ANGACOM-2403.05-rotation

Freitag, 29. März 2024

Hannover:
Grüne Fernwärme kommt


[11.1.2018] In Hannover ist der Startschuss für eine Wärmewende gefallen. Die Stadtwerke Hannover (enercity) binden ab 2019/2020 eine Müllverbrennungsanlage in das Fernwärmenetz ein.

Die thermische Abfallverwertungsanlage von Energy from Waste im Hannoveraner Stadtteil Lahe liefert künftig grüne Wärme für das Fernwärmenetz von enercity. Bis zum Jahr 2035 wollen die Stadtwerke Hannover (enercity) die Hälfte der Fernwärme in Hannover aus erneuerbarer Energie gewinnen. Die Abwärmenutzung aus der thermischen Abfallverwertungsanlage von Energy from Waste (EEW) im Stadtteil Lahe soll einen zentralen Beitrag dazu leisten (wir berichteten). Nun haben beide Unternehmen einen Wärmeliefervertrag über eine Laufzeit von 20 Jahren mit der Option auf eine zeitlich befristete Verlängerung unterzeichnet. In das Projekt werden enercity und EEW nach eigenen Angaben mehrere Millionen Euro investieren.
Mit dem Anschluss der Anlage ans Fernwärmenetz, geplant zur Heizperiode 2019/20, wächst laut enercity die für Hannover auf Basis erneuerbarer Energien gewonnene Wärmemenge auf bis zu 300 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr an. Bernard M. Kemper, Vorsitzender der Geschäftsführung der EEW-Unternehmensgruppe, erläutert: „Die Energie aus Abfallverwertung ist erneuerbar, weil der Anteil im Abfall enthaltener organischer Stoffe 50 Prozent beträgt. Aus diesem organischen Anteil erzeugte Energie ist grüne Energie.“ Gemäß Energieeinsparverordnung könne diese dazu genutzt werden, den gesetzlich geforderten Anteil regenerativer Heizenergie von Gebäuden zu steigern.
Die Fernwärme aus der Müllverbrennungsanlage verdrängt nach Angaben von enercity den Einsatz von Kohlekraft und erziele damit jährlich eine CO2-Einsparung von bis zu 45.000 Tonnen. enercity-Vorstandschefin Susanna Zapreva erklärt: „Dieses neue Fernwärmeprojekt ist der Startschuss für eine umfassende Wärmewende in Hannover. Wir wollen dabei eine Vorreiterrolle einnehmen und damit auf einen möglichen Kohleausstieg Deutschlands vorbereitet sein.“ (al)

http://www.enercity.de

Stichwörter: Wärmeversorgung, Hannover, enercity

Bildquelle: EEW Energy from Waste

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Wärmeversorgung

Wärmeplanung: Projekt unterstützt Kommunen
[26.3.2024] Mit dem Start des Projekts KommWPlanPlus erhalten Kommunen Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Wärmeplanung. mehr...
Tübingen: Weiterer Ausbau des Fernwärmenetzes
[22.3.2024] In einem wichtig Schritt für die Wärmetransformation in Tübingen haben die Stadtwerke jetzt eine 50 Meter lange Fernwärmeleitung unter dem Neckar hindurch verlegt. Das schafft die Grundlage für eine effiziente und nachhaltige Wärmeversorgung. mehr...
In Tübingen ist das Projekt Neckardüker jetzt um 50 entscheidende Meter vorangeschritten.
Oldenburg: Start einer Wärmeplanung
[22.3.2024] Die Stadt Oldenburg hat jetzt gemeinsam mit EWE NETZ die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans gestartet, um bis zum Jahr 2035 eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu ermöglichen. mehr...
Startschuss für das Projekt Kommunale Wärmeplanung in Oldenburg.
Rheinland-Pfalz: Ahrtal soll Zukunftsregion werden
[20.3.2024] In Rech und Altenahr im Ahrtal wurde ein kaltes Nahwärmenetz errichtet, das oberflächennahe Geothermie nutzt, um Haushalte zu versorgen. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt das Projekt finanziell und erweitert die Förderung, um weitere Gebäude anzuschließen. mehr...
Interview: Know-how als Mehrwert Interview
[18.3.2024] Die Herausforderungen bei der Transformation der Energieversorgung sind groß. stadt+werk sprach mit Andreas Loh, Geschäftsführer von Iqony Energies, über den Ausbau des kommunalen Wärmegeschäfts. mehr...
Andreas Loh, Geschäftsführer von Iqony Energies