Dienstag, 24. Dezember 2024

SüwagKonzession zweiter Klasse

[24.09.2013] Eine neue Strategie bei Konzessionsverfahren zahlt sich für die Süwag offenbar aus. Nun vermeldet der Energieversorger eine Re-Rekommunalisierung.
Der Energieversorger Süwag hat eine verlorengegangene Konzession vom Überlandwerk Groß-Gerau zurückgeholt.

Der Energieversorger Süwag hat eine verlorengegangene Konzession vom Überlandwerk Groß-Gerau zurückgeholt.

v.l.: Bürgermeister Gregor Sommer und Süwag-Chef Knut Zschiedrich bei der Vertragsunterzeichnung in Wehrheim.

(Bildquelle: RWE)

Der zum RWE-Konzern gehörende Frankfurter Energieversorger Süwag hat eine verlorengegangene Konzession praktisch zurückgeholt. Im Jahr 2008 hatte das Überlandwerk Groß-Gerau (ÜWG), eine Tochter der Stadtwerke Mainz, den Zuschlag für die Konzession der Gemeinde Wehrheim erhalten. Allerdings blieb das Stromnetz bei der Süwag, weil trotz mehrerer gerichtlicher Verfahren keine Einigung über dessen Wert erzielt werden konnte. Nun haben beide Unternehmen eine Lösung gefunden: Die Süwag verpachtet das Eigentum am Stromnetz an ÜWG, und ÜWG verpachtet den Betrieb zurück an die Süwag. Der Vertrag läuft bis zum Jahr 2018, dann wird die Konzession neu ausgeschrieben.
Christoph Marx, Leiter Kommunen und Konzessionen bei RWE Deutschland, bewertete die Einigung so: „Das ist ein sehr ermutigendes Signal für die vielen Fälle, in denen der Netzübergang nach Konzesionsverlust in der Schwebe ist.“ Bürgermeister Gregor Sommer begründete seine Unterschrift unter einen neuen Straßenbeleuchtungsvertrag und einen Konsortialvertrag für eine optionale gemeinsame Gesellschaft mit der Süwag so: „Wir sind 2008 von der Süwag weggegangen, weil für uns die Bedingungen nicht mehr gestimmt haben. Mittlerweile hat sich bei der Süwag eine Menge verändert.“ Nach eigenen Angaben hat die Süwag-Führung bei Konzessionsverfahren eine neue Strategie entwickelt, die grüner und kommunaler sei. Es gebe nun neue, flexible Konzessionsangebote, die Süwag sei nun auch bereit, die Stromversorgung in gemeinsamen Netzgesellschaften unter kommunaler Führung zu organisieren. Seither sei nur noch knapp eine Handvoll der über 350 Konzessionen verlorengegangen. In rund 15 Fällen seien gemeinsame Netzgesellschaften gegründet worden.





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