EEG-ReformKorrekturen erwünscht

In Berlin debattierten die Länderchefs über den Entwurf zur geplanten Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Korrekturvorschläge fielen verhalten aus.
(Bildquelle: Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund)
In Berlin trafen sich vergangene Woche (13. März 2014) die Regierungschefs der einzelnen Länder zur Ministerpräsidentenkonferenz, um unter anderem über die Energiewende und die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu diskutieren. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) bezeichnete den vom Bund vorgelegten Entwurf zur Reform des EEG als einen konstruktiven Beitrag für eine kosteneffiziente Weiterentwicklung des Förderrahmens beim Ausbau erneuerbarer Energien. Dennoch herrsche Änderungsbedarf: „Das EEG muss mit Blick auf die Verteilung seiner finanziellen Lasten dringend überarbeitet und stärker marktorientiert und vor allem auch europarechtskonform ausgestaltet werden“, so der Ministerpräsident. Das von der EU-Kommission eingeleitete Beihilferechtsverfahren fordere die Länder gerade mit Blick auf die stromintensiven Unternehmen ganz besonders.
Anpassungen sind notwendig
Deutlichere Worte zum gegenwärtigen Stand der EEG-Reform fand indes der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen): „Sollte der von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgelegte Gesetzentwurf unverändert beschlossen werden, dann wird der Erfolg der Energiewende in Hessen gefährdet“, warnte Al-Wazir im hessischen Landtag. Der Bau von dringend benötigten Windkraftanlagen in den hessischen Vorrangflächen müsse sich auch künftig lohnen. Al-Wazir erinnerte daran, dass Windkraft im Binnenland die kostengünstigste Form der erneuerbaren Energien sei. „Ausgerechnet hier den Ausbau mit übertriebenen Kürzungen zu hemmen – das kann niemand ernsthaft wollen“, so der Wirtschaftsminister weiter.
Das Wirtschaftsministerium in Thüringen sieht indes Anpassungen im Bereich Bioenergie und der Eigenverbrauchsregelungen für notwendig. „Eine Totalblockade darf es bei diesem Thema nicht geben“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Uwe Höhn (SPD). Wirtschaft und Verbraucher erwarteten, dass die Politik sich auf einen Kompromiss einige und den weiteren Kostenanstieg bremse. Die Rahmenbedingungen im Bereich der Biomassenutzung gegenüber den jetzigen Regelungen müssten verbessert werden. „Die Bioenergie ist eine grundlastfähige und regelbare Technologie, die für das Gelingen der Energiewende gebraucht wird“, so Höhn.
Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) forderte, gerade beim Eigenstrom den Vertrauensschutz nicht in Frage zu stellen. „Eine Vielzahl von Unternehmen haben erhebliche Investitionen in hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen getätigt und darauf vertraut, dass diese von keinen weiteren Umlagen belastet werden. Das muss auch so bleiben“, betonte die Ministerin.
Noch ganz am Anfang
Für die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) handelt es sich bei der geplanten Reform des EEG nicht um das vorläufige Ende der Bemühungen, sondern um den Anfang eines längeren Prozesses. Auf einem Fachkongress in Saarbrücken hat sie sich für ein neues Marktdesign im Energiebereich ausgesprochen. Ziel sei es, den regenerativen Energieformen eine neue Rolle zu geben. „Mit dem EEG haben wir die Erneuerbaren zu einer etablierten Säule der Energieversorgung gemacht. Die Phase der Einführung geht zu Ende, jetzt beginnt die Phase der Integration“, so Rehlinger. Die EEG-Novelle sei eine Mammutaufgabe, aber auch nur ein Baustein, dem weitere folgen müssten. Aus Sicht des Saarlandes sollten begleitende Komponenten wie die verstärkte Nutzung intelligenter Netze über zeitvariable Tarife, Speicheroptionen und die Nutzung von Kapazitätsmechanismen zur Netzstabilisierung künftig eine Rolle spielen.
Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?
[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...
Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik
[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung
[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...
BEE: Strombedarf bleibt hoch
[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...
BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende
[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...
Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA
[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...
Interview: Weiterbildung als Renditebringer
[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...
Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel
[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...
Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation
[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...
VKU: Neustart der Energiewende gefordert
[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...
Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung
[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie
[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...
EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal
[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...
BDEW: Verband fordert klare Energiepolitik
[24.02.2025] Nach der gestrigen Bundestagswahl zeichnet sich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD ab. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, mahnt zügige Verhandlungen an und fordert eine entschlossene Energiepolitik. mehr...
dena: Klare Regeln für die Energiewende
[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...