[15.3.2023] Der BEE kritisiert den Reformvorschlag zum europäischen Strommarkt. Die EU müsse das neue Fundament legen, nicht das Haus bauen.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) kritisiert die geplante Reform des europäischen Strommarkts scharf. „Die Vorschläge der EU gehen zu weit und greifen massiv in die Systematiken der Mitgliedstaaten ein. Die verpflichtende Einführung von Two-way Contracts for Difference (CfD) auf europäischer Ebene lehnen wir ab. Die Bundesregierung sollte sich im weiteren Gesetzgebungsverfahren für eine freiwillige Lösung einsetzen, wie sie es im Februar gemeinsam mit anderen Staaten in einem offenen Brief gefordert hat“, sagt BEE-Präsidentin Simone Peter.
In ihrer jetzigen Ausgestaltung sei die Reform, auch wenn sie nur zukünftige Anlagen betreffe, ein klarer Nachteil für den Strommarkt in Deutschland. Die Unterschiede zwischen den Ländern seien zu groß, als dass eine einheitliche Lösung sinnvoll sei.
Einen weiteren Arbeitsauftrag an die Bundesregierung sieht die BEE-Präsidentin bei den förderfähigen Technologien: „Die EU-Kommission will die Atomkraft als förderfähig anerkennen, schließt aber die Bioenergie aus. Das ist der falsche Schritt. Die Bioenergie ist ein wichtiger steuerbarer Teil der Energiewende und sichert zusammen mit Wasserkraft, grüner Kraft-Wärme-Kopplung, Speichern und Sektorkopplung die Bereitstellung flexibler Leistung.
Atomkraft hingegen ist ein teures, unsicheres und risikoreiches Experiment, das zudem zu unflexibel einspeist und damit nicht mit den fluktuierenden Quellen Wind und Sonne kompatibel ist.“ Positiv bewertet der BEE, dass die Kommission an der Merit-Order und damit an der grundsätzlichen Systematik des Strommarkts festhalten will. Im weiteren Gesetzgebungsverfahren wird sich der BEE in einer Stellungnahme näher mit den Reformvorschlägen auseinandersetzen.
(ur)
https://www.bee-ev.de
Stichwörter:
Politik,
BEE,
Strommarkt,
EU