsystem zwischen 11 und 15 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2035.“ Die Kosten, um diese Einsparungen zu erzielen, seien bei vielen Effizienzmaßnahmen wesentlich niedriger. Die Studie beziffert außerdem die Einsparpotenziale bei CO2-Emissionen und bei Importkosten für Brennstoffe. Demnach können im Jahr 2020 die CO2-Emissionen um neun Millionen Tonnen reduziert werden. Dafür muss der Stromverbrauch um zehn Prozent sinken. Zudem könne Deutschland im Jahr 2020 Kohle- und Gasimporte im Wert von 1,2 Milliarden Euro sparen.
Die Studie „Positive Effekte von Energieeffizienz auf den deutschen Stromsektor“ hat die Prognos AG und das Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen erstellt. Das Projekt ist in Kooperation mit der European Climate Foundation (ECF) und dem Regulatory Assistance Project (RAP) durchgeführt worden.





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