Freitag, 1. November 2024

dena-StudieMarktorientierter Ansatz ist effizienter

[05.02.2013] Eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) zeigt, dass für Deutschland der marktorientierte Ansatz effizienter ist, als die von der Europäischen Union empfohlenen nationalen Energieeffizienz-Verpflichtungssysteme. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht an vielen Stellen der Studie eigene Einschätzungen bestätigt.

Die Europäische Union empfiehlt die Einführung nationaler Energieeffizienz-Verpflichtungssysteme, um die europäischen Energieeinsparziele erreichen zu können. Eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen frontier economics zeigt jetzt allerdings, dass für Deutschland der bisherige marktorientierte Ansatz effizienter ist. Dieser basiert laut dena auf einer Kombination aus Ordnungsrecht, Informations- und Beratungsangeboten, Energiedienstleistungen und Förderprogrammen. Er garantiere eine höhere Effektivität, insbesondere aufgrund der höheren Flexibilität und schnellen Anpassbarkeit des Instrumentenmixes sowie der deutlich höheren Passgenauigkeit der individuellen Energieeffizienzmaßnahmen. Zudem sei er von Dauerhaftigkeit gekennzeichnet, da die Energieverbraucher aus eigenem Interesse in die Energieeffizienz investieren und nicht durch die Verordnung von Dritten. Darüber hinaus sorge die Marktorientierung für eine größere Gerechtigkeit bei der Kosten- und Nutzenverteilung, da hier die Investitionen im Wesentlichen von den Energieverbrauchern getragen werden, die später auch von den sinkenden Energiekosten profitieren. Wie die dena weiter mitteilt, hat die Studie insbesondere die Verpflichtungssysteme in Dänemark, Frankreich, Italien und Großbritannien betrachtet. Diese hätten keinen signifikanten Beitrag zur Senkung des Endenergieverbrauchs leisten können. Da Deutschland laut Studie starke Anstrengungen unternehmen muss, um seine Einsparziele zu erreichen, sei eine Weiterentwicklung des marktorientierten Ansatzes zu empfehlen. Dafür sollten insbesondere bestehende Informations-, Motivations- und Beratungsprogramme gebündelt, vereinfacht und aufgestockt werden, Markthemmnisse im Bereich von Energiedienstleistungen beseitigt sowie Förderprogramme und Steuererleichterungen verstetigt und finanziell besser ausgestattet werden. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das größte Sparpotenzial in den Bereichen Wärme und Brennstoffe liegt, gefolgt Kraftstoffen sowie Strom. Die dafür benötigten Investitionen werden laut dena durch die Energiekosteneinsparungen ausgeglichen beziehungsweise übertroffen. Besonders wirtschaftlich seien Energieeffizienzmaßnahmen im Industriesektor. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht nach eigenen Angaben durch die Studie eigene Einschätzungen bestätigt: Quoten- und Verpflichtungssysteme würden die Entwicklung der Energieeffizienzmärkte in Deutschland bremsen und das Ursache-Wirkungs-Prinzip im Bereich der Energieeffizienz dauerhaft außer Kraft setzen. „Woran es mangelt, ist die konsequente weitere Optimierung und finanzielle Ausstattung der Gebäudesanierungsprogramme der KfW-Banken sowie eine steuerliche Förderung für Investitionen in Energieeffizienztechnik“, sagt Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW. „Das wirtschaftliche und sinnvolle Instrument des Contracting muss heute noch mit vielen Hemmnissen in der praktischen Umsetzung leben.“ Dies und viele weitere Punkte gelte es in der Frage der Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinie nun rasch zu klären, so der BDEW.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Stuttgart: Status zur Wärmeplanung

[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...

Die Säulen-Grafik zeigt die Entwicklung der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen von 2023 bis 2029.

EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen

[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...

Das Bild zeigt Module einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, imHintergrund sind Windräder zu sehen.

Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf

[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...

AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken

[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen

[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

Eine Freiflächensolaranlage.

Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren

[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...

Die Grafik symbolisiert Zukunftsszenarien für die Energiewende, die sowohl technische als auch soziale Aspekte einbeziehen. Die in blau gehaltene Grafik zeigt Gebäude, Windräder und Strommasten.

Studie: Elektrifizierung im Fokus

[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...

Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...

Das Bild zeigt das Zeichen H2 für Wasserstoff, das in einer Flüssigkeit schwimmt.

Rheinland-Pfalz: Potenzialregionen für Wasserstoff

[08.10.2024] Eine aktuelle Studie des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zeigt, dass es in Rheinland-Pfalz vielversprechende Regionen für die Produktion von grünem Wasserstoff gibt. mehr...

Foto der Sprecher der Pressekonferenz zur Gründung der EnergieRegion Göttingen GmbH.

Regionale Zusammenarbeit: EnergieRegion Göttingen gegründet

[08.10.2024] Mit der Gründung der EnergieRegion Göttingen soll der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Die Gesellschaft, an der Stadt, Landkreis, Stadtwerke und EAM beteiligt sind, schafft die Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung. Bürger und Kommunen können sich aktiv beteiligen. mehr...

Das Bild zeigt Arbeiter auf einem Strommast.

ÜNB: Netzentgelte vorläufig festgelegt

[07.10.2024] Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben die vorläufigen Netzentgelte für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Das durchschnittliche Netzentgelt steigt um 3,4 Prozent und liegt im kommenden Jahr bei 6,65 Cent pro Kilowattstunde. mehr...

Energy Sharing: Deutschland vor dem Durchbruch?

[07.10.2024] Ein neuer Gesetzesentwurf weckt nun die Hoffnung, dass Energy Sharing auch in Deutschland bald Realität werden könnte. Über die Hürden und Chancen von Energy Sharing diskutieren Expertinnen und Experten auf der diesjährigen Online-Konferenz von Exnaton am 8. Oktober. mehr...

Mehr als jede zweite in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde Strom stammt aus erneuerbaren Energien.

BDEW/ZSW: Solarenergie geht voran

[04.10.2024] In den ersten drei Quartalen 2024 deckten erneuerbare Energien rund 56 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland, das sind vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Vor allem die Solarenergie konnte deutlich zulegen. mehr...

NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur betonte die Bedeutung der kommunalen Beteiligung.

Kommunalkongress NRW: Klimaschutz als Zukunftsinvestition

[01.10.2024] Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen stehen vor der Herausforderung, Klimaschutzmaßnahmen trotz knapper Kassen zu finanzieren. Auf dem Kommunalkongress NRW 2024 diskutierten Vertreter aus Politik und Verwaltung Lösungsansätze wie Investitionen in Erneuerbare-Energien-Projekte und Energiesparmaßnahmen. mehr...