Mittwoch, 30. Oktober 2024

dena-StudieFossile Kraftwerke notwendig

[22.08.2012] Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wird Deutschland auch in Zukunft noch fossile Kraftwerke benötigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena).
Studie: Deutschland braucht auch im Jahr 2050 noch Kohle- und Gaskraftwerke.

Studie: Deutschland braucht auch im Jahr 2050 noch Kohle- und Gaskraftwerke.

(Bildquelle: RWE)

Deutschland wird längerfristig einen ausgewogenen Technologiemix aus erneuerbaren Energien und konventionellen Kraftwerken benötigen. Das geht aus einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) hervor. Wie die dena berichtet, sind fossile Kraftwerke notwendig, um erneuerbare Energien in das Stromnetz zu integrieren und gleichzeitig die Versorgungssicherheit bei stark fluktuierender Erzeugung zu gewährleisten. So werden die Kraftwerke im Jahr 2050 rund 60 Prozent der gesicherten Leistung stellen müssen. Basierend auf dem Leitszenario 2009 des Bundesumweltministeriums und unter Fortführung der heutigen Bedingungen liefern die erneuerbaren Energien dann zwar über 80 Prozent des Stroms, aber nur knapp 24 Prozent der gesicherten Leistung. Speichertechnologien stellen rund neun Prozent. Sieben Prozent müssen durch weitere Kraftwerke, die Modernisierung älterer Anlagen oder auf Basis von verbindlichen Verträgen aus dem Ausland bereitgestellt werden. Fossile Kraftwerke sind auch vor dem Hintergrund des ungesteuerten Ausbaus der erneuerbaren Energien notwendig: Er führt laut der dena dazu, dass ein zunehmender Anteil regenerativ erzeugter Energie nicht genutzt und der Bedarf an sicherer Leistung nicht vollständig durch inländische Anlagen gedeckt werden kann. Deutschland werde somit zum Stromimporteur. Bereits 2020 werde es zunehmend zu Situationen kommen, in denen die Stromversorgung die Nachfrage übersteige und die Anlagen zeitweise abgeregelt werden müssen. Mit einer flexibleren Gestaltung der Einspeisung aus KWK-Anlagen, mehr Speicherkapazitäten sowie einer stärkeren Anpassung des Verbrauchs an die Erzeugung, könne dem entgegengewirkt werden. Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: „Energiewende heißt auch: neue effiziente fossile Kraftwerke, mehr Netze, mehr Speicher, mehr Flexibilisierung bei Erzeugung und Nachfrage – und Energiesparen wo immer wirtschaftlich möglich.“ Damit die erneuerbaren Energien im Jahr 2050 überhaupt marktfähig sind, sei zudem ein neues Strommarktdesign notwendig. Kohler: „Dazu gehören ein europäischer Kapazitätsmarkt, damit sich das Bereithalten von gesicherter Kraftwerksleistung lohnt, und ein grundlegend reformiertes Erneuerbare-Energien-Gesetz, das die Erneuerbaren besser in den Markt und das Stromsystem integriert.“





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