Offshore-WindenergieArtenvielfalt steigt
Die Offshore-Windenergie ist nicht unumstritten. Neben den hohen Kosten befürchten die Experten schon seit längerer Zeit tiefgreifende Einschnitte in das Ökosystem. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat nun in einer Studie Entwarnung gegeben. Demnach können Offshore-Windparks für die Artenvielfalt in einer Region sogar förderlich sein. Im Rahmen eines Forschungsprojekts ermittelten die Experten des BSH das Vorkommen von Vögeln, Meeressäugern, Fischen und Bodenlebewesen im Windpark Alpha Ventus vor der Insel Borkum. „Wir freuen uns, dass es keine negativen Auswirkungen auf die Meeresumwelt gegeben hat. Das ist eine gute Nachricht für die weitere Entwicklung,“ sagt Monika Breuch-Moritz, Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie, das die ökologische Begleitforschung geleitet und koordiniert hat. Laut BSH bilden sich an den Fundamenten der Offshore-Windenergieanlagen künstliche Riffs, an denen sich Muscheln, Seeanemonen und Seelilien sowie Seesterne ansiedeln. Größere Artenvielfalt gebe es auch bei den Fischen. Als neue Ansiedelungen wurden Seebull, Makrele und Leierfisch verzeichnet.
Der oft befürchtete Vogelschlag blieb laut BSH ebenfalls aus. Die Bewegungen und Beleuchtungen der Windenergieanlagen in den Offshore-Windparks scheinen die Vögel zu verscheuchen. Das senke das Kollisionsrisiko erheblich. Hinzu komme, dass die Zugvögel breitflächig ohne besondere Zugstrassen über die Nordsee fliegen, da sie nicht an Rastplätze oder thermische Gegebenheiten gebunden sind. Ungeklärt sei aber noch die Kollisionsgefahr bei schweren Wetterlagen, die für die Vögel unerwartet auftreten.
Die Forschungsergebnisse sind in einer Datenbank hinterlegt, die als Grundlage für langfristige Untersuchungen und Analysen von marinen Lebensräumen dient. Zudem legt das BSH auf Basis der Untersuchungsergebnisse einen Standard (StUK4) fest, der für die Erbauer von Offshore-Windenergieanlagen künftig verbindlich sein soll.
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