[11.12.2017] In Niedersachsen wurde der Bau der 380-kV-Höchstspannungsleitung begonnen, die Windstrom nach Nordrhein-Westfalen transportieren soll. Im Rahmen des Projekts wird auch der Einsatz von Erdkabeln im Drehstromnetz erprobt.
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat vergangene Woche im Umspannwerk Dörpen/West die Arbeiten zum Bau der 380-kV-Höchstspannungsleitung gestartet, die Strom aus Windenergieanlagen im Norden in die Lastzentren im Ruhrgebiet transportieren soll. Lex Hartman, Mitglied der Tennet-Geschäftsführung, erklärte: „Dies ist der Baustart einer wichtigen Verbindung, um gleichermaßen Offshore- und Onshore-Windstrom vom Norden in den verbrauchsstarken Westen Deutschlands zu transportieren.“ Es sei entscheidend, die Netze möglichst schnell fit zu machen für die Energiewende, damit Energie dorthin komme, wo sie gebraucht werde. Im Umspannwerk Dörpen kommen große Energiemengen Gleichstroms aus den Offshore-Windparks der Nordsee an und werden in der dortigen Konverterstation in Drehstrom umgewandelt.
Mit dem Baustart geht auch das erste von acht Pilotvorhaben zur Erprobung von Erdkabeln im Drehstromnetz in Niedersachsen in die Realisierung. Laut Tennet wird auf einer Länge von über drei Kilometern auf Harener Stadtgebiet ein Erdkabelteilabschnitt umgesetzt. Nach Angaben des niedersächsischen Energieministeriums hat der jetzt begonnene Streckenabschnitt eine Länge von über 30 Kilometern und verläuft in Nord-Süd-Richtung durch den Landkreis Emsland, beginnend in der Samtgemeinde Dörpen durch das Gebiet der Samtgemeinde Lathen und der Stadt Haren (Ems), und endet im Stadtgebiet Meppen. Die gesamte Leitung hat eine Länge von über 170 Kilometern und soll im Jahr 2021 fertiggestellt sein.
(al)
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Bildquelle: TenneT TSO GmbH