[4.8.2017] Ein neues Hintergrundpapier zum Stromsektor in den Bundesländern zeigt, dass sich bereits zwei Bundesländer komplett selbst mit Ökostrom versorgen können – zumindest rein rechnerisch.
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat ein neues Hintergrundpapier zum Stromsektor in den Bundesländern herausgegeben. Daraus geht hervor, dass vor allem im Jahr 2015 alle Bundesländer ein Wachstum bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verzeichnen konnten. Dieses fiel jedoch regional sehr unterschiedlich aus. Am meisten konnte Schleswig-Holstein mit 44,6 Prozentpunkten zulegen. Damit konnte die Ökostromproduktion von 2014 um fast die Hälfte übertroffen werden. Hohe Zunahmen von über 20 Prozent verzeichneten außerdem Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Wie die AEE meldet, können sich sowohl Schleswig-Holstein als auch Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile rein rechnerisch selbst mit Ökostrom versorgen.
In Baden-Württemberg, Bayern und Bremen fiel der Zuwachs hingegen deutlich niedriger aus. Der stellvertretende AEE-Geschäftsführer Nils Boenigk kommentiert: „Es ist sehr erfreulich, dass alle Länder ein Wachstum bei der Ökostromerzeugung aufweisen. Allerdings braucht es besonders in Süddeutschland einen verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien, da dort der Strommix noch von Atomkraftwerken geprägt ist, die allerdings bis spätestens 2022 vom Netz gehen sollen.”
Eine Grafik beleuchtet außerdem die aktuelle Zusammensetzung des Strommixes in den Bundesländern. Den größten Anteil erneuerbarer Energien weist darin Mecklenburg-Vorpommern mit über 70 Prozent für das Jahr 2015 auf. Auch Thüringen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein erzeugen mehr als die Hälfte ihres Stroms aus erneuerbaren Quellen. Trotz dieser Erfolge weist die AEE darauf hin, dass die Stromerzeugung in den meisten Ländern noch überwiegend konventionell geprägt ist.
(me)
http://www.unendlich-viel-energie.deDas AEE-Hintergrundpapier (Deep Link)
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Bildquelle: Agentur für Erneuerbare Energien e.V.