[24.5.2016] Die Agentur für Erneuerbare Energien sieht in der Elektromobilität einen wichtigen Hoffnungsträger für eine klimafreundliche Entwicklung im Verkehrsbereich. Daten des Kraftfahrtbundesamts zeigen nun, dass die Neuzulassungen von Elektro- und Hybridautos gestiegen sind.
Die angestrebte Wende bei den im Verkehrssektor genutzten Technologien und Energieträgern kommt langsam in Fahrt. Das meldet die Agentur für Erneuerbare Energien. Im Vergleich zum Vorjahr seien im Jahr 2015 etwa 45 Prozent mehr Neuzulassungen der Elektroautos in Deutschland unterwegs. Daten des Kraftfahrtbundesamts zeigen, dass in zwölf Bundesländern ein Wachstum bei den Neuzulassungen von Elektroautos zu verbuchen ist. Neben Hessen, wo die Zulassungszahl von 535 auf 4.005 um etwa 650 Prozent deutlich gestiegen ist, stechen Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit Wachstumsraten von 38 bis 52 Prozent hervor. Auch relativ zur Gesamtzahl neu zugelassener Fahrzeuge nimmt Hessen mit 11,65 Elektroautos pro 1.000 Pkws insgesamt den ersten Platz ein, gefolgt von Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Beim Bestand an Elektroautos hat Bayern mit nunmehr 5.760 Fahrzeugen die Führung übernommen und Baden-Württemberg (4.769) sowie Nordrhein-Westfalen (4.163) hinter sich gelassen. Doch auch Berlin, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt haben die Anzahl an Elektroautos um mehr als die Hälfte erhöhen können: Auf 1.000 Fahrzeuge gerechnet erreichen besonders die drei Stadtstaaten Berlin (1,23), Hamburg (1,13) und Bremen (0,93) hohe Anteile an Elektro-Pkws. Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien: „Neben nachhaltig produzierten Biokraftstoffen ist die erneuerbare Elektromobilität ein wichtiger Hoffnungsträger für eine klimafreundliche Entwicklung im Verkehrsbereich. Auch wenn das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektrofahrzeugen bis 2020 trotz der jüngst von der Bundesregierung beschlossenen Kaufprämie (
wir berichteten) voraussichtlich nicht erreicht wird, zeigen die jährlich steigenden Zahlen der Autos mit alternativen Antrieben immerhin eine leicht positive Tendenz.“ Wie der Meldung der Agentur für Erneuerbare Energien außerdem zu entnehmen ist, wird über das Jahr gesehen nur rund ein Drittel des Stroms in Deutschland durch erneuerbare Energien zur Verfügung gestellt, Kohle ist weiterhin der dominierende Energieträger. Damit seien Elektroautos bei Nutzung des durchschnittlichen deutschen Strommixes nicht unbedingt klimaschonender als moderne Benzin- und Dieselfahrzeuge. „Für eine nachhaltige Abwicklung des Verkehrs braucht es einen grundlegenden Wandel unserer Mobilitätskultur. Pkw-Verkehr, der nicht vermieden oder verlagert werden kann, muss mittelfristig elektromobil und mit Ökostrom organisiert werden. Auch dafür braucht es weiterhin einen dynamischen Ausbau erneuerbarer Energien“, sagt Vohrer.
(an)
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