[17.8.2017] Erdgas hat grünes Potenzial und spielt auch in Zukunft eine wichtige Rolle sagt die Mehrheit der befragten Meinungsbildner in einer BDEW-Umfrage zum Energieträger Erdgas.
Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum Energieträger Erdgas brachte folgendes Ergebnis: Erdgas wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Energieversorgung in Deutschland spielen. Dabei könne der Energieträger grundsätzlich grüner und erneuerbarer gestaltet werden. So sehen es zumindest die 254 befragten Meinungsbildner aus den Bereichen Politik, Medien, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Positiv bewertet werden die vergleichsweise umweltschonenden Eigenschaften, die hohe Flexibilität und die Verfügbarkeit. 60 Prozent der Befragten sehen zudem grünes Potenzial vor allem in Bio-Erdgas und der Power-to-Gas-Technologie. Alle Multiplikatoren halten dabei Erdgas für technisch sicher, komfortabel und sauber, heißt es in einer aktuellen Meldung des BDEW. Eine große Mehrheit misst Erdgas dabei vor allem bei industriellen Anwendungen und der Wärmeerzeugung einen großen Wert bei. Nur die Hälfte der Befragten bewerten die Bedeutung von Erdgas für die Stromerzeugung und nur ein Fünftel für den Mobilitätssektor dagegen als hoch.
Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, kommentiert: „Die Ergebnisse zeigen, dass Meinungsbildner in Deutschland grundsätzlich positiv auf den Energieträger Gas blicken. Wir müssen als Branche das grüne Potenzial von Gas noch stärker herausstellen und die technischen Möglichkeiten noch deutlicher hervorheben.“ Es sei zwar erfreulich, dass die Politik Erdgas eine wichtige Rolle beimesse, diese sollte jedoch besser handeln und bestehende Hemnisse bei der Nutzung von Biomethan oder bei Power-to-Gas-Anlagen beseitigen. Kapferer forderte außerdem eine Modernisierungsoffensive in Form der steuerlichen Absetzbarkeit von Investitionen in CO2-sparende Heizungstechnik. Zusätzlich müssten die Förderprogramme für eine Energiewende im Wärmemarkt diskriminierungsfrei gestaltet werden. Marktanreizförderungen müssten des Weiteren die Einführungsphase innovativer Produkte wie der Brennstoffzelle begleiten, so Kapferer.
Ein weiteres Ergebnis: An den Erfolg der Energiewende in Deutschland glauben vor allem Politikvertreter. Die Skepsis ist hier unter den Journalisten besonders stark ausgeprägt. Insgesamt glaubt aber immer noch über die Hälfte der befragten an ein Gelingen. Ebenso rechnen alle vier Befragtengruppen mehrheitlich mit steigenden Energiekosten.
(me)
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