Samstag, 23. November 2024

ErdgasEuropäische Forschungskooperation

[18.07.2013] Ein deutsch-niederländisches Forschungsprogramm widmet sich den Themen Erdgas und Nachhaltigkeit und umfasst dabei die gesamte Gas-Wertschöpfungskette auch in ihrem Zusammenwirken mit der Strominfrastruktur.

Der niederländische Forschungsverbund Energy Delta Gas Research (EDGaR) und der DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches haben jetzt eine Forschungskooperation zum Themenfeld Erdgas und Nachhaltigkeit vereinbart. Wie der DVGW mitteilt, soll damit ein Programm auf den Weg gebracht werden, das dazu beiträgt, Europas führende Rolle beim so genannten greening of gas zu festigen. Das europäische Ziel, die Emission von Treibhausgasen zu verringern, sei ohne internationale Kooperation ohnehin nicht zu erreichen. „Es ist undenkbar, Forschung isoliert zu betreiben“, erklärt Professor Catrinus Jepma, Wissenschaftlicher Direktor von EDGaR. „Man muss kontinuierlich zusammenarbeiten. Deutschland als größter Nachbar der Niederlande ist für uns der natürliche Partner.“ DVGW-Vizepräsident Jürgen Lenz ergänzt: „Beide Länder sollten gemeinsam nach einem Weg suchen, wie man das Gas auf die nächste Stufe bringt. Dieser Weg wird nicht allein über den Wärmemarkt führen. Gas wird sich zu einer wichtigen Energiequelle bei der Stromerzeugung, bei der Produktion von Rohstoffen und im Mobilitätssektor entwickeln.“
Laut DVGW ist Gas als flexibel einsetzbarer Energieträger ein Wegbereiter für erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie und erneuert sich selbst durch die Integration von Bioerdgas oder Wasserstoff. Das Forschungsprogramm folge einem gemeinsamen Ansatz und umfasse die gesamte Gas-Wertschöpfungskette auch in ihrem Zusammenwirken mit der Strominfrastruktur. Wissenschaftler beider Organisationen werden zum Thema Gasqualität kooperieren, arbeiten an neuen Messverfahren für verschiedene Gaskomponenten in den Gasnetzen der Zukunft und versuchen Auswirkungen einer neuen Gasqualität auf Hauptgasleitungen, Rohrleitungen und Knotenpunkte in der Infrastruktur zu bestimmen. Darüber hinaus werden sie in den Bereichen intelligente Netze sowie Informations- und Kommunikationstechnologien zusammenarbeiten, die ein dezentralisiertes Gasnetz für mehrere Produktionsstätten und Einspeisepunkte für Biogas ermöglichen. Auch an der Integration von Strom- und Gassystemen arbeiten die Wissenschaftler. Jepma: „Die Einführung erneuerbarer Energien mit Subventionen zu erleichtern, ist eine Sache, mit der schwankenden Verfügbarkeit dieser Energiequellen umzugehen aber eine ganz andere. Gas wird in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle spielen.“





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