Freitag, 18. April 2025

EEG-ReformEine solide Basis?

[20.09.2013] Im Gespräch mit dem Handelsblatt fordert BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber einen Kurswechsel bei der Umsetzung der Energiewende. Die bisherige Förderpraxis lehnt er ab.
BDI-Hauptgeschäftsführer Dr. Markus Kerber kritisiert den Fortgang der Energiewende und schlägt einen Kurswechsel vor.

BDI-Hauptgeschäftsführer Dr. Markus Kerber kritisiert den Fortgang der Energiewende und schlägt einen Kurswechsel vor.

(Bildquelle: Bundesverband Deutscher Industrie (BDI))

Die Debatte um die Ausrichtung der Energiewende geht in eine neue Runde. Nachdem sich Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sowie Ullrich Grillo vom Bundesverband Deutscher Industrie (BDI) kritisch zur jetzigen Situation der Energiewende in Deutschland geäußert haben (17000+wir berichteten), legt nun auch BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber nach: In der Politik herrsche Stillstand. „Darum sehen wir es als unsere Pflicht an, die Diskussion voranzutreiben“, sagte Kerber in einem Gespräch mit dem Handelsblatt. Demnach soll es bei der Förderung erneuerbarer Energien drastische Einschnitte geben. Einspeisevergütungen für neue Windräder und Photovoltaikanlagen gehörten abgeschafft. Die Betreiber müssten ihren Strom künftig selbst vermarkten und sollten zusätzlich eine Prämie erhalten, die sie ersteigern müssen. Zudem soll eine strategische Reserve für fossile Kraftwerke eingerichtet und Kapazitätsmärkte geschaffen werden. In den ersten 100 Tagen nach der Wahl müsse die neue Bundesregierung mit allen Akteuren einen verlässlichen Fahrplan für die dringend notwendigen Reformen erarbeiten. „Unsere Handlungsempfehlungen bieten dafür eine solide Basis“, so Kerber im Handelsblatt. Harsche Kritik kommt unter anderem vom Bundesverband für Erneuerbare Energien (BEE): „Was der BDI als Masterplan verkauft, ist eine Mogelpackung“, sagte BEE-Geschäftsführer Hermann Falk. „Ein derartiges Prämienmodell würde den Umbau unserer Stromversorgung verteuern.“ Risiken der Preisentwicklung würden am Strommarkt in die Kalkulation miteinfließen. Damit würden sich die Kapitalkosten für neue Projekte erhöhen. „Am Ende müssen diese höheren Kosten die Verbraucher tragen.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?

[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...

Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik

[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung

[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...

BEE-Präsidentin Simone Peter bewertet den Referentenentwurf zum EnWG und EEG überwiegend positiv.

BEE: Strombedarf bleibt hoch

[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...

BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende

[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...

Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA

[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...

interview

Interview: Weiterbildung als Renditebringer

[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...

Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel

[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...

Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation

[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...

VKU: Neustart der Energiewende gefordert

[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...

Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung

[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie

[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...

EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal

[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...

BDEW: Verband fordert klare Energiepolitik

[24.02.2025] Nach der gestrigen Bundestagswahl zeichnet sich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD ab. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, mahnt zügige Verhandlungen an und fordert eine entschlossene Energiepolitik. mehr...

Das Bild zeigt die Titelseite des dena-Impulspapiers „Zwölf Leitplanken für die nächste Legislatur“.

dena: Klare Regeln für die Energiewende

[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...