Samstag, 23. November 2024

NetzentwicklungsplanKonsultation gestartet

[03.11.2015] Bis zum 13. Dezember können alle Interessierten ihre Stellungnahme zum Netzentwicklungsplan (NEP) 2025 und zum Offshore-Netzentwicklungsplan (O-NEP) 2025 einreichen.
Die im November 2015 vorgelegten Netzausbaumaßnahmen beruhen auf sechs verschiedenen Szenarien.

Die im November 2015 vorgelegten Netzausbaumaßnahmen beruhen auf sechs verschiedenen Szenarien.

(Bildquelle: Wolfgang Dirscherl  / pixelio.de)

Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW haben jetzt die ersten Entwürfe des Netzentwicklungsplans (NEP) 2025 und des Offshore-Netzentwicklungsplans (O-NEP) 2025 veröffentlicht. Die Pläne können online eingesehen werden, teilen die vier ÜNB mit. Damit beginnt die sechswöchige Konsultation, während derer Interessierte bis zum 13. Dezember 2015 Stellungnahmen einreichen können. Die Rückmeldungen fließen anschließend in die zweiten Entwürfe von NEP und O-NEP. Die geplanten Netzentwicklungsmaßnahmen basieren auf sechs von der Bundesnetzagentur (BNetzA) genehmigten Erzeugungs- und Verbrauchsszenarien, von denen sich vier auf das Jahr 2025 und zwei auf das Jahr 2035 beziehen. Allen Szenarien liegen neue Rahmenbedingungen zugrunde. So wurde die Spitzenkappung für Wind onshore und Photovoltaikanlagen sowie die Begrenzung der CO2-Emissionen ebenso berücksichtigt wie die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Außerdem flossen die Eckpunkte des im Juli 2015 von der Regierungskoalition beschlossenen Energiepakets in die Szenarien mit ein.

Maßnahmen steigen leicht

Die ÜNB haben anhand der Berechnungen festgestellt, dass die Maßnahmen des Bundesbedarfsplans trotz veränderter Rahmenbedingungen robust sind, der Umfang der Netzmaßnahmen steige leicht an. Zu diesen Maßnahmen zählen die drei Höchstspannungs-Gleichstromverbindungen Ultranet, Südlink und die Süd-Ost-Passage. Das Volumen der Netzverstärkungen auf Bestandstrassen liege bei rund 5.900 Trassenkilometern, der Ausbaubedarf für neue Leitungstrassen bei 3.300 Kilometern, wovon 2.200 Kilometer Gleichstromverbindungen sind. Je nach Szenario sollen die Kosten für die Netzmaßnahmen zwischen 22 und 25 Milliarden Euro liegen. Wenn die Gleichstromtrasse von Emden/Ost (Sachsen-Anhalt) nach Osterath (Bayern) und SuedLink vollständig als Erdkabel ausgeführt werden, würden sich die Schätzkosten auf vermutlich 31 bis 36 Milliarden Euro erhöhen. Für die Verbindung von Sachsen-Anhalt nach Bayern wurden zwei Varianten betrachtet. Einmal wurde Isar als alternativer Endpunkt für Gundremmingen berechnet, in beiden Varianten wurde außerdem auf Drehstrom-Neubautrassen im Bereich Grafenrheinfeld verzichtet. Beide Alternativen zeichnen sich durch einen geringeren Bedarf an Drehstrom-Leitungstrassen aus. Gleichzeitig steigen die notwendigen regionalen Netzverstärkungsmaßnahmen.

Offshore-Ausbaubedarf sinkt

Die Regierungskoalition hat die ÜNB außerdem aufgefordert, Alternativen zur Entlastung des Netzknotens Grafenrheinfeld zu entwickeln mit dem Ziel, dass die beiden als Neubau geplanten Projekte Mecklar – Bergrheinfeld/West und Altenfeld – Grafenrheinfeld entfallen. Dies ist laut NEP möglich, wenn stattdessen die bestehenden Höchstspannungsleitungen Mecklar – Dipperz – Urberach und Altenfeld – Würgau – Ludersheim verstärkt werden. Damit verschiebe sich allerdings die regionale Belastung der Netze im Süden Deutschlands. Der Ausbaubedarf des Offshore-Netzes beträgt für das Jahr 2025 laut O-NEP 3,2 Gigawatt und 902 Kilometer, wovon 2,7 Gigawatt und 712 Kilometer auf die Nordsee und 0,5 Gigawatt und 190 Kilometer auf die Ostsee entfallen. Dies bedeutet gegenüber dem O-NEP 2014 eine Reduktion um 1,2 Gigawatt. Die Investitionen der nächsten zehn Jahre werden auf sieben bis zehn Milliarden Euro geschätzt. Für die Ostsee wurde außerdem der Einsatz von Sammelplattformen zur Anbindung mehrerer räumlich beieinander liegender Cluster untersucht. Das sei ein Erfolg versprechendes Konzept, das neben Kostenvorteilen auch die Verminderung von Leerkapazitäten ermögliche.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Projekt PaDiSo: Tipps für die lokale Energiewende

[14.11.2024] Forscherinnen des Projekts PaDiSo haben Handlungsempfehlungen für deutsche Kommunen entwickelt, um sie bei der Gestaltung eines klimaneutralen Energiesystems zu unterstützen. Ziel ist es, kommunalen Akteuren praxisnahe Instrumente und Strategien an die Hand zu geben. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Energieministerkonferenz: Der Geist von Brunsbüttel

[11.11.2024] Die Energieministerkonferenz in Brunsbüttel hat mit der „Brunsbütteler Erklärung“ einen deutlichen Appell an die Bundesregierung verabschiedet: Die Ministerinnen und Minister fordern spürbare Entlastungen bei den Strompreisen, eine zügige Umsetzung der Gesetze und eine klare Strategie für erneuerbare Energien und Biomasse. mehr...

Das Bild ist ein Portätfoto von Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus

[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...

Auf dem Bild ist ein Umspannwerk zu sehen, im Vordergrund zwei Personen, die sich über einen Plan beugen.

Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen

[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...

Auf dem Bild sind Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, Hessens Energie- und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zu sehen. Sie halten ein Plakat in Händen, das das Konzept der Energiewendeviertel illustriert.

Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten

[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...

Barcamp 2023 in der SMA Solar Academy. Foto: Heiko Meyer

Energieblogger: Energiewende in Krisenzeiten

[05.11.2024] Wie kann man Menschen trotz globaler Krisen und Konflikte für die Energiewende gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 12. Barcamp Renewables Mitte November in Kassel. mehr...

Stuttgart: Status zur Wärmeplanung

[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...

Die Säulen-Grafik zeigt die Entwicklung der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen von 2023 bis 2029.

EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen

[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...

Das Bild zeigt Module einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, imHintergrund sind Windräder zu sehen.

Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf

[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...

AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken

[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen

[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

Eine Freiflächensolaranlage.

Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren

[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...

Die Grafik symbolisiert Zukunftsszenarien für die Energiewende, die sowohl technische als auch soziale Aspekte einbeziehen. Die in blau gehaltene Grafik zeigt Gebäude, Windräder und Strommasten.

Studie: Elektrifizierung im Fokus

[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...

Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...