StudieNehmen E-Autos Fahrt auf?

Allen kritischen Stimmen zum Trotz: Das Ziel der Bundesregierung, dass 2020 eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen sind, könnte erreicht werden. Dies ist ein Ergebnis der zweiten Mobilitätsstudie, welche die Firma Horváth & Partners durchgeführt hat. An der Studie beteiligten sich nach Angaben des Beratungsunternehmens rund 300 Experten aus Unternehmen der Automobil- und Energiewirtschaft aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. 70 Prozent der befragten deutschen Experten sind der Meinung, dass der Bestand an Elektrofahrzeugen die Millionenmarke bis zum Jahr 2020 durchbrechen wird. Vor dem Hintergrund schwacher Verkaufszahlen von E-Autos sowie kritischer Aussagen verschiedener Marktteilnehmer überrascht die positive Bilanz der Studie, gibt Horváth & Partners zu. „Auch wenn bisher gerade mal knapp über 6.000 Elektrofahrzeuge in Deutschland verkauft wurden – und dies hauptsächlich an Unternehmen, nicht an Privatpersonen –, so darf nicht der Eindruck entstehen, es gebe in Bezug auf die Elektromobilität wenig Dynamik“, sagt der Studienverantwortliche, Horváth-Partner Oliver Greiner. Trotz des wachsenden Engagements der befragten Unternehmen gebe es immer noch Hürden, insbesondere die geringe Reichweite von Elektrofahrzeugen sei ein Grund für schwache Verkaufszahlen. Ein weiteres Problem sei, dass es für Energieversorger nur wenige Anreize gebe, die Elektromobilität zu forcieren. Vor allem der Aufbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur sei derzeit nicht lukrativ. Matthias Deeg, Energieversorgungsexperte bei Horváth & Partners, erklärt: „Während es für die Automobilindustrie profitable Geschäftsmodelle im Rahmen der Elektromobilität gibt, sucht die Energiebranche noch nach interessanten Wachstumsfeldern.“