Freitag, 29. November 2024

Tübinger WegKlimaneutral durch grünen Strom

[29.11.2024] Die Universitätsstadt Tübingen wurde im November von der AEE als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Ausschlaggebend war der bereits hohe Anteil an regenerativ erzeugtem und genutztem Strom. Die Stadt setzt auch auf Nachhaltigkeit bei Wärme und Verkehr.
Die Fahrradbrücke West „Ann Arbor Bridge“ in Tübingen ist Teil des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes. Foto: Universitätsstadt Tübingen

Die Fahrradbrücke West „Ann Arbor Bridge“ in Tübingen ist Teil des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes.

(Bildquelle: Universitätsstadt Tübingen)

Tübingen hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Dazu soll der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch weiter massiv steigen. Bereits Anfang 2024 decken Erneuerbare-Energien-Anlagen rund 75 Prozent des gesamten Strombedarfs. Biogas-, Agro- und Dach-Photovoltaikanlagen sowie Wasserkraftwerke versorgen die Stadt mit sauberem Strom.

Die Stadtwerke Tübingen und die Stadtverwaltung arbeiten kontinuierlich daran, den Energiemix zu diversifizieren. Mit ihrer Strategie wollen sie nicht nur die Klimaziele erreichen, sondern auch Vorbild für andere Kommunen sein.

Kältenetz für Wärmewende

Auch im Wärmesektor plant Tübingen große Fortschritte. Neben dem Ausbau des Fernwärmenetzes soll ein kaltes Nahwärmenetz entstehen, das die Wärme des Grundwassers nutzt. Ab 2025 wird eine der größten solarthermischen Freiflächenanlagen Süddeutschlands in Betrieb gehen. Bis 2028 sollen eine Großwärmepumpe, die die Abwärme der Kläranlage nutzt, sowie Windkraftanlagen im Stadtgebiet hinzukommen.

Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), lobte die umfangreichen Maßnahmen: „Die Integration verschiedener erneuerbarer Energiequellen sichert Tübingen eine stabile und nachhaltige Energieversorgung. Das ist nicht nur ein Standortvorteil für die Wirtschaft, sondern verbessert auch die Lebensqualität und stärkt den städtischen Haushalt.

Vorfahrt für den Radverkehr

Ein weiterer Schwerpunkt ist eine klimafreundliche Verkehrspolitik. Tübingen investiert in eine Infrastruktur, die dem Radverkehr, dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und dem Fußverkehr Vorrang einräumt. Geplant ist eine Fahrrad-Vorrangroute durch die Stadt. Eine beheizte Fahrradbrücke und ein modernes Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof mit Verleih-, Reparatur- und Waschservice runden das Konzept ab.

Durch die Vernetzung mit Radschnellwegen im Umland soll auch das Pendeln mit dem Fahrrad attraktiver werden. Ergänzt wird die Mobilitätswende durch den Ausbau der Elektromobilität und innovative Carsharing-Angebote. Die Stadt stellt ihre Konzepte regelmäßig anderen Kommunen vor, um zur Nachahmung anzuregen.





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