BDEW-2408.30-rotation

Freitag, 27. September 2024

Niedersachsen:
Energiewendebericht 2022 vorgestellt


[21.6.2023] Der Energiewendebericht des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz zeigt, dass Niedersachsen bereits 64 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt.

Der niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen) hat jetzt den Energiewendebericht 2022 vorgestellt. Das teilt das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz mit, das für den Bericht verantwortlich zeichnet. Demnach stammen bereits 64 Prozent der erzeugten 77,4 Terawattstunden (TWh) aus erneuerbaren Energien. Bei Windenergie und Biogas sei Niedersachsen bundesweit führend.
Auch wenn der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch in Niedersachsen mit rund 92 Prozent im Jahr 2022 bereits doppelt so hoch liegt wie in Deutschland insgesamt, mahnt Energieminister Meyer, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Er führte aus: „Wir brauchen in Zukunft immer mehr Strom für die Mobilität und für die Wärmewende. Der Anteil von Gas, Kernenergie und auch Kohlestrom ist bei uns in Niedersachsen im Jahr 2022 deutlich zurückgegangen. Um den Klimawandel zu bremsen, müssen wir die erneuerbaren Energien aber so schnell wie möglich weiter ausbauen. Denn Niedersachsen ist als Agrar- und Küstenland wie kein anderes Bundesland von den Folgen der Klimakrise betroffen.“

Windenergieland Nummer 1

Nach Angaben des Ministeriums ist Niedersachsen mit Abstand das Windenergieland Nummer eins in Deutschland. Im Ländervergleich der Windenergie an Land liege Niedersachsen sowohl bei den erteilten Genehmigungen für neue Anlagen (im Jahr 2022 wurden 198 Anlagen genehmigt) als auch bei der installierten Gesamtleistung mit rund 12.100 Megawatt (MW) unangefochten auf Platz 1. Auch beim Thema Biogas sei Niedersachsen bundesweit führend und produziere mit 1.451 MW installierter elektrischer Leistung so viel Strom aus Biogas wie kein anderes Bundesland.
Auch bei der Photovoltaik sei Niedersachsen auf einem guten Weg: Im Jahr 2022 sei ein deutlicher Zubau von fast 600 MW PV-Leistung zu verzeichnen. Die gesamte installierte PV-Leistung in Niedersachsen liege damit bei rund 5.600 MW.
Die energiebedingten CO2-Emissionen hätten in Niedersachsen im Jahr 2022 einen neuen Tiefstand erreicht. Von 1990 bis 2022 seien sie von 76,8 Millionen Tonnen CO2 um fast 28 Prozent auf 55,4 Millionen Tonnen gesunken.

Anstrengungen erhöhen

Minister Meyer wies darauf hin, dass das Land seine Anstrengungen deutlich erhöhen müsse, um das Reduktionsziel von 75 Prozent bis 2030 zu erreichen. Er sei aber optimistisch, dass dies gemeinsam mit der Wirtschaft und der Bevölkerung gelingen könne. So würden Stahlwerke und Autokonzerne klimaneutral werden. Die in Niedersachsen bereits vorgeschriebene kommunale Wärmeplanung fördere die Wärmewende, die Task Force Energiewende und das Windenergie-Beschleunigungs-Gesetz erleichterten den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Umbau der Wirtschaft. Hinzu kämen die Anstrengungen im Offshore-Bereich und bei der grünen Wasserstoffproduktion. Meyer betonte, dass Niedersachsens Küste die grüne Energiedrehscheibe Deutschlands werden solle. Mit günstigem klimaneutralem Strom und Wasserstoff könnten alle profitieren und die Klimaziele erreicht werden. Er kündigte an, dass das Land gemeinsam mit dem Bund ein grünes Wasserstoffnetz in Niedersachsen mit Erzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung als Ersatz für fossiles Öl und Gas mit mindestens 2,4 Milliarden Euro fördern werde. (th)

https://www.umwelt.niedersachsen.de

Stichwörter: Politik, Niedersachsen. Energiewendebericht 2022



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

Osterburg: Bürgerentscheid zum Klimaschutz
[20.9.2024] Erstmals in Deutschland entscheidet die Bevölkerung über Klimaschutzmaßnahmen per Bürgerbegehren und Bürgerentscheid. In der Gemeinde Osterburg steht die Radverkehrsplanung im Mittelpunkt. mehr...
Modellprojekt „Klima trifft Kommune“: In Osterburg entscheiden die Bürger über Klimaschutzmaßnahmen.
Ostdeutschland: Faire Netzentgelte gefordert
[13.9.2024] Die positiven Effekte der Energiewende dürfen für die Menschen keine abstrakten Zahlen bleiben, sagt Burkhard Jung, Vizepräsident des Deutschen Städtetags. Der Leipziger Oberbürgermeister fordert finanzielle Beteiligungsmodelle und faire Netzentgelte für ostdeutsche Städte. mehr...
Leizigs OB Burkhard Jung, Vizepräsident des Deutschen Städtetags: „Die positiven Effekte der Energiewende dürfen für die Menschen keine abstrakten Zahlen bleiben.“
ERK: Deutschland könnte Klimaziele verfehlen
[12.9.2024] Laut einer aktuellen Unterrichtung der Bundesregierung besteht das Risiko, dass Deutschland seine Klimaziele im Rahmen der EU-Klimaschutzverordnung bis 2030 nicht erreicht. Insbesondere die Sektoren Gebäude und Verkehr sind betroffen. mehr...
Umweltbundesamt: Klimaschutzbericht vorgelegt
[11.9.2024] Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind 2023 laut einer Schätzung des Umweltbundesamts um rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Klimaschutzbericht 2024, den die Bundesregierung dem Bundestag vorgelegt hat, dokumentiert diese Entwicklung und den Fortschritt der Klimaschutzmaßnahmen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Strategie für Klimaneutralität
[10.9.2024] Nordrhein-Westfalen will die erste klimaneutrale Industrieregion in Europa werden. Die Landesregierung hat jetzt eine neue Energie- und Wärmestrategie vorgelegt. mehr...
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: Die neue Strategie legt besonderen Wert auf eine sichere und bezahlbare Energieversorgung.

Suchen...

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
VOLTARIS GmbH
67133 Maxdorf
VOLTARIS GmbH
A/V/E GmbH
06112 Halle (Saale)
A/V/E GmbH
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
ITC AG
01067 Dresden
ITC AG

Aktuelle Meldungen